Julia Extra 0353
Diadem auf ihrem goldenen Haar ließen ihr Gesicht erstrahlen.
„Ich freue mich auch“, sagte sie. „Deine Welt ist so anders als die in Palm Beach.“
„Das glaube ich gern“, erwiderte er. Alles an ihr war bezaubernd. „Es tut mir leid, dass ich dich gestern bei deiner Ankunft nicht willkommen heißen konnte. Aber als König muss ich mich genau an das Protokoll halten.“
„Dafür habe ich Verständnis.“
Natürlich hatte sie das. Schließlich hatte sie sich darauf eingelassen, als sie sich nach fünf Jahren von ihrem Freund getrennt hatte, um diese arrangierte Ehe einzugehen. „Hast du Hunger? Das Dinner findet frühestens in einer Stunde statt.“
„Nein, danke, ich kann warten.“
„Man hat mir berichtet, dass du heute noch nichts gegessen hast.“
Sie warf ihm einen leicht belustigten Blick zu. „Welche der Hofdamen hat mich verpetzt?“
„Mein Koch war ein wenig besorgt, dass du das Essen nicht angetastet hast. Er dachte, er hätte deinen Geschmack nicht getroffen.“
„Nein, nein. Das Frühstück sah sehr gut aus. Aber ich habe daran gedacht, dass ich noch in das Abendkleid passen muss“, sagte sie und schaute skeptisch an sich herunter.
„Du hältst doch nicht etwa Diät?“
„Sehe ich etwa so aus, als würde ich vom Fleisch fallen?“
Zale betrachtete sie eingehend von oben bis unten. Ihre festen, vollen Brüste wurden von dem eng anliegenden Body kaum verhüllt. Unter dem weit fallenden Rock erahnte man die aufregend femininen Hüften. Die Farbe des Kleides betonte den hellen, makellosen Teint, die strahlend blauen Augen und die rosigen, sinnlichen Lippen. Sie sah aus wie eine reife Frucht, die nur darauf wartete, gepflückt zu werden.
Heißes Verlangen durchfuhr ihn. Er wollte sie schmecken, mit der Zunge ihre leicht geöffneten Lippen kosten, ihre samtweiche Haut mit Küssen bedecken …
Schmerzhaft spürte er die engen Grenzen, die ihm der Stoff seiner Hose setzte. Aus Respekt vor seiner Verlobung mit Emmeline hatte er seit einem Jahr das Bett nicht mehr mit einer Frau geteilt. Ein langes Jahr, und jetzt wartete er nur darauf, in zehn Tagen die Ehe mit dieser Frau zu vollziehen.
Wenn es denn eine Hochzeit geben sollte.
Wieder sah er ihr in die Augen und erkannte, dass sie ihn die ganze Zeit unverwandt beobachtet hatte. Ihr direkter Blick sprach ursprüngliche Instinkte in ihm an.
Ich werde sie besitzen, schwor er sich, selbst wenn ich sie nicht zu meiner Königin machen sollte.
Hannah senkte den Blick und brach damit den Zauber, mit dem Zale sie gefangen gehalten hatte. Als sie ihm in die bernsteinfarbenen Augen gesehen hatte, in denen ein Feuer zu lodern schien, hatte sie sich in sinnlichen Träumereien verloren.
Er berührte etwas in ihr, das seit vielen Jahren niemand mehr berührt hatte.
Es war eine Ewigkeit her, dass sie sich so gefühlt hatte. Mit dem richtigen Partner fand Hannah durchaus Gefallen an Sex. Das Problem war nur, dass es seit ihrem Abschluss an der Universität von Texas vor vier Jahren keinen richtigen Partner mehr gegeben hatte. Damals, mit 21 Jahren und den Abschluss in der Tasche, hatte sie erwartet, dass ihr langjähriger Freund Brad ihr einen Heiratsantrag machen würde. Doch stattdessen hatte dieser sich von ihr getrennt, weil er, wie er meinte, sich endlich auch mit andern Frauen treffen wollte.
Jetzt empfand sie zum ersten Mal wieder etwas für einen Mann …
Unruhig schlug Hannah die Beine übereinander. Sie spürte den spitzenbesetzten Strumpfhalter an der nackten Innenseite ihrer Schenkel. Die Dessous gehörten Emmeline, fiel ihr wieder ein. Genauso wie der betörend männliche Zale Patek allein Emmeline gehörte.
Hannah erstarrte. Wie hatte sie nur für einen Moment vergessen können, wer sie war und warum sie überhaupt hier war?
Du bist nicht Emmeline, ermahnte sie sich, und wirst es auch niemals sein.
Sie stand auf und strich das Kleid glatt. „Wenn noch etwas Zeit bleibt, würde ich mich gern etwas frisch machen.“
„Vor einer halben Stunde wird man uns nicht in den Speisesaal rufen.“
„Dann sehen wir uns später.“ Eilig verließ sie den Silbernen Saal. Der reich bestickte Rock raschelte, als sie zur Treppe lief, die in ihre Suite im zweiten Stock führte. Was für ein Wahnsinn! ging es ihr durch den Kopf. Ihr Magen zog sich zusammen, ihr Herz raste wie verrückt.
Bitte, lass eine Nachricht von Emmeline auf der Mailbox sein, dass sie auf dem Weg zum Flugplatz ist und ich bald hier weg kann.
Sobald sie in ihrer
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