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Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

Titel: Julia Exklusiv Band 238 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding
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Offensichtlich brachte Widerspruch sie dazu, sich zu öffnen.
    „Das heißt, Sie werden die Sachen zurückschicken?“
    „Wenn Sie darauf bestehen“, antwortete er und erhob sich, um ihr beim Aufstehen behilflich zu sein.
    Doch Lucy stemmte sich ganz allein an der Sofalehne hoch. „Vielen Dank.“
    Er reichte ihr die Krücken, und sie hatte die Hand schon auf der Türklinke, als er hinzufügte: „Es gibt da nur ein klitzekleines Problem.“
    Sie blieb stehen, ohne sich nach ihm umzudrehen, und wartete ab. Allein an ihrer Körperhaltung konnte Hanif sehen, dass sie sich auf etwas gefasst machte, was ihr nicht gefallen würde.
    „Wenn ich die Sachen zurückschicke, was wollen Sie auf Ihrer Rückreise tragen?“
    Sie wusste zunächst nicht, was sie sagen sollte. Langsam wandte sie den Kopf zu Hanif. „Vielleicht könnten Sie mir etwas Preiswerteres besorgen, etwas, was ich mir leisten kann. Nur ein paar Dinge, die ich tragen kann, bis ich wieder zu Hause bin.“
    „Selbstverständlich. Kein Problem. Es dürfte allerdings ein paar Tage dauern, bis ich jemanden gefunden habe, der diese Aufgabe übernehmen könnte.“
    „Ich kann ja selber gehen“, warf Lucy ein. „Bringen Sie mich einfach nach Rumaillah, und ich werde die Einkäufe selbst erledigen.“
    „Natürlich. Wie Sie wünschen.“ Er wartete, bis sich ihre Schultern wieder entspannt hatten, bevor er sagte: „Die Frage ist nur, was Sie während des Einkaufsbummels tragen wollen.“ Er ließ seinen Blick genüsslich über ihren Morgenmantel gleiten. „Es sei denn, Sie möchten einen Aufruhr in unserer Hauptstadt verursachen.“
    Sie öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder. Ihre Schultern sanken noch tiefer, und Hanif überkam bereits Mitleid. Doch wenn er Lucy dazu bringen wollte, die Kleider zu behalten, war es leider notwendig, sie auf diese Weise in die Enge zu treiben.
    „Mir bleibt offenbar keine andere Wahl“, sagte sie nach einer Weile. „Aber es ist mir unangenehm, ein so wertvolles Geschenk anzunehmen.“
    Hanif lächelte zufrieden. „Haben Sie schon einmal daran gedacht, welche Freude Sie heute zwei jungen Frauen bereitet haben, indem Sie ihnen den Anlass für einen ausgedehnten Einkaufsbummel geliefert haben? Ganz zu schweigen von dem Klatsch, der meine Schwester und die übrigen weiblichen Angehörigen meiner Familie noch wochenlang beschäftigen wird.“
    „Klatsch? Sie meinen …“ Sie brach ab. Offensichtlich wollte sie lieber nicht aussprechen, was das für Gerüchte sein könnten, die in Hanifs Familie die Runde machen würden. Stattdessen sagte sie: „Ihre Schwester? Ich dachte, es handelte sich um die Schwester Ihres Cousins Zahir?“
    „Meine Schwester wollte sich die Gelegenheit offenbar nicht entgehen lassen, einen Haufen Geld auszugeben, ohne ihrem Ehemann dafür Rechenschaft ablegen zu müssen. Glauben Sie mir, für Zahirs und meine Schwester war heute ein Festtag.“
    Sie lächelte. „Sie sind wirklich ein harter Brocken, Han. Als Nächstes wollen Sie mir wahrscheinlich weismachen, dass ich ein gutes Werk tue, wenn ich die Sachen annehme. In Ordnung, überredet.“ Sie legte die Hand auf die Türklinke und wandte sich ihm dann noch einmal zu. „Und vielen Dank.“
    Lucy kehrte mit gemischten Gefühlen in ihre Gemächer zurück und machte sich daran, den Inhalt der vielen Tragetaschen erneut zu untersuchen. Mit großen Augen bestaunte sie die eleganten Modelle, fuhr mit den Fingerspitzen über Stoffe, die zu tragen sie nicht einmal in ihren kühnsten Träumen gewagt hätte.
    „Lucy …“
    Ameerahs Stimme holte sie mit einem Schlag wieder in die Wirklichkeit zurück. Das kleine Mädchen stand in der Tür und blickte schüchtern zu Lucy herüber.
    „Hallo“, rief diese fröhlich. „Komm doch rein. Möchtest du mir beim Auspacken helfen?“
    Das ließ das Mädchen sich nicht zweimal sagen. Gemeinsam öffneten sie Schachteln, breiteten Kleidungsstücke auf dem Fußboden aus. Sie erfreuten sich an den bunten Farben, sprühten sich gegenseitig mit Parfüm ein und lachten miteinander. Dabei spielte es keine Rolle, dass sie nicht die gleiche Sprache sprachen, die Verständigung funktionierte mühelos.
    „Was soll ich anziehen?“, fragte Lucy schließlich, als sie alles in Augenschein genommen hatten. Sie verdeutlichte ihre Frage mit Gesten. Dann fragte sie: „Was würdest du wählen?“, und zeigte auf Ameerah.
    Das Mädchen entschied sich spontan für eine Kombination aus dunkelroter Seide und hielt sich das

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