Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
Vom Netzwerk:
lief mit Charlotte am Strand entlang in Richtung Neubaugebiet zu ihrem Haus.
    „Was hast du mit mir vor?“
    „Oh, mir fällt schon noch etwas ein.“ Charlotte lächelte, ohne mit dem Herzen dabei zu sein.
    Zander musste aus ihrer Stimme herausgehört haben, dass die Unbeschwertheit nur gespielt war. Er legte den Arm um Charlotte.
    „Was sagt der Arzt? Wie geht es deiner Mutter?“
    „Gut. Besser als erwartet, meint er.“ Unvermittelt blieb Charlotte stehen. „Ich wünsche mir mehr Zeit für sie …“
    „Wer weiß? Ein paar Monate, hieß es in London. Doch sie hat bereits ein Dreivierteljahr geschafft.“
    „Ich will mehr!“
    Die flehentliche Bitte überraschte Zander, weil Charlotte so selten um etwas bat. Sie verlangte nichts und freute sich über alles. Er zog sie an sich. „Lass uns leben, als wenn jeder Tag der letzte wäre“, sagte er, um sie zu trösten.
    „Ich will mehr!“ Wenn sie ihren Wunsch genau formulierte, wurde er vielleicht erfüllt. „Ich will sieben Monate mehr.“ Charlotte beobachtete, wie Zander die Stirn runzelte, beobachtete, wie es ihm langsam dämmerte. „Ich habe mit dem Arzt auch über mich gesprochen. Wir sind zurück zur Klinik gefahren, und er hat einen Test gemacht. Eine Ultraschalluntersuchung.“
    „Wir bekommen ein Baby?“ Zander blickte seine Frau ungläubig an. Er hatte es sich so sehr gewünscht. Er hatte all das haben wollen, was sein Bruder hatte – und er hatte sogar noch mehr bekommen: Er hatte Charlotte.
    „Wir bekommen Zwillinge.“
    Zander legte ihr die Hand auf den Bauch, konnte nicht glauben, dass zwei kleine Herzen in ihr schlugen. Für ihre Zwillinge würde alles anders sein, das wusste Zander. Er wollte die gute Nachricht unbedingt noch jemandem mitteilen, wollte es seinem Bruder sagen. Alles würde besser werden!
    „Darf er es wissen?“
    Begeistert nickte Charlotte, denn sie wollte mit seiner Familie zusammen sein. Ihr war nur wichtig gewesen, dass Zander es vor allen anderen erfuhr.
    Hand in Hand gingen Charlotte und Zander den Strand entlang zurück zu dem Haus, in dem Roula ihre Kindheit verbracht hatte. Sie kehrten dorthin zurück, um an der frohen Botschaft alle teilhaben zu lassen.
    – ENDE –



Der Kuss des stolzen Argentiniers

1. KAPITEL
    Sie durfte nicht an den Mann am Ufer denken! Es war viel wichtiger, dieses alte Boot sicher an seinen Liegeplatz zu bringen. Allerdings wirkte dieser Kerl wie eine Urgewalt auf sie: ein harter, kompromissloser Blick und der umwerfendste Körperbau, den Maxie je gesehen hatte. Groß, durchtrainiert und tief gebräunt mit wilden schwarzen Haaren und blitzenden Augen. Im schwachen Tageslicht funkelte ein goldener Ohrring, und mit seiner tief sitzenden Jeans unterhalb der sich deutlich abzeichnenden Bauchmuskeln hätte der Mann jede normale Frau aus der Fassung gebracht …
    Also denk an die kräftige Strömung, die ein ausgewachsenes Nilpferd umreißen könnte, ermahnte Maxie sich konzentriert.
    Sie war so weit mit diesem Kahn gekommen und würde jetzt ganz sicher nicht aufgeben.
    Wie durch ein Wunder war es ihr gelungen, den Trawler einhändig durch gigantische Wellenberge zu lenken. Sie waren bereits jenseits des Hafens gewesen, als der Skipper sich plötzlich dienstuntauglich gemeldet hatte, nachdem er über die Hälfte einer Flasche schottischen Whiskys konsumiert hatte.
    Maxie musste zugeben, dass sie kaum qualifiziert war, ein Boot dieser Größe zu segeln. Zwar war sie einmal Crewmitglied auf einer 28-Meter-Jacht gewesen, aber das half ihr nicht dabei, diese abgewrackte Rostschüssel zu beherrschen. Unter ihren Füßen gaben bereits einzelne Teile des Decks nach.
    Erneut warf sie einen Seitenblick auf den Mann, der nur darauf zu warten schien, dass sie scheiterte. Die kräftigen Arme hatte er vor der Brust verschränkt, und er starrte Maxie mit einer Mischung aus Verachtung und Belustigung an.
    „Willkommen auf der Isla del Fuego “, raunte sie sich selbst zu. Doch unabhängig von diesem unwürdigen Empfang würde sie ein korrektes Anlegemanöver absolvieren, auch wenn es sie umbrachte!
    Ein schwieriges Unterfangen, wie Maxie panisch feststellen musste, als das alte Fischerboot gegen die Kaimauer krachte.
    Erleichtert bemerkte sie, wie der angetrunkene Skipper es gerade noch rechtzeitig ans Steuer schaffte, um das Manöver zu unterstützen. Über ihnen am Himmel türmten sich schwarze Wolkengebilde auf, und es sah nicht so aus, als würde sich das Wetter in absehbarer Zeit bessern. Der Sturm

Weitere Kostenlose Bücher