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Julia Exklusiv Band 0197

Julia Exklusiv Band 0197

Titel: Julia Exklusiv Band 0197 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Joanna Mansell , Michelle Reid
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ihr unglückliches Gesicht musterten, verrieten nichts von seinen Gedanken.
    „Hören Sie, ich will nicht darüber sprechen …“, begann sie, aber er fiel ihr ins Wort.
    „Ich bin nicht gekommen, um irgendetwas zu erörtern, sondern nur, weil ich Ihnen mitteilen wollte, dass das Dinner fertig ist.“
    Verständnislos schaute sie ihn an. „Das Dinner?“
    „Seit dem Lunch haben Sie nichts mehr gegessen. Ich möchte Sie nicht als Skelett zu Ihrem Vater zurückschicken, sonst würde er mir zu Recht vorwerfen, ich hätte Sie hungern lassen.“
    „Ich … ich habe keinen Appetit.“
    „Doch, natürlich. Kommen Sie jetzt mit mir, bevor die Steaks kalt werden“, befahl er in ruhigem Ton.
    Obwohl sie das Gegenteil beabsichtigte, folgte sie ihm in die Küche, und das missfiel ihr. Wieso konnte er sie zu etwas veranlassen, das sie gar nicht wollte? Sie beschloss, vorerst nicht darüber nachzudenken – aus Angst vor den Schlüssen, die sie womöglich ziehen müsste. Und so setzte sie sich an den Tisch, betrachtete ihren Teller mit dem knusprigen Steak und dem frischen Salat. „Wie haben Sie das alles hingekriegt?“
    „Nun, es war nicht gerade die schwierigste von den diversen Leistungen, die ich im Lauf meines Lebens vollbringen musste“, erwiderte Maxim belustigt.
    „Ich nehme an, Sie haben William und Alice schon was zu essen gegeben.“ Bedrückt erinnerte sich Cleo an ihr missglücktes Dinner, das im Mülleimer gelandet war.
    „Schauen Sie nicht so niedergeschlagen drein. Wenn man etwas zum ersten Mal macht, geht es meistens schief.“
    „Für Sie gilt das sicher nicht. Vermutlich können Sie einfach alles.“
    „Es gibt gewisse Dinge, die ich sehr gut beherrsche“, erwiderte er lächelnd, „zumindest wurde mir das versichert.“ In ernsterem Ton fuhr er fort: „Aber ich beging sehr viele Fehler, als ich anfing, allein für Alice und William zu sorgen. Man lernt aus der Erfahrung, und allmählich macht man es richtig.“
    „War Ihre Frau eine gute Mutter?“, fragte Cleo gedankenlos, dann sah sie ihn erschrocken an und bereute ihre Indiskretion. Sie wusste doch, dass er nicht über persönliche Dinge sprechen wollte.
    Maxim zögerte nur kurz, bevor er antwortete: „O ja. Ich glaube, das überraschte sie selbst genauso wie alle anderen, denn sie war keineswegs ein mütterlicher Typ. Aber wenn man ein Kind bekommt, entstehen plötzlich ganz neue Gefühle. Zunächst wollte Vivienne nur schwanger werden, um unsere Ehe zu retten. Sie wusste, dass nur ein Kind mich daran hindern würde, sie zu verlassen. Und dann genoss sie die Mutterschaft in vollen Zügen. Kurz nach Williams Geburt strebte sie eine weitere Schwangerschaft an, und so kam Alice auf die Welt.“
    Ein kalter Schauder rann Cleo über den Rücken. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass eine Frau solche Qualen auf sich nahm – gleich zweimal, kurz hintereinander. „Haben Sie Vivienne deshalb gehasst?“, fragte sie leise. „Immerhin wurden Sie durch die Kinder an eine Ehe gefesselt, die Sie beenden wollten.“
    „Keine Sekunde lang habe ich Williams und Alices Geburt bedauert“, entgegnete er scharf. „Die beiden kosteten mich zwar meine Freiheit, aber diesen Preis bezahlte ich sehr gern.“
    „Wenn es um Ihre Kinder geht, können Sie ziemlich aggressiv werden.“
    „Natürlich. Und wenn Sie selbst Kinder hätten, würden Sie verstehen, warum. Doch Sie weigern sich ja, einem Baby zuliebe Ihre perfekte Figur und Ihre Karriere aufs Spiel zu setzen.“
    „Habe ich nicht das Recht, meine eigenen Entscheidungen zu treffen?“
    „Sicher. Aber haben Sie schon einmal bedacht, was Sie versäumen? Kinder können ihre Eltern wahnsinnig ärgern und ermüden und beanspruchen viel Zeit. Aber sie bewirken auch ein ganz neues Glück, das alles andere wettmacht. Ich finde es faszinierend zu beobachten, wie sie heranwachsen und sich entwickeln. Wie lebhaft und begeisterungsfähig sie sind, ständig auf der Suche nach Erkenntnissen und Erfahrungen.“
    Cleo verschloss ihr Herz vor diesen Worten – so wie immer, wenn ein Gespräch auf Kinder kam. Darin hatte sie sich ein beachtliches Geschick angeeignet. Wann immer eine Freundin schwanger wurde, ging sie ihr einfach aus dem Weg. Und wenn das neugeborene Baby präsentiert werden sollte, erfand sie höfliche Ausreden oder verließ unter irgendeinem Vorwand das Zimmer. „Ich interessiere mich nun mal nicht für Kinder“, erwiderte sie kühl und schob ihren Teller beiseite. „Danke für das Essen.

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