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Julia Exklusiv Band 0197

Julia Exklusiv Band 0197

Titel: Julia Exklusiv Band 0197 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Joanna Mansell , Michelle Reid
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Stunden.“
    „Zwei Stunden?“, wiederholte sie ungläubig. „Warum hast du mich nicht geweckt?“
    „Weil du deinen Schlaf gebraucht hast, nach einer unruhigen Nacht.“
    „Ich habe heute Nacht ausgezeichnet geschlafen“, log sie. Keinesfalls würde sie zugeben, der Gedanke an seine Küsse habe sie bis zum Morgengrauen wach gehalten.
    „Ich möchte dich um einen Gefallen bitten, Cleo.“
    „Um welchen?“, fragte sie vorsichtig.
    „Würdest du heute Abend auf William und Alice aufpassen? Im Rathaus findet eine Versammlung statt, bei der die bewussten Bauvorhaben erörtert werden sollen. Ich habe Sarah versprochen, ein paar ältere Leute hinzufahren, die unbedingt daran teilnehmen wollen, aber nicht motorisiert sind. Wahrscheinlich werde ich auch dort bleiben und meiner Schwester den Rücken stärken. Normalerweise fungiert Mrs. Branson als Babysitter, aber sie möchte selber zu der Sitzung gehen. Also habe ich ihr gesagt, ich würde jemand anderen finden.“
    „Ich kümmere mich sehr gern um deine Kinder. Ist das eine wichtige Versammlung?“
    „Zumindest wird sie den Dorfbewohnern eine Gelegenheit bieten, den Bauunternehmern klarzumachen, wie entschieden sie sich gegen deren Pläne stellen. Die Firma schickt einen Repräsentanten hierher, und der wird den Leuten einzureden versuchen, welch große Vorteile die Gemeinde aus Ferienhäusern ziehen könnte. Natürlich wird ihm das nicht gelingen, aber solche Formalitäten müssen nun mal abgewickelt werden.“ Maxim trat von der Leinwand zurück, betrachtete sie kritisch, dann verhüllte er sie mit einem Tuch. „Das wär’s für heute. Am Nachmittag muss ich an einem anderen Gemälde arbeiten. Lizzie kommt zu einer letzten Sitzung, und ich kann die Serie für meine Ausstellung zu Ende bringen.“
    „Die Aktstudien? Wo sind sie eigentlich?“ In diesem Raum verwahrte er nur ein paar von seinen Werken.
    „Oben, in meinem anderen Atelier.“
    „Du hast zwei Ateliers?“, rief sie verwundert.
    „Warum nicht? Das Haus ist groß genug.“
    „Darf ich die Bilder sehen?“, platzte sie heraus, ohne zu überlegen, dann fügte sie rasch hinzu: „Aber wahrscheinlich willst du sie vor der Ausstellung niemandem zeigen.“
    „Wenn du willst, schau sie dir an.“
    „Also gut“, sagte sie unsicher. Zu spät erkannte sie, dass dies keine gute Idee gewesen war, doch nun wollte sie keinen Rückzieher machen.
    Sie folgte ihm die Treppe hinauf und betrat zum ersten Mal den Oberstock. Eine lange Galerie erstreckte sich an der Vorderfront des Hauses, mit breiten Fenstern, die eine überwältigende Aussicht auf den See und die Berge boten. An der anderen Seite gingen mehrere Türen ab, und Maxim öffnete eine. „Mein zweites Atelier.“
    Als Cleo die Schwelle überquerte, verschlug es ihr fast den Atem. An allen Wänden lehnten Gemälde, dicht nebeneinander, ein halbes Dutzend Portraits in verschiedenen Stadien der Vollendung, und dazwischen nur Aktstudien. Im hellen Licht, das durch riesige Fenster hereinfiel, schimmerte nackte Haut, glänzten Haare, funkelten Augen voller Leben. Nicht alle Frauen, die Maxim gemalt hatte, waren schön, manche ziemlich füllig, andere bereits in mittleren Jahren. Aber jede einzelne strahlte jenen besonderen Charakter aus, den er in ihr entdeckt und auf der Leinwand festgehalten hatte.
    Was für sinnliche Frauen, stolz auf ihre keineswegs perfekten Körper, kein bisschen befangen, weil sie dem gängigen Schönheitsideal nicht entsprachen … Schau mich an, schienen sie alle zu sagen, bewundere mich, liebe mich so, wie ich bin.
    Noch nie hatte Cleo solche Gemälde gesehen. Ehrfürchtig betrachtete sie eins nach dem anderen. Und dabei gelangte sie zu einer weiteren Erkenntnis. Maxims eigene Leidenschaften mochten in seiner Seele verborgen sein, aber sobald er einen Pinsel ergriff, übertrugen sie sich auf seine Werke.
    Beim Anblick der letzten Aktstudie erlitt sie einen heftigen Schock. Sekundenlang schloss sie die Augen, öffnete sie wieder, starrte immer noch auf das Bild einer hochschwangeren nackten Frau, die völlig entspannt in einem Lehnstuhl saß, im Rücken von mehreren Kissen gestützt. Eine Hand lag über dem gewölbten Bauch, wie um das ungeborene Kind zu schützen. Sie lächelte sanft, und ihr Zustand schien ihr nicht die geringsten Sorgen zu bereiten.
    „Wie … wie konntest du so jemanden malen?“, fragte Cleo mit halberstickter Stimme.
    Maxim trat hinter sie. „Das ist Annabelle“, erklärte er in zwanglosem Ton. „Ich

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