Julia Extra 0353
sagte Hannah beschwichtigend. „Am Ende hat sie uns ja die Wahrheit gesagt. Außerdem ist sie dein Kindermädchen.“
Zale sah Hannah in die Augen, und ihm wurde warm ums Herz. „Wenn man bedenkt, dass sie bei deiner Geburt dabei war. Unglaublich.“ Seine Augen konnten sich an Hannah nicht sattsehen. Hannah Smith war kein gewöhnliches Mädchen aus Amerika, sondern eine echte Prinzessin von Brabant. „Ein Wunder ist geschehen.“
„Das stimmt“, sagte sie. „Und mein Vater hat alles bestätigt. Mrs Sivka hat mich zu ihm gebracht, als ich eine Woche alt war.“
„Und was sagt er dazu, dass er eine zweite Tochter hat?“
Sie zögerte kurz. „Ich habe es ihm noch nicht erzählt. Das wollte ich nachholen, wenn er zu unserer Hochzeit kommt.“
Auf Zales Mund spielte ein Lächeln. „Und wann findet unsere Hochzeit statt, Hoheit?“
„Mrs Sivka und ich dachten an nächste Woche“, antwortete sie lachend.
Er warf dem Kindermädchen einen erstaunten Blick zu. „Planen Sie jetzt also auch schon meine Hochzeit?“
„Warum nicht? Schließlich habe ich früher Ihre Windeln gewechselt.“
„Sie dürfen sich jetzt entfernen, Mrs Sivka“, sagte er mit gespieltem Ernst.
„Ja, Majestät“, sagte sie und wandte sich zum Gehen. Kurz bevor sie an der Tür angekommen war, rief er ihr hinterher. „Mrs Sivka?“
Mit der Zärtlichkeit einer Mutter sah sie ihn an. „Ja, Majestät.“
„Vielen Dank.“
„Gern geschehen.“
Nachdem sie gegangen war, hob Zale Hannah hoch und setzte sie auf die Schreibtischkante. „Wie stellst du dir unsere Hochzeit vor?“
„Hauptsache, wir sind beide anwesend“, antwortete sie lachend und schlang die Arme um seine Hüften. „Die Leute werden natürlich reden. Wie willst du ihnen erklären, dass ich nicht Prinzessin Emmeline bin, sondern Hannah?“
„Prinzessin Hannah“, berichtigte er sie. „Emmelines Zwillingsschwester und eine Prinzessin von Brabant.“ Er senkte den Kopf und gab ihr einen zärtlichen Kuss. „Wie sehr ich dich vermisst habe …“
Sie erwiderte seinen Kuss und sah ihm lange in die Augen. „Ich liebe dich.“
„Nicht so sehr, wie ich dich liebe.“
Um ihre Mundwinkel spielte ein verwegenes Lächeln, als sie mit den Fingerspitzen leicht über seine Brust strich. „Beweis es mir.“
„Keine Angst, Prinzessin. Das werde ich.“
EPILOG
Es war schon spät. Ein langer Tag neigte sich seinem Ende, und Zale ging zu seinem Bruder, um ihm eine Gute Nacht zu wünschen.
Als er Hannah in Tinnys Zimmer sah, fiel die Anspannung des Tages sofort von ihm ab. Sie saß mit Tinny auf dem Sofa und las ihm eine Gutenachtgeschichte vor.
Einen Augenblick lang blieb Zale in der Tür stehen und beobachtete sie.
Seine geliebte Königin Hannah war mit ihrem ersten gemeinsamen Kind schwanger. Und sein kleiner Bruder Tinny liebte sie von ganzen Herzen.
Was konnte sich ein Mann mehr vom Leben wünschen? Was konnte sich ein König mehr vom Leben wünschen?
Bei dem Gedanken schien sein Herz vor Liebe fast überzugehen.
Wenn man bedachte, dass ihm das Schicksal Stephen und seine Eltern genommen, aber Tinny gerettet und Hannah geschenkt hatte!
Wenn man bedachte, dass sich eine Hochstaplerin als wahre Prinzessin erwies! Als Liebe seines Lebens!
Eine Welle des Glücks strömte durch ihn.
Wenn sich Hannah und Emmeline nicht in Palm Beach getroffen hätten …
Wenn Emmeline Hannah nicht gebeten hätte, mit ihr die Rolle zu tauschen …
Wenn Hannah nicht nach Raguva gekommen wäre …
Wenn Mrs Sivka ihren Schwur nicht gebrochen hätte …
Das Schicksal hatte es gut mit ihm gemeint. Alles hätte ganz anders kommen können.
Plötzlich sah Hannah auf und lächelte ihn an. „Du kommst gerade recht für das letzte Kapitel.“
„Gut“, sagte er und setzte sich neben sie. „Das ist mein Lieblingskapitel.“
„Weil du auf Happy Ends stehst.“ Voller Liebe lächelte sie ihn an.
„Und ob“, erwiderte er und führte ihre Hand zu einem Kuss an die Lippen. „Bist du müde? Tritt das Baby wieder?“
Sie streichelte über den runden Bauch. „Bis gerade eben hat er getreten. Jetzt ist er ruhig. Er weiß wohl, dass sein Daddy hier ist.“
„Soll ich das letzte Kapitel vorlesen, Tinny?“, bot er an.
„Oh, ja.“ Tinny nahm das Buch aus Hannahs Hand und gab es seinem Bruder.
In diesem Moment trat das Baby in Hannahs Bauch wieder. „Ich glaube, dein zukünftiger Fußballer ist auch dafür“, sagte sie lachend.
Zales Augen strahlten. „Er hat einen festen
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