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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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betrachtete den Steinboden. Das Klackern ihrer flachen Absätze würde wie ein Echo durch den riesigen Raum schallen.
    Es war so unnatürlich ruhig, dass es ihr fast vorkam, als wäre das Schloss lebendig, als hielte es seinen Atem an, und sie wollte nicht diejenige sein, die es aufweckte.
    Plötzlich quietschte eine Tür, dann fiel sie mit einem Knall zu. Gabriella war so versunken in ihre Gedanken gewesen, dass sie vor Schreck zusammenzuckte und nach Luft schnappte.
    „Gabriella! Hier bist du also.“ Raoul kam lächelnd auf sie zu. „Ich dachte schon, du würdest den ganzen Tag verschlafen.“
    Er nahm ihre Hände und küsste sie auf die Wangen, und schon wurde ihr wieder leicht ums Herz. „Ich habe sehr lange auf dich gewartet.“
    Eine dunkle Haarsträhne fiel ihm ins Gesicht, und er sah sie zerknirscht an. „Es tut mir leid, Bella.“ Als er ihren Kosenamen benutzte, wirkte er wieder ein wenig wie der Mann, den sie geheiratet hatte. „Ich bin viel zu spät fertig geworden, und ich wollte dich nicht mehr stören.“
    Jetzt, im hellen Tageslicht, kamen Gabriella ihre nächtlichen Sorgen plötzlich übertrieben vor.
    Raoul lächelte sie aufmunternd an. „Was hältst du davon, wenn ich dir erst einmal das ganze Schloss zeige, damit du dich hier zurechtfinden kannst? Und dann würde ich vorschlagen, dass wir in einer der Höhlen am Strand zu Mittag essen. Dort sind wir vom Wind geschützt, und Natania hat schon versprochen, dass sie uns einen Picknickkorb vorbereitet.“
    Alles hörte sich so wunderbar aus Raouls Mund an, dass Gabriella glücklich lachte und die Sorgen der Nacht vergaß.
    Das Schloss war sogar noch größer, als sie gedacht hatte. Es erstreckte sich über die gesamte Landzunge. Auf der einen Seite der Haupttreppe lag ein gewaltiger Speisesaal mit dicken Eichenbalken an der Decke und einem riesigen Kamin, groß genug, um einen ganzen Ochsen darin zu braten.
    Die Bibliothek benutzte Raoul als sein Arbeitszimmer. Seine modernen technischen Geräte bildeten einen seltsamen Kontrast zu den antiken Schreibtischen und Schränken. Bücherregale bedeckten die Wände bis hinauf zu den hohen Decken.
    Er musste Gabriella fast mit Gewalt weiterziehen, um ihr den Rest des Hauses zu zeigen. „Du kannst herkommen und alles erforschen, wann immer du willst“, tröstete er sie.
    Im ersten Stock gab es mindestens ein Dutzend Schlafzimmer und genauso viele Badezimmer. Irgendwann hatte Gabriella aufgehört zu zählen. In den meisten Räumen waren die Möbel mit Tüchern verhüllt. Sie musste zugeben, dass sie das schönste Zimmer von allen bekommen hatte. Doch das tröstete sie nur wenig.
    Und wo befindet sich unser gemeinsames Schlafzimmer? Doch sie stellte die Frage nicht, denn sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er sie damit überraschte, hineinführte und zu seiner Frau machte.
    „Und das ist Natanias Zimmer?“, fragte sie, als sie die letzte Tür auf dem Flur erreicht hatten. Sie wollte schon weitergehen.
    „Nein. Natania schläft unten. Sie wohnt mit Marco in einem Anbau über der Garage.“
    „Aber ich habe sie gestern Nacht während des Sturms hier gesehen. Ich habe sie noch gerufen, aber sie hat mich nicht gehört.“
    Raoul erstarrte, und jedes Härchen in seinem Nacken stellte sich auf. Bevor er sie daran hindern konnte, griff sie nach der Türklinke und drückte sie herunter.
    „Es ist abgeschlossen.“ Sie drehte sich zu ihm um. „Hast du den Schlüssel?“
    „Das ist nur ein Abstellraum“, erwiderte er mit heiserer Stimme und zog sie fort. „Er wird nicht mehr benutzt. Komm, lass uns gehen! Natania wartet bestimmt schon mit dem Mittagessen.“
    Unten in der Halle entschuldigte er sich und zeigte Gabriella, wie sie zur Küche gelangte. „Geh schon vor, ich komme gleich nach“, versicherte er ihr, dann ging er in die Bibliothek.
    Gabriella fand die Küche ohne Schwierigkeiten. Mit Marcos Hilfe verstaute Natania gerade ihr Mittagessen in einem Picknickkorb. Die beiden sind ein perfektes Team, dachte Gabriella. Sie arbeiteten Hand in Hand und wirkten dabei so verliebt und unzertrennlich.
    Als Gabriella hinzutrat, kam sie sich fast wie ein Eindringling vor. Gleichzeitig spürte sie einen Anflug von Eifersucht. Nicht auf Natania, sie hatte nicht das geringste Interesse an Marco. Aber sie wollte Raoul genauso an ihrer Seite haben, sie wollte mit ihm die alltäglichen Gemeinsamkeiten und Intimitäten teilen.
    „Haben Sie ihn gefunden?“, fragte Natania. Leise klangen die Glöckchen

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