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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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Kamera.“
    Das war gerade noch mal gut gegangen. „Es genügt dir also, das, was du jetzt machst?“, fragte sie weiter.
    „Jeden Tag durch die Kameralinse zu schauen?“ Kurz hielt er inne, als ihm klar wurde, dass es ihm tatsächlich genug war. Er liebte es, sie anzuschauen. In letzter Zeit hatte er das mehr und mehr getan, und zwar nicht nur durch die Linse. Ob sie wohl bemerkt hatte, dass er sich schon seit einiger Zeit nicht mehr mitFrauen traf? Wahrscheinlich nicht, denn er war ja selbst gerade erst dabei herauszufinden, warum das so war.
    „Du kannst jetzt damit aufhören, ich weiß genau, was du machst.“
    „Ich dachte, ich flirte mit dir.“
    „Das tust du. Aber nur, um mich abzulenken.“
    „Und, funktioniert es?“
    Ja! „Nein.“
    „Verdammt.“
    Sie lachte und bemerkte, wie seine Augen glitzerten. „Erzähl mir mehr.“
    „Du bist die Reporterin, du stellst die Fragen.“
    „Wirst du bleiben?“ Ihr stockte bei dieser Frage der Atem. Genau das wollte sie unbedingt wissen. „Oder ist das nur so eine Art Zwischenstopp für dich?“
    „Ich gehe nicht dorthin zurück, falls es das ist, was du wissen willst.“
    „Niemals?“
    „Niemals wieder.“ Sean schüttelte mit Nachdruck den Kopf. „Man könnte sagen, ich bin ausgebrannt, was die Arbeit in Übersee betrifft. Ich möchte mir hier ein Leben aufbauen. Ich musste einfach nach Hause kommen, das ist alles.“
    „Und, hilft es?“
    Langsam nickte er. „Das tut es, seit ich diese neue Freundin habe.“
    Ihr Lächeln war warm und ernsthaft. „Das freut mich.“
    Sean sah dabei zu, wie sie den Kopf erneut aufs Kissen sinken ließ und die Augen schloss. „Möchtest du jetzt schlafen?“
    „Ich glaube, das muss ich. Tut mir leid.“ Für einen Moment öffnete sie die Augen noch einmal. „Obwohl ich noch einige Fragen habe.“
    „Wir haben ja Zeit, Mary Margaret, keine Sorge. Schlaf schön und träum süß.“

2. KAPITEL
    Etwas veränderte sich.
    Sean konnte nicht genau sagen, wodurch und wann es geschehen war oder angefangen hatte. Aber etwas veränderte sich. Und die Tatsache, dass es genau zu dem Zeitpunkt geschah, als er sich endlich eingestand, etwas für Maggie zu empfinden, wirkte sich auch nicht gerade positiv auf seinen aufgewühlten Zustand aus.
    Sie verbarg etwas vor ihm.
    Als Erstes bemerkte er, dass sie die Augen abwandte. Sonst schaute sie die Leute, mit denen sie sprach, immer direkt an und ließ sie wissen, dass sie ihre volle Aufmerksamkeit hatten. Das hatte er gemocht. Und für eine Reporterin war es eine gute, wenn nicht unerlässliche Eigenschaft. Die Menschen hatten das Gefühl, dass sie ihnen zuhörte und dass das, was sie sagten, von Belang war.
    Doch jetzt senkte sie den Blick, wenn sie mit ihm redete, und ihre Wimpern verbargen die Augen und machten es unmöglich zu erkennen, was in ihr vorging. Manchmal schien sie sogar Probleme zu haben, direkt in die Kamera zu sehen.
    Und dann war da diese Traurigkeit. Zwar gab sie sich ziemliche Mühe, sie zu kaschieren, indem sie lächelte, mit den Kollegen scherzte, lachte. Aber er kannte ihr Lachen sehr gut, und für ihn war es offensichtlich, dass etwas fehlte. Man musste schon sehr genau hinsehen, um diese Traurigkeit zu bemerken, aber sie war da und für ihn sichtbar. In Momenten, in denen sie sich unbeobachtet glaubte, oder in dem Augenblick, bevor sie den Blick abwandte.
    Etwas hatte sich verändert.
    Er wurde misstrauisch, als er sich einmal im Büro von hinten an sie heranschlich. Auffällig hektisch hatte sie ein Fenster auf ihrem Bildschirm geschlossen. Dazu beeilte sie sich, etwas von einer persönlichen E-Mail zu erzählen, an der sie gerade geschrieben hätte. Doch das war gelogen, denn wieder war sie seinem Blick ausgewichen und den ganzen Rest des Tages furchtbarnervös gewesen.
    Es bedurfte regelrechter Detektivarbeit, um der Sache auf den Grund zu gehen. Doch am Ende fand er es heraus.
    Mit festen Schritten ging er über den Rasen des alten Herrenhauses. Man hatte es in ein luxuriöses Apartmenthaus verwandelt, und je eines davon bewohnten er und Maggie.
    Es war ein herrlicher Sommertag, und die Wiese war wie geschaffen für das Grillfest zum Geburtstag eines Nachbarn. Doch Sean dachte nicht ans Feiern. Oder ans Essen. Und auch nicht an das Bier in seiner Hand. Sondern an Maggie.
    „Wie reizend, dich hier zu treffen.“
    Er grinste. „Allerdings, überaus reizend.“ Er nahm einen Schluck Bier und stellte sich neben sie, schaute ab und an zu der kleinen

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