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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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schlafende Mollie, die zusammengerollt am äußersten Rand des Bettes lag.
    „Glaubst du, dass wir sie so liegen lassen können?“, flüsterte Alex besorgt. „Was machen wir, wenn sie rausfällt?“
    Jennie zuckte die Achseln und gab ihm ein Zeichen hinauszugehen. An der Tür drehten sie sich noch einmal um und betrachteten das kleine Wesen unter der großen Bettdecke. „Wo hat sie denn bisher geschlafen?“, wollte Jennie wissen.
    „Bei meinen Eltern“, erwiderte Alex. „Ich habe in den letzten Wochen auch dort gewohnt. Es gab jede Menge Dinge zu erledigen, und ich musste mich um die Beerdigung kümmern. Ich dachte, dort wäre sie am besten aufgehoben.“
    Jennie nickte, und Alex war froh, dass sie seine Entscheidung nicht missbilligte.
    „Toni und ihre Jungs waren über Weihnachten viel dort, und Toni hatte angeboten, sich heute um Mollie zu kümmern, da Mum und Dad zu einer Geburtsparty eingeladen waren.“
    In diesem Moment bewegte sich Mollie, und beide erstarrten. Alex legte den Finger auf den Mund und schloss behutsam die Tür. Um nicht zu weit von ihr entfernt zu sein, ließ er sich auf der obersten Treppenstufe nieder. Jennie setzte sich neben ihn.
    „Glaubst du, sie wird sich wieder fangen?“, fragte sie besorgt.
    „Ich hoffe es.“
    Die Dinge mussten sich von nun an einfach besser entwickeln, denn er hatte das schreckliche Gefühl, dass er Mollies letzte Hoffnung war. Es lag jetzt an ihm, ihr Vertrauen und Sicherheit zu geben.
    Jennie legte den Kopf an die Wand. „Ich hoffe es auch.“
    Unerwartete Wärme durchströmte sein Herz, und er schöpfte plötzlich wieder Hoffnung. Es war einfach gewesen, Jennie für selbstbezogen und oberflächlich zu halten und wütend auf sie zu sein. Aber diese Wut hatte eigentlich einer anderen gegolten. Seiner ersten Frau Becky. Sie war verschwunden und hatte ihm all seine Träume genommen. Becky, die ihm die ersten drei Lebensjahre seiner Tochter vorenthalten und ihn mit dieser höllischen Ungewissheit zurückgelassen hatte.
    Jennies plötzliches Abtauchen hatte dieses furchtbare Angstgefühl zurückgebracht, genau wie an dem Tag, als Becky ihn verlassen hatte. Vielleicht hatte er zu lange gewartet, um Jennie wiederzufinden. Vielleicht hatte er sie für etwas bestrafen wollen, was weniger mit ihr als vielmehr mit Becky zu tun hatte. Es hatte sich gut angefühlt, die Kontrolle darüber zu haben, wann und wo sie sich wiedersehen würden. Aber es war ein Fehler gewesen.
    Er schüttelte den Kopf und sah seine Frau an. Nein, Jennie war nicht egoistisch und oberflächlich. Impulsiv vielleicht. Spontan. Warmherzig und voller Lebensfreude. All die Dinge, die er vergessen hatte und nicht mehr leben konnte.
    „Ich glaube, wir werden es schaffen“, sagte er mehr zu sich selbst als zu Jennie und blickte noch einmal zur Schlafzimmertür. Bestimmt würde alles besser werden. Mollie hatte ein traumatisches Erlebnis hinter sich, und er musste einfach Geduld haben.
    „Jedenfalls scheint sie ein wunderbares kleines Mädchen zu sein“, sagte Jennie nach einer Weile. Beide starrten vor sich hin, und die Stille wurde unangenehm.
    Alex spürte, wie sich wieder Distanz zwischen ihnen aufgebaut hatte. War es seine Schuld? Allzu lange hatte er es genossen, von Jennies Energie zu profitieren, hatte mit ihr Höhen der Begeisterung und Ekstase erlebt. Doch jetzt hatte er sie in seine Realität heruntergezogen, die alles andere als inspirierend war. Konnte Jennie in einer solchen Atmosphäre überhaupt leben? Würde sie es nicht vorziehen, in die Welt der Partys und Vergnügungen zurückzukehren, in der sie glänzen konnte und die ihr vertraut war?
    „Was wirst du ihr über uns erzählen? Über mich?“, erkundigte sich Jennie.
    „Ich weiß es nicht.“
    Erneutes Schweigen folgte.
    „Sie hat schon genug durchgemacht“, erklärte Alex schließlich. „Ich wollte ihr nicht noch mehr Unsicherheit zumuten. Natürlich hätte ich dir von ihr erzählt – allerdings erst dann, wenn du mir eindeutig gezeigt hättest, dass du auch wirklich mit mir zusammen sein möchtest. Ich wollte Mollie nicht noch mehr verwirren.“ Er wandte den Kopf und sah sie an. „Ich weiß, es ist kompliziert …“
    Jennie erwiderte mit großen Augen seinen Blick.
    „Ich möchte eine Zukunft mit dir haben, Jennie. In guten wie in schlechten Zeiten, so wie wir es einander versprochen haben. Es hängt von dir ab, wie ich dich Mollie vorstelle.“ Er holte tief Luft und stellte die Frage, die beide schon den ganzen

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