Julia Extra 0353
seinem Blick verschwand und seine Augen dunkler wurden. Er griff nach ihrem Arm und presste seine Lippen von innen gegen ihr pulsierendes Handgelenk.
Erleichtert atmete Poppy aus. Was konnte schlimm daran sein, ihm einfach zu sagen, was er hören wollte? Und sie hätte wissen müssen, dass Liebe zwischen ihnen kein Thema mehr sein würde. Aber wenn der Sturm noch eine Weile andauerte, könnte Luca vielleicht erkennen, dass er mehr für sie empfand, als er jetzt zugeben mochte.
Es machte sie vielleicht zu einer hoffnungslosen Optimistin oder zu einer naiven Verrückten, trotzdem wollte Poppy nicht glauben, dass jemand so leidenschaftlich und hingebungsvoll im Bett sein konnte, ohne dass irgendwelche Gefühle im Spiel waren. Und nur weil etwas unwahrscheinlich war, bedeutete das nicht, dass es nicht passieren konnte.
Hätte man ihr vor einer Woche erzählt, dass sie hier und heute ihre geheimsten Fantasien ausleben würde, und das auch noch mit ihrer großen Liebe Luca … Poppy hätte sich totgelacht.
Aber nun war sie tatsächlich hier. Und alles war möglich.
7. KAPITEL
Es war fast Mittag, als Poppy in einen erschöpften Schlaf fiel. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sie das Bett kein einziges Mal verlassen.
Später erwachte sie und starrte orientierungslos an den Betthimmel, bis ihr einfiel, warum ihre Sehnen und Muskeln so schmerzten. Alles fiel ihr nach und nach ein, und sie stellte fest, dass sie allein war.
Habe ich das etwa nur geträumt? überlegte sie kurz. Nein, dann würde mein Körper jetzt nicht so empfindlich sein.
Unbewusst legte sie sich eine Hand auf den Unterleib und streichelte anschließend die Mulde in der Matratze, wo Luca bis vor Kurzem gelegen hatte. Der Stoff war noch immer warm.
Fast ein bisschen ängstlich zog sie die Vorhänge beiseite und sah aus dem Fenster. Die sturmgeplagte Landschaft hinter der verregneten Scheibe löste eine Flut der Erleichterung in Poppy aus. Seufzend warf sie sich in die Kissen zurück und wunderte sich darüber, wie wichtig es ihr war, noch etwas mehr Zeit mit Luca zu haben.
Reichte es denn nicht, schon einzigartige Erfahrungen mit ihm gemacht zu haben? Konnte sie jetzt nicht einfach loslassen? Es gab doch ohnehin keine Zukunft für sie beide!
Irgendwann würde der Sturm abflauen und sie damit beide zum Aufbruch zwingen. Möglicherweise lief man sich ja in weiteren sieben Jahren wieder einmal zufällig über den Weg. Bis dahin war Luca bestimmt wieder verheiratet und Vater mehrerer süßer Kinder … Und er würde sie, Poppy, nicht wiedererkennen, weil sie vom Frustessen schon diverse Doppelkinne bekommen hatte!
Was für ein deprimierender Gedanke! Aber man musste doch nicht einfach teilnahmslos sein Schicksal akzeptieren, oder? Wieso nicht einfach die Zukunft in die eigenen Hände nehmen?
Entschlossen schwang sich Poppy aus dem Bett. Man konnte ihr vieles nachsagen, aber ein Feigling war sie nicht. Eilig schlüpfte sie in ihre Kleider, denn trotz des prasselnden Kaminfeuers war es relativ kalt im Raum.
Luca brach gerade das Siegel an einer recht teuren Flasche Whisky, die er im Schrank gefunden hatte, als er plötzlich leise Schritte hörte.
Er hatte sich extra so platziert, dass er die große Treppe im Auge behalten konnte. Poppy musste die hintere Stiege genommen haben …
„Hallo, Schlafmütze!“, rief er und erkannte ihr Spiegelbild in der gläsernen Flurtür, während sie durch den Wirtschaftsraum schlich.
„Warum hast du mich nicht geweckt?“, fragte sie und gab den Versuch auf, sich unbemerkt anzuschleichen.
Lucas Mund wurde trocken, als er spürte, wie es in seiner Brust rumorte. Poppys Schönheit ergriff ihn auf eine Weise, die er nicht benennen konnte. Obwohl sie die ganze Nacht und auch den halben Tag im Bett verbracht hatten, begehrte er sie immer noch. Allein ihr Lächeln brachte sein Herz zum Rasen.
Aber es ging doch nur um Sex!
Vermutlich! Doch es war der beste Sex, den er jemals gehabt hatte. Keine Frau hatte so auf seine Liebkosungen reagiert, so ehrlich und echt. Ihre Vitalität und ihr erdiges, leises Lachen brachten ihn um den Verstand.
Poppy kam auf das Sofa zu, das er vor den großen Kamin gezogen hatte, und Luca rückte zur Seite, um ihr Platz zu machen.
„Wie spät ist es eigentlich?“, wollte sie wissen.
„Spielt das denn eine Rolle?“
Sie zuckte die Achseln und kuschelte sich neben ihn auf das gemütliche Sofa.
„Ich war gerade mal draußen, um Holz zu holen“, begann er. „Gleicht einem
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