Julia Extra 260
darstellt.“
„Oh, Liebes, ich werde dich schrecklich vermissen. Kannst du denn nicht hier bei uns eine größere Herausforderung finden? Bob hat mir erzählt, dass Jason eine neue Werbekampagne plant, mit der die Verkaufszahlen angeheizt werden sollen. Vielleicht könntest du da mithelfen?“
„Das glaube ich nicht, Trish“, antwortete Leah, schaltete den Anrufbeantworter ein und bückte sich nach ihrer Handtasche, die unter dem Schreibtisch stand.
„Aber du hast doch noch nicht gekündigt, oder?“
„Wer will hier kündigen?“
Leah schaute abrupt hoch und sah Jason auf sie zukommen. Bob war nur wenige Schritte hinter ihm und strahlte Trish an.
„Leah. Sie braucht eine größere Herausforderung“, erklärte Trish hastig, bevor Leah sie davon abhalten konnte. „Jason, Sie könnten doch bestimmt eine interessante Aufgabe im Marketing für sie finden, nicht wahr?“
Der Chef richtete seinen dunklen Blick auf Leah. „Ich würde Miss Johannsen niemals dazu zwingen, etwas zu tun, was sie nicht möchte“, erwiderte er, und die Tatsache, dass er ihren Nachnamen benutzte, zeigte, dass ihre Entscheidung ihn alles andere als freute. „Doch wenn sie es wünscht, dann ja, ich bin sicher, dass etwas arrangiert werden könnte. Ich möchte keinesfalls eine so wertvolle Angestellte verlieren.“
„Siehst du?“, sagte Trish triumphierend.
„Ich habe gehört, dass Sie und Bob zum Dinner gehen“, wandte sich Jason direkt an Trish. „Warum gehen Sie nicht schon mal vor und gestatten mir ein privates Wort mit Leah? Ich wollte heute mit ihr sprechen, aber die Zeit ist mir einfach davongelaufen.“
Bob gehorchte der Bitte seines Chefs sofort, sodass Leah und Jason kurz darauf allein waren. Allerdings glücklicherweise nicht lange. Die übrigen Mitarbeiter kamen auf dem Weg in den Feierabend einer nach dem anderen an ihnen vorbei, grüßten Jason freundlich und riefen Leah zu, dass man sich später im Pub sehen würde.
Doch schließlich versiegte der Strom an Kollegen, und Leah musste ihrer Nemesis alleine begegnen.
„Sie gehen freitagabends immer noch auf einen Drink?“, fragte er von der anderen Seite des Schreibtischs hinweg. Gott sei Dank stand er immer noch dort.
„Gewöhnlich schon. Aber nicht heute.“ Sie stand auf, bereit zu gehen.
„Warum nicht?“
„Trish wird nicht da sein. Normalerweise sitze ich mit ihr zusammen, und ich habe keine Lust, allein hinzugehen.“
„Ich könnte Sie begleiten“, kam sofort sein Angebot.
„Ganz bestimmt nicht!“
„Warum nicht?“
„Ich möchte nicht der Gegenstand des Büroklatsches werden.“
„Aber Sie kündigen doch. Zumindest haben Sie das behauptet“, fügte er mit einem zynischen Unterton hinzu.
Leah wurde wütend. „Ich meine immer das, was ich sage. Ich werde kündigen, und es gibt nichts, was Sie tun oder sagen könnten, um mich davon abzuhalten.“
Er starrte sie an und legte dabei den Kopf leicht zur Seite. „Warum haben Sie Angst vor mir?“
Leah versteifte sich. „Ich habe keine Angst vor Ihnen.“
„Oh, doch, das haben Sie. Obwohl es dafür keinen Grund gibt. Ich möchte Ihnen nicht schaden, Leah. Ich mag Sie. Nein, das ist eine himmelweite Untertreibung. Ich fühle mich verdammt stark zu Ihnen hingezogen. Ich würde unheimlich gerne mit Ihnen ausgehen.“
„Sie wollen mit mir ins Bett gehen“, fauchte sie – die Worte kamen ihr ganz einfach so über die Lippen.
Sein Lächeln nahm ihr allen Wind aus den Segeln. Weil es so verdammt ehrlich war.
„Das auch“, gab er zu. „Aber ist das ein solches Verbrechen? Betrachten Sie es von meiner Warte, Leah“, meinte er. „Ich bin Single, und Sie sind es auch, wie man mir versichert hat. Ja, ich gebe auch zu, dass ich mich im Büro nach Ihnen erkundigt habe. Das macht ein Mann, wenn er an einer Frau interessiert ist. Und ich bin sehr an Ihnen interessiert.“
„Warum?“, schleuderte sie ihm entgegen.
Für einen Moment wirkte er vollkommen konsterniert.
„Warum nicht?“
„Haben Sie eine aktuelle Freundin?“, hakte sie nach.
„Nein.“
„Warum fällt es mir so schwer, das zu glauben?“, schnaubte sie.
„Ich hatte bis vor Kurzem eine Freundin. Wir haben uns vor ein paar Wochen getrennt.“
Wie typisch, dachte sie. Kaum war die eine Geschichte vorbei, kam schon die nächste daher. Männer wie er waren nie lange allein. Sie hatten immer eine Frau an ihrem Arm oder in ihremBett. Schöne Frauen. Niemals hässliche oder unscheinbare.
„Gehen Sie heute Abend mit mir
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