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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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wieder nach Hause zu fahren. „Lange werde ich ohnehin nicht brauchen“, sagte sie laut.
    „Gut. Ich bin froh, dass wir uns da einig sind“, erwiderte er.
    „Können wir jetzt wieder ein bisschen langsamer reiten?“
    „Ich dachte, du liebst Geschwindigkeit?“, lachte er.
    „Alles unter Kontrolle zu haben liebe ich aber noch mehr“, konterte Maxie. Und im Augenblick lief sie Gefahr, nicht nur die Kontrolle über ihr Pony, sondern auch über ihr ganzes Leben zu verlieren. Dem musste sie einen Riegel vorschieben.
    „Wird schon alles werden, bleib ganz locker“, riet Diego ihr noch einmal.
    Spricht er vom Reiten oder von unserer gemeinsamen Reise? fragte sie sich. So oder so, locker bleiben ist leichter gesagt als getan!
    Um sich Mut zu machen, besann Maxie sich auf andere Großaufträge, die sie in der Vergangenheit schon gemeistert hatte. Sie war gut in ihrem Job, und das Fest der Acostas würde ihrer Firma endlich zu internationalem Ruhm verhelfen. Obendrein wären sie selbst und auch ihr Vater vorerst finanziell abgesichert. Es wäre Wahnsinn, dieses Angebot in den Wind zu schlagen.
    Was ihren Vater betraf, befand Maxie sich in einem ständigen Dilemma. Um für seine aufwendige Pflege sorgen zu können, musste sie permanent arbeiten, aber sobald in diesem Zuge eine Reise auf der Agenda stand, fühlte sie sich sofort schuldig.
    „Hör auf zu träumen, Maxie, du fällst zurück!“
    Diego hatte im Schatten einer Baumgruppe angehalten und wartete. Der Wind wehte ein paar Blüten aus den Ästen über ihm, die zu Boden rieselten, was dieser Szenerie etwas Unrealistisches und unendlich Romantisches verlieh.
    Bleib mit deinen Gedanken beim Geschäft! sagte Maxie sich in Gedanken immer wieder.
    Gerade als sie Diego erreichte, gab er seinem Pferd die Sporen und trieb es fast aus dem Stand in einen Galopp, dem Maxies Pony freudig folgte.
    „Hey, bist du verrückt?“, schrie sie.
    „Hab ein bisschen mehr Selbstvertrauen“, entgegnete er unbekümmert und lachte.
    Sie war tatsächlich ein Naturtalent auf dem Pferd, was an ihrer Sportlichkeit liegen mochte. Oder an ihren beweglichen Hüften! Sie hatte keinerlei Schwierigkeiten, sich auf die Bewegungen des Tieres einzulassen und mit ihm zu harmonieren, was einen Reitunfall nahezu unmöglich machte. Das hatte Diego von der ersten Sekunde an erkannt. Er genoss die Zeit mit Maxie in vollen Zügen, denn etwas in ihm warnte ihn, dass der Friede nicht lange währen würde.
    Der Flug aufs Festland im gemieteten Kleinflugzeug verlief ohne Probleme. Das Pflegeheim ihres Vaters hatte Maxie dazu geraten, ihren Auslandsaufenthalt zu verlängern, was ihr Gewissen ungemein beruhigte. Und Diego versprach, sie den richtigen Leuten vorzustellen, die ihrer Firma in Zukunft noch sehr nutzen konnten. Überhaupt war er ausgesprochen hilfsbereit und zuvorkommend, erteilte ihr praktische Ratschläge und unternahm nicht einen einzigen Annäherungsversuch. Was Maxie, wenn sie ehrlich war, ziemlich schade fand …
    Sie landeten bei strahlendem Sonnenschein in Buenos Aires, und schon bald schwirrte Maxie der Kopf von all den neuen Eindrücken, Geräuschen und Gerüchen. Der Gedanke, mit dem aufregendsten Mann, den sie sich vorstellen konnte, auch noch durch die Pampa zu fahren, begeisterte sie jedoch. Und sie konnte sich gut vorstellen, bald von der Lust auf heiße Sambarhythmen und superscharfes Essen angesteckt zu werden. Die ganze Exotik um sie herum war einfach atemberaubend.
    Warum also dieses Gefühl von aufkommendem Unheil?
    „Entschuldige mich bitte, Maxie“, bat Diego höflich und nahm einen Anruf auf seinem Handy an.
    Sie nickte nur und sah aus dem Fenster der Limousine, in der sie sich durch den Stadtverkehr bewegten. Vor wenigen Minuten hatte sie am Straßenrand eine riesige Werbetafel entdeckt, auf der die Acosta-Brüder abgebildet waren. Den Bräutigam Ruiz hatte sie gleich erkannt. Er grinste selbstsicher in die Kamera.
    Diegos älterer Bruder Nacho machte einen etwas überheblichen Eindruck, und Kruz wirkte derart lässig, dass man ihn sich als aktiven Polospieler kaum vorstellen konnte. Und dann war da noch Diego.
    Von ihm ging die Gefahr aus, die Maxies Seelenfrieden bedrohte. Darum hatte sie auch eine ungute Vorahnung gehabt, als sie aus dem Flieger gestiegen war. Man erkannte es am gequälten, kalten Ausdruck seiner Augen. In seiner Vergangenheit schien es Momente zu geben, die ihm keine Ruhe ließen. Aber da sie ein rein geschäftliches Verhältnis miteinander pflegten

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