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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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Millionen zu verdienen.
    Er stellte sein halb volles Glas auf das Tablett eines vorbeigehenden Kellners, dann rückte er seine Krawatte gerade und setzte ein Lächeln auf. Riley hätte es wahrscheinlich eher eine Grimasse genannt. Aber hier ging es schließlich nicht um ein Casting als Covermodel oder darum, Freunde fürs Leben zu gewinnen.
    Kurz blickte er zu seinem Bruder hinüber, der jetzt mit einer Brünetten flirtete, und beneidete ihn um die sorglose, lockere Art, die ihm selbst so sehr fehlte.
    Entspann dich! befahl Finn sich selbst und bahnte sich einen Weg durch die Menge zu Ellie Winston. Er erreichte sie in dem Moment, als sie ins Foyer gehen wollte.
    „Miss Winston!“, sagte er.
    Sie blieb stehen und wandte sich zu ihm um, die schulterlangen blonden Haare schwangen ihr wie ein seidiger Schleier ums Gesicht. In ihren grünen Augen lag kurz ein fragender Blick, dann lächelte sie herzlich.
    „Sie sind Mr McKenna“, stellte sie erfreut fest. „Ich erkenne Sie, weil ich den Artikel über Sie in ‚Architektur Heute‘ gelesen habe.“
    „Bitte, nennen Sie mich Finn“, erwiderte er und wunderte sich, dass sie sich an einen Artikel erinnerte, der ein Jahr zuvor erschienen war. „Sie haben ja ein tolles Gedächtnis.“
    „Na ja, wie die meisten in unserer Branche habe ich eine Schwäche für Details.“ Sie lächelte strahlend, ihre Augen funkelten.
    Dieses Lächeln hätte niemand als aufgesetzt bezeichnet. Es war einfach umwerfend! Über diesem Lächeln hätte man alles um sich vergessen können.
    Es war nahezu berauschend …
    Reiß dich zusammen! befahl Finn sich streng. Bisher hatte er nur Whisky als berauschend bezeichnet. Frauen niemals. Beim Gespräch mit Ellie Winston ging es ums Geschäft, und nur ums Geschäft.
    „Hätten Sie einen Moment Zeit für mich?“, bat er sie. „Ich würde gern etwas mit Ihnen besprechen.“
    „Ich bin eigentlich schon am Gehen. Rufen Sie doch meine Assistentin an und vereinbaren Sie einen Termin.“
    „Wenn Sie mir noch heute Abend etwas Zeit opfern könnten, wäre ich Ihnen sehr dankbar“, erklärte er, dann erinnerte er sich an Rileys Rat, nicht zu kalt und geschäftsmäßig vorzugehen. „Darf ich Sie zu einem Drink in der Stadt einladen?“
    Das klang nicht so wie gewollt. Er hatte diesen lässigen Plauderton einfach nicht drauf! Zum Kuckuck mit Rileys Rat!
    „Danke, aber ich trinke keinen Alkohol. Zu viele falsche Entscheidungen sind auf eine Flasche Wein zurückzuführen.“ Sie entschärfte die Ablehnung mit einem weiteren Lächeln. „Rufen Sie doch morgen an. Ich bin sicher, wir …“
    „Ihr Terminkalender ist bestimmt so voll wie meiner“, unterbrach Finn sie. „Wollen Sie sich – und mir – wirklich noch ein zusätzliches Treffen aufhalsen?“
    „Anders gesagt, wenn ich es jetzt sofort hinter mich bringe, habe ich anschließend meine Ruhe?“, fragte Ellie Winston pointiert.
    Finn lachte. „So könnte man es ausdrücken.“
    „Es ist fast Mitternacht.“
    Nein, sie durfte ihm jetzt keinen Korb geben! Er konnte seinen Rettungsplan nicht aufschieben, für ihn zählte buchstäblich jeder einzelne Tag. Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als Druck auszuüben. Sanften Druck, natürlich.
    „Sie brauchen keine Angst zu haben“, versicherte Finn. „Ich beiße nicht.“
    „Und Sie tun sich auch nicht an den Resten Ihrer ehemaligen Konkurrenz gütlich?“, fragte sie spöttisch.
    „Das ist nur ein Gerücht. Ehrlich. Ich habe mir erst ein einziges Mal einen Konkurrenten einverleibt.“ Er machte eine kurze Pause. „Na ja, vielleicht zweimal.“
    Ellie Winston lachte. „Sie sind absolut nicht so, wie ich erwartet hatte.“
    Und was hat sie erwartet? fragte er sich. Dass er tatsächlich dem Bild des gnadenlosen Raubvogels entsprach, das die Medien von ihm zeichneten? Oder hatte sie gedacht, er habe keinen Humor?
    „Ich hoffe, es ist gut, dass ich so unerwartet bin“, meinte er.
    „Wir werden sehen“, erwiderte sie und legte ihm kurz die Hand auf den Arm.
    Obwohl die Berührung so flüchtig war, hatte er das Gefühl, sie hätte ein Feuer in ihm entfacht. Und das durfte er keinesfalls noch weiter schüren.
    „Sie haben recht, Miss Winston, es ist spät, und Sie wollen nach Hause“, machte er einen Rückzieher. Was so gar nicht seine Art war. „Ich rufe morgen früh Ihre Assistentin an.“
    Das hätte Riley an seiner Stelle bestimmt nicht gesagt …
    „Tut mir ehrlich leid, Mr McKenna, aber ich hatte einen sehr langen Tag, und

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