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Julia Exklusiv Band 0197

Julia Exklusiv Band 0197

Titel: Julia Exklusiv Band 0197 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Joanna Mansell , Michelle Reid
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benehmen. Ist das klar? Nach dem Dinner dürft ihr eine Stunde fernsehen oder lesen, und dann ab ins Bett.“
    Beide Kinder nickten ernsthaft und folgten Cleo fügsam in die Küche. „Was wollt ihr essen?“, fragte sie. Lächelnd fuhr sie fort: „Wenn einer von euch jetzt ‚Hamburger‘ sagt, gibt’s Ärger.“
    Sie entschieden sich für Chips, Fischstäbchen und Eiscreme. Nachdem sie gegessen hatten, erklärte William: „Ich mag nicht fernsehen oder lesen. Wollen wir ins Dorf gehen und sehen, wo diese Versammlung ist?“
    „Nun ja, warum nicht?“ Cleo fand, dass ihnen ein Spaziergang wahrscheinlich guttun würde. Dabei konnten sie vor der Schlafenszeit ihre überschüssigen Energien loswerden. „Aber ihr dürft sicher nicht ins Rathaus“, warnte sie.
    „Das macht nichts. Wir schauen uns nur ein bisschen um, dann gehen wir wieder nach Hause.“
    Sie schickte die Kinder in ihre Zimmer hinauf, wo sie sich Jacken holen sollten, falls der Abend kühl wurde. Dann überquerten sie die Wiesen und näherten sich dem Dorf.
    William und Alice rannten voraus, während Cleo ihnen etwas langsamer folgte. Allmählich wurde es dunkler, aber sie bezweifelte nicht, dass ihnen vor dem Einbruch der Nacht noch genug Zeit bleiben würde, um zum Haus zurückzukehren.
    Das Dorf wirkte völlig verlassen. Offenbar nahmen alle Bewohner an der Versammlung teil. Sarah würde sich freuen, weil sie so viel Unterstützung fand. Das Rathaus lag am anderen Ende der Ortschaft. Ringsum parkten zahlreiche Autos, und Cleo erkannte, dass manche Leute von weither gekommen sein mussten.
    „So, da wären wir.“ Sie beugte sich zu den Kindern hinab. „Offenbar sind sie alle im Rathaus. Wisst ihr, worum es da geht?“
    „Klar“, antwortete Alice. „Jemand will Häuser bauen, wo die Leute Ferien machen. Aber Tante Sarah will, dass Häuser gebaut werden, wo man wohnen kann, und Daddy hilft ihr.“
    „Stimmt genau.“ Cleo lächelte, dann schaute sie auf ihre Uhr. Nun war es an der Zeit, umzukehren und die beiden ins Bett zu bringen. Sie wollte sich vom Rathaus abwenden, doch da fiel ihr plötzlich eines der Autos auf, die davor parkten – ein großer Luxuswagen, der zwischen all den schlichten Vehikeln etwas deplatziert wirkte. Das Nummernschild kam ihr bekannt vor.
    „Was hast du denn?“, fragte Alice und zog an ihrer Hand.
    „Dieses große silberfarbene Auto …“, begann Cleo nachdenklich. „Ich glaube, es gehört Gordon Hamilton.“
    „Wer ist das?“
    „Jemand, den mein Vater kennt“, erwiderte Cleo. „Er war ein paarmal bei uns zum Dinner.“ Von Anfang an hatte ihr der große arrogante Mann missfallen, der nur ein einziges Interesse zu verfolgen schien – seinen Profit. Ständig prahlte er mit seinen guten Geschäften und den Versprechungen, die er gemacht hatte, um sie zustande zu bringen. Sobald der Deal unter Dach und Fach war, fand er clevere Mittel und Wege, um sein Wort zu brechen. Falls dieser einflussreiche Mann mit den Bauvorhaben zu tun hatte, würde sich Sarah mit einem scharfen Gegner auseinandersetzen müssen.
    Cleo führte die Kinder zu einer kleinen Baumgruppe hinter dem Rathaus. „Hört mal, ich möchte nur rasch durch ein Fenster schauen und sehen, ob Gordon Hamilton da drin ist. Wartet hier. In einer Minute bin ich wieder da, und ihr könnt mich die ganze Zeit sehen, okay?“
    Die beiden nickten, und Cleo lief zum nächstbesten Fenster. Das Glas war beschlagen, und sie konnte nicht hindurchspähen. Ärgerlich beschloss sie, ihr Glück bei einem Fenster zu versuchen, das etwas weiter entfernt war. Sollte es dort nicht klappen, würde sie es aufgeben.
    Als sie das zweite Fenster erreichte, hörte sie Alice gellend kreischen, dann stieß William einen angstvollen Schrei aus. Erschrocken drehte Cleo sich um. Alice lag zusammenkrümmt unter einem Baum.
    Beinahe blieb Cleo das Herz stehen. Sie rannte zu der reglosen Gestalt. „Was ist geschehen?“, fragte sie atemlos.
    „Alice wollte auf den Baum klettern und fiel runter“, erklärte William, den Tränen nahe. Bestürzt beugte sich Cleo über seine Schwester. Noch nie in ihrem Leben hatte sie solches Entsetzen empfunden wie jetzt beim Anblick des bleichen Kindergesichts und der geschlossenen Augen.
    Blut rann über Alices Stirn. Vorsichtig tastete Cleo darüber und spürte, wie eine Beule anzuschwellen begann. Mühsam bekämpfte sie ihre aufsteigende Panik. Nun musste sie einen klaren Kopf behalten und etwas unternehmen. „Wir müssen sie zu einem Arzt

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