Julia Exklusiv Band 0197
dass er an sich zweifelte. „Das war es doch schon beim ersten Mal“, antwortete sie ehrlich.
„Aber … ich habe dich doch einfach nur genommen.“ Er klang verwundert.
Serena blickte auf und lächelte ihn strahlend an. „Ich habe dich auch genommen. Hast du das nicht gemerkt, Nic?“ Seine Miene blieb nachdenklich. Serena hob eine Hand und strich lächelnd über die Falte auf seiner Stirn. „Und ich habe es genossen, dich zu haben.“
Sie hatte ihn genommen! Wohingegen er … Nic riss sich zusammen. Hatte er nicht bekommen, was er wollte? Serena war bei ihm im Bett, freiwillig. Er musste sich eigentlich großartig fühlen. Und er fühlte sich großartig. Nur, dass er nicht wirklich Herr der Lage war. Irgendwie hatte er das Gefühl, Serena mehr zu geben, als sie ihm gab. Das war ihm noch nie passiert. Der Wunsch, sich bei dieser Frau sicher zu fühlen, nagte an ihm. Warum es ihm so wichtig war, wusste er nicht, aber es musste irgendwie zu ihr vordringen und ihre Beziehung festigen.
Nic erwiderte ihr Lächeln. „Das ist wirklich gut zu hören, Serena. Ich wollte nicht, dass du dich … benutzt fühlst.“
Sie lachte ein wenig befangen. „Ganz und gar nicht. Es war absolut gegenseitig.“
„Schön!“
Sie schreckten beide hoch, als in diesem Moment etwas auf ihrem Bett landete. Cleo drängte sich aufgeregt zwischen sie.
„O nein, das kommt gar nicht infrage!“ Nic löste sich rasch aus Serenas Umarmung, wobei er sich insgeheim dafür verwünschte, dass er die Schlafzimmertür offen gelassen hatte.
Der kleine Terrier war gar nicht einfach zu fangen. Schließlich schaffte Serena es und setzte Cleo sanft, aber energisch zu Boden. Die Hündin protestierte mit lautem Gebell, doch Serena tätschelte sie beruhigend und ließ sich nicht erweichen. „Hier ist keine dritte Partei erwünscht“, sagte sie lachend und zwinkerte Nic zu. „Ich glaube, wir sollten jetzt das Eis probieren.“
„Gute Idee!“
Was ihm Zeit geben würde, der reizvollen Serena Fleming noch mehr abzuringen. Er begriff nicht, wie er bei dieser Frau derart den Boden unter den Füßen verlieren konnte. Hatte er sich vielleicht sogar schon zu weit ins tiefe Wasser vorgewagt? Wenn er sich nun einfach treiben ließ …? Warum eigentlich nicht? Gewann er denn nicht auch etwas dabei?
6. KAPITEL
Nic hob die Kleidungsstücke vom Boden auf und legte sie auf die Frühstücksbar, die die Küche vom Wohnzimmer trennte. Dann ging er zum Gefrierschrank, um das Eis herauszuholen. „Wir ziehen uns nicht an?“, fragte Serena ein wenig befangen.
Er lächelte ihr bedeutungsvoll zu. „Warum sollten wir uns die unnötige Arbeit machen?“
Sie errötete. Wie es aussah, hatte er noch einiges vor. Aber galt das nicht auch für sie?
Nic betrachtete sie forschend. „Macht es dich verlegen?“
„Nein, eigentlich nicht.“ Sie wollte, dass es mehr als nur Lust war. Eine richtige Beziehung. War das zu viel verlangt, angesichts ihres unterschiedlichen Hintergrundes?
„Dazu gibt es auch keinen Anlass.“ Er ließ den Blick bewundernd über sie gleiten. „Du bist wunderschön, unglaublich sexy, und ich möchte mir das Vergnügen nicht nehmen lassen, dich anzuschauen.“
Was ihrem Selbstbewusstsein Auftrieb gab. Sie hatte wirklich eine gute Figur, und nach dem, was soeben zwischen ihr und Nic passiert war, wäre es lächerlich gewesen, jetzt die Schüchterne zu spielen. Es gab kein Zurück mehr. Egal, wohin es führte, sie würde diesen Weg jetzt zu Ende gehen. Ihre Gefühle ließen ihr gar keine andere Wahl.
Nic reihte vier große Eiskrembecher auf der Anrichte neben dem Gefrierschrank auf und holte Dessertschälchen aus dem Schrank. „Löffel findest du in der Besteckschublade“, wies er sie an und schenkte ihr dabei ein Lächeln, das ihr Herz sofort wieder schneller schlagen ließ.
„Also, was möchtest du? Eine Kostprobe von allem?“
Serena bemerkte das übermütige Funkeln in seinen Augen und lachte. „Warum nicht?“
„Ja, allerdings. Warum nicht?“
Er verteilte von jeder Sorte einen Löffel voll auf die beiden Schälchen und stellte das restliche Eis in den Gefrierschrank zurück. Serena stand an der Frühstücksbar mit Blick in die Küche und wartete darauf, ihr Dessert entgegenzunehmen. Nic aber kam um sie herum, stellte die beiden Schälchen von hinten vor sie hin und ließ die Hände rechts und links von ihr auf der Theke liegen, sodass sie gefangen war. Dann ließ er die Lippen verführerisch über ihre Schulter
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