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Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

Titel: Julia Exklusiv Band 238 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding
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Leben führen würden, so wie es die anderen Kinder in ihrer Klasse auch hatten.
    „Vielleicht schämt sie sich zu sehr, um mit Ihnen in Kontakt zu treten.“
    „Ich glaube nicht, dass sie in all den Jahren auch nur einen Gedanken an mich verschwendet hat“, sagte sie.
    Er betrachtete sie eine Weile schweigend. Dann fragte er: „Und Ihr Mann? Wird er sich nicht fragen, wo Sie sind? Macht er sich keine Sorgen um Sie?“
    Noch bevor er den Satz beendet hatte, wünschte Hanif, er könnte ihn zurücknehmen. Er hatte Lucy bei sich aufgenommen, ohne irgendwelche Forderungen an sie zu stellen. Nun zu sehen, wie sie verzweifelt nach Worten suchte, bestärkte ihn lediglich in seinem Glauben, dass sie in Schwierigkeiten steckte. Und während er alles tun würde, um sie vor rechtlichen Problemen in Ramal Hamrah zu beschützen, ging ihre Ehe ihn schlicht und einfach nichts an.
    Er erhob sich. „Lassen Sie uns lieber wieder nach drinnen gehen. Hier ist es zu heiß, und Ihre helle Haut ist die Sonne nicht gewöhnt.“
    „Ich hatte geglaubt, dass es hier in der Wüste viel heißer sein würde“, sagte sie, dankbar für den Themenwechsel. „Als ich am Flughafen ankam, erschien es mir viel schwüler.“
    „An der Küste kann die Feuchtigkeit um diese Jahreszeit sehr drückend sein. Hier im Landesinneren ist es etwas kühler, aber Sie müssen dennoch vorsichtig sein. Der kühle Wind, der aus den Bergen kommt, täuscht. Und ein Sonnenbrand ist das Letzte, was Sie in Ihrer derzeitigen Lage gebrauchen können.“
    Er reichte ihr die Krücken und ließ sie diesmal allein damit gehen. Und obwohl es ihn einige Mühe kostete, sich nicht nach ihr umzudrehen und ihr zu Hilfe zu eilen, ging er voraus und öffnete die Balkontüren für sie.
    „Zahir, ich habe eine Aufgabe für dich.“
    „Ja, Hanif?“
    „Man hat dir doch im Krankenhaus die persönlichen Gegenstände von Ms Forrester ausgehändigt, oder?“
    „Das stimmt, aber ihre Kleidung ist nicht mehr zu gebrauchen. Die Krankenschwestern mussten sie zerschneiden.“
    „Irgendwelcher Schmuck?“
    „Warte, ich habe alles in meinem Zimmer.“ Der junge Mann verschwand.
    „Das ist alles?“, fragte Hanif, nachdem sein Cousin mit einem Umschlag zurückgekehrt war, in dem sich lediglich eine Armbanduhr befand, deren Zeiger sich nicht mehr bewegten.
    „Suchst du nach etwas Bestimmtem?“
    „Geh zurück ins Krankenhaus und überprüfe, ob auch nichts übersehen worden ist. Sprich mit der Schwester, die Lucy aufgenommen hat, und frag sie, ob sie sich an einen Ring erinnern kann.“
    „In Ordnung.“
    „Und wenn du schon mal in Rumaillah bist, kannst du auch gleich ein wenig Kleidung für sie besorgen.“
    „Ich?“, fragte Zahir entsetzt. „Du erwartest von mir, dass ich Frauenkleidung kaufe? Frauenunterwäsche?“
    „Als mein persönlicher Assistent gehört auch das zu deinen Aufgaben“, erklärte Hanif ungerührt. Dann bekam er jedoch Mitleid mit seinem Cousin und setzte hinzu: „Vielleicht kann eine deiner Schwestern dir ja helfen.“
    Zahir sah mit einem Mal unendlich erleichtert aus. „Ja, das würde ihnen Spaß machen. Wenn ich meinen Schwestern sage, dass sie dir damit einen Gefallen tun würden, werden sie sich förmlich überschlagen, um die Einkäufe zu erledigen. Und in der Zwischenzeit könnte ich nähere Erkundigungen über dieses Reiseunternehmen einholen.“
    „Wie willst du dabei vorgehen?“
    „Bouheira Tours bietet regelmäßige Ausflüge an, die jeweils mit einem gemeinsamen Abendessen in der Wüste enden. Ich habe noch die Kleider, die ich als Austauschstudent in den USA getragen habe. Damit könnte ich mich als Tourist ausgeben und versuchen, den Angestellten etwas auf den Zahn zu fühlen.“ Zahirs Eifer verriet, dass ihn dabei vor allem die Aussicht reizte, für ein paar Stunden der Einsamkeit dieses zurückgezogenen Ortes zu entfliehen und in der Gesellschaft junger Menschen zu sein. „Ich werde dafür sorgen, dass die Einkäufe mit dem Hubschrauber hierher geschickt werden.“
    Hanif schmunzelte. „Du scheinst an alles gedacht zu haben.“ Dann wurde seine Miene wieder ernst. „Aber sei vorsichtig. Und erwähne auf keinen Fall Lucy Forresters Namen.“
    Lucy hörte den Hubschrauber und schaute aus dem Fenster, um zu sehen, ob er abflog oder landete. Doch es war nichts zu sehen.
    Trotz Hanifs Mahnung, sich auszuruhen, griff sie nach ihren Krücken, um auf den Balkon zu gehen und sich von dort aus einen Überblick zu verschaffen. In diesem

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