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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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bessere Idee! Draußen ist ein wunderbarer Tag! Komm, und teile ihn mit mir!“
    „Und die Bibliothek?“
    „Ist morgen auch noch da.“
    „Gut. Ich ziehe mich nur rasch um.“
    „Bitte nicht“, sagte er. Seine Stimme klang heiser. „Du bist immer wunderschön, Bella. Und ganz besonders in diesen Jeans …“ Er senkte den Kopf. „Wahrscheinlich sollte ich so etwas nicht sagen.“
    „Das ist schon in Ordnung.“ Sie strich sich lächelnd eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich … ich hole nur rasch meine Jacke.“
    Geschafft! dachte Raoul. Sie gehörte ihm. Seit dem Moment, als er sie im Nebel geküsst hatte. Es war fast lächerlich einfach gewesen, auch wenn er nicht begriff, was eine so wunderschöne und lebensfrohe Frau wie Gabriella an einem Mann wie ihm finden konnte. Spürte sie denn nicht, dass er verflucht war?
    In den nächsten Tagen schlüpfte er in die Rolle des charmanten Begleiters und zeigte ihr die schönsten Seiten von Venedig. Sie besuchten bekannte und weniger bekannte Galerien und Museen, fuhren zu den Inseln der Lagune hinaus und aßen in den besten Restaurants der Stadt. Er lauschte ihrem scheinbar endlosen Geplauder und zeigte sich als der perfekte Gastgeber.
    Er hatte keine Wahl, er musste ihr Vertrauen gewinnen.
    Dieser Abend wird keine Ausnahme sein, entschied er, als er seine Jacke anzog. Heute würde er die Illusion perfekt machen. Und wenn alles nach Plan verlief, würden sie morgen nicht nur mit gläsernen Andenken aus Murano zurückkommen.
    Er drängte den mittlerweile schon vertrauten Anflug von Schuld zurück. Er täuschte ihr nichts vor. Sein Interesse und sein Begehren waren nicht gespielt. Außerdem hatte er nicht vor, sie zu verletzen. Ganz im Gegenteil, er würde sie beschützen. Und wenn die Ehe die einzige Möglichkeit dazu war, musste er sie heiraten, so wie er es Umberto versprochen hatte.
    Für heute Abend hatte Raoul ihr etwas ganz Besonderes versprochen. Gabriella war, als würde ihr ganzer Körper vor Vorfreude vibrieren.
    Während sie auf dem Balkon auf ihn wartete, genoss sie den Blick über den Kanal. Ist es überhaupt möglich, jemals genug von Venedig zu bekommen? dachte sie. Diese Stadt war eine Welt für sich, voll unbeschreiblicher Schönheit und gleichzeitig ein Ort der dunklen Geheimnisse und Abgründe.
    Genau wie Raoul.
    In den vergangenen Tagen wirkte er verändert, war ganz der perfekte Gastgeber. Trotzdem hatte sie immer wieder auch diese dunkle Seite in ihm gespürt, manchmal nur für eine Sekunde. Wie gern hätte sie dann die Hand nach ihm ausgestreckt und mit ihrem Lächeln die Schatten vertrieben.
    War es möglich, sich nicht in Venedig zu verlieben? Oder in Raoul?
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus und schlug dann umso schneller weiter. Liebte sie Raoul?
    Natürlich hatte sie ihn schon immer wie einen Bruder geliebt.
    Aber diese Art Liebe meinte sie jetzt nicht.
    Als Kind war er ihr Held gewesen, jemand, zu dem Sie aufschauen konnte. Einige Jahre später hatte er ihre jugendliche Fantasie auf weniger unschuldige Weise beschäftigt.
    Und jetzt?
    Jetzt war sie eine Frau, und ihr Kuss war ganz real gewesen.
    Aber Liebe? Sie musste verrückt sein, so etwas auch nur zu denken!
    Aber auch wenn Venedig sie bezaubert hatte, ließ nicht die Schönheit der Stadt ihr Herz schneller klopfen. Es war Raoul. Ja, sie war dabei, sich in ihn zu verlieben.
    Gabriella wartete im Wohnzimmer schon auf ihn. Raoul blieb einen Moment unbemerkt in der Tür stehen und sah sie nur an. In ihrem pastellfarbenen Kleid erschien sie ihm so schön wie noch nie. Der bauschige Rock ließ ihre Taille zerbrechlich erscheinen, und das enge Oberteil betonte ihre weiblichen Kurven.
    Ihr Anblick berührte etwas tief in seiner Seele. Etwas, das sein Blut heiß durch die Adern fließen ließ. In diesem Augenblick kam es ihm vor, als hätte er sie schon immer gewollt.
    Offenbar hatte sie ihn gehört, denn in diesem Moment drehte sie sich zu ihm um. Ihr Lächeln war so unschuldig, dass er sich wie ein Betrüger fühlte. Wieso gab es nicht wenigstens etwas an ihr, das er nicht mochte? Aber er konnte nur einen einzigen Fehler an Gabriella finden: ihren unerschütterlichen Glauben an das Gute in jedem Menschen, selbst in Abschaum wie Garbas.
    Doch genau dieser Charakterzug machte auch seinen eigenen Job so wunderbar einfach.
    „Bist du bereit für unser kleines Abenteuer, Bella?“ Er nahm ihre Hand.
    Ihre Augen funkelten vor Freude. Und trotz seiner endlosen Zweifel musste Raoul in ihr

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