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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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sein.
    Sie mussten einfach verschwinden!
    Heute war sie gekommen. Damit hatte Luca nicht gerechnet. Warum?
    Er hatte Poppy nie zuvor in High Heels gesehen. Die Schuhe hatten einen extrem hohen, spitzen Absatz, und Poppys schlanke Fesseln sahen unglaublich sexy aus. Sie trug ein grünes Seidenkleid, das einen Ton heller als ihre Augen war, was ihr ein selbstsicheres, elegantes Aussehen verlieh. Es war, als hätte sie nie andere Kleidung als diese getragen: sehr kultiviert und im höchsten Maße begehrenswert!
    Die Zeremonie fand in einer großen Kathedrale statt, in der Poppy sich hinter einer Marmorsäule verstecken konnte, um ein paar heimliche Tränen zu vergießen. Jetzt, in den sonnendurchfluteten Gärten zwischen reich gedeckten Tischen, musste sie die Fassung bewahren. Vor allem weil in diesem Moment eine Frau mit einem extrem großen Hut vor ihr stand und geduldig auf eine Antwort wartete.
    Nicht jetzt, dachte Poppy und setzte ein gezwungenes Lächeln auf. Dann schnappte sie sich eilig ein Glas Champagner von dem Tablett, das ein eifriger Kellner zwischen den Stehtischen hindurchbalancierte.
    Es war nicht einfach, mit einem dicken Kloß im Hals Champagner zu trinken, aber Poppy konnte die beruhigende Wirkung des Alkohols sehr gut gebrauchen. In einem Zug leerte sie das Glas und entschuldigte sich dann in stockendem Italienisch bei ihrer Gesprächspartnerin, um möglichst schnell das Weite zu suchen.
    Luca hatte ihr seine Sprache beigebracht, doch obwohl sie jeden Sommer ihr Vokabular erweitert hatte, war ihre Grammatik ausgesprochen schwach geblieben. Dabei hatte sie gehofft, Luca würde sie weiter unterrichten … in vielerlei Hinsicht.
    Sie kniff die Augen zusammen und schüttelte heftig den Kopf. Ihre großen goldenen Ohrringe klirrten leise, als sie gegen Poppys Wangen schlugen. Oh, wie sehr sie diesen Mistkerl hasste!
    Hinter sich hörte sie ihre Großmutter rufen, doch Poppy hastete auf einem schmalen Pfad zwischen den Gästen hindurch. Zu beiden Seiten erstreckten sich penibel gepflegte Rasenflächen, und in der Ferne leuchteten dunkelgrüne Olivenhaine auf den Hügeln in der Sonne, umsäumt von noch dunkleren Pinien.
    Mühsam hielt sie ihre Tränen zurück, bis sie den abgeschiedenen Sommerpavillon erreicht hatte, der sich hinter einer duftenden Lavendelhecke befand.
    Wie hatte das alles bloß geschehen können? Das Leben war perfekt gewesen. Wieso liebte Luca sie nicht mehr? Im Kopf hallten seine Worte wider, es sei alles nur ein großer Fehler gewesen.
    Hatte er sie überhaupt je geliebt?
    Liebte er die makellose Aurelia?
    Wie könnte er nicht? Sie dachte an die schwarzhaarige Schönheit, die in der Kirche neben ihm gestanden hatte, und krümmte sich vor schmerzhafter Eifersucht. Nein, Aurelia hatte keine Mutter, die sich fast monatlich einen international beachteten Skandal leistete!
    Wieder schüttelte Poppy fassungslos den Kopf und fischte in ihrer Handtasche nach einem Päckchen Taschentücher.
    „Verdammt“, schnaubte sie, als ihr die Packung aus den Händen glitt und zu Boden fiel. Sie bückte sich danach und erstarrte.
    Denn er war da, das konnte sie spüren.
    Langsam richtete Poppy sich auf, und dort stand er. Einige Meter entfernt, und doch konnte sie emotionale Wellen ausmachen, die stärker wurden, als Luca auf sie zukam.
    „Du weinst ja.“
    Unbewusst zerknüllte sie die Taschentücher in ihrer Hand. „Nein, das ist nur Heuschnupfen“, log sie.
    „Warum bist du hergekommen, Poppy?“
    „Ich hätte nicht gedacht, dass du es wirklich tust. Aber du hast es durchgezogen. Wow, du hast es echt getan! Hast du es eigentlich irgendwann mal ernst mit mir gemeint, oder war das alles nur so ein krankes Spiel für dich?“
    Er streckte die Hand nach ihr aus, ließ sie jedoch gleich wieder sinken. „Du fühlst dich jetzt schrecklich, aber das hast du bald schon vergessen.“
    „Ich will es aber nicht vergessen.“ Sie schniefte leise und brachte sogar ein Lachen zustande. „Ich hoffe, ihr beide werdet sehr glücklich miteinander.“
    Sein Kinn wirkte plötzlich kantiger als sonst, und an seinem Hals zuckte ein Muskel. „Ich meinte es ehrlich. Ich meinte alles ehrlich.“ Die Worte schienen sich gegen Lucas Willen aus seinem Mund zu lösen, so gepresst sprach er sie aus.
    Poppy bemerkte den Schmerz in seinen Augen und fand, dass sie sich darüber freuen sollte. Er verdiente es zu leiden, schließlich war er allein schuld an ihrer Trennung. Warum wollte sie dann einfach auf ihn zustürmen und

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