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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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hätte sie noch einmal geseufzt beim Gedanken, dass sie ihren Vater länger würde vertreten müssen als anfangs vermutet. Der Arzt im Krankenhaus hatte sie gestern informiert, dass der Infarkt bei ihrem Vater eine Herzschwäche bewirkt hatte. Zu viel Stress und Sorgen könnten sich durchaus tödlich auswirken, hatte der Doktor gewarnt. Ob Henry Winston jemals wieder auf seinen Posten zurückkehren würde, hatte er fürs Erste infrage gestellt, aber nicht völlig ausgeschlossen.
    Wie auch immer, Ellie hatte sich vorgenommen, WW Architektur-Design so gut es ging weiterzuführen und ihren Vater nicht mit Einzelheiten zu belasten. Er war wichtiger als alles andere.
    „Mein Vater ist ein begnadeter Plauderer“, informierte sie Finn.
    Sie lächelte, als sie daran dachte, wie viele Stunden sie in den letzten Jahren damit verbracht hatte, sich mit ihrem Vater zu unterhalten – über Themen wie Architektur, Geschäft und das Leben an sich.
    In ihren jungen Jahren hatte er dazu keine Zeit gehabt. Zu viel Arbeit und viele Reisen hatten verhindert, dass Vater und Tochter sich wirklich nahekamen. Erst als sie auf dem College war, bemühte er sich um mehr Kontakt, und inzwischen stand sie ihm näher als ihrer Mutter, die nach der Scheidung von ihm vor beinah zehn Jahren nach Kalifornien gezogen war.
    „Ihr Vater wird von allen in der Branche respektiert“, meinte Finn.
    Das Kompliment freute Ellie. „Hoffentlich kann ich seinem Beispiel folgen.“
    „Da bin ich mir sicher.“
    Das Gespräch geriet ins Stocken. Ellie fragte sich, warum er sie überhaupt eingeladen hatte. Falls es ums Geschäft ging, ließ er sich Zeit, das Thema anzusprechen. Aber es konnte nur darum gehen, denn an einem Date war ihm sicher nicht gelegen.
    Er war viel jünger, als sie erwartet hatte, erst Anfang dreißig, vermutlich. Einen Mann mit seinem Ruf hatte sie sich mindestens zehn Jahre älter vorgestellt. Ungefähr gleich alt wie sie, hatte er wesentlich mehr Erfolge aufzuweisen. Und das machte es umso erstaunlicher, dass er ausgerechnet sie auf der Party angesprochen hatte.
    Warum? Was wollte er von ihr?
    Seine Miene verriet ihr so wenig wie ein leeres Blatt Papier. Trotzdem wirkte er nicht abweisend und kalt, eher … gelassen. Ganz anders als der Mann, der sie vorhin geneckt hatte. Hatte er da nur eine Rolle gespielt?
    Oder tat er es jetzt?
    Welcher Finn McKenna war der richtige?
    Und warum interessierte sie das so brennend?
    „Ich habe gehört, WW Architektur-Design hat den Vertrag für den Anbau des Piedmont Hospitals bekommen“, sagte er endlich.
    „Das haben wir noch nicht öffentlich bekannt gegeben. Woher wissen Sie es?“, fragte Ellie.
    „Das gehört zu meinem Job. Herzlichen Glückwunsch übrigens, Miss Winston.“
    „Danke.“
    Am liebsten hätte sie ihm gestanden, wie sehr ein so großer Auftrag sie einschüchterte, vor allem, da sie ihren Vater nicht um Rat fragen konnte. Sie befürchtete, dass sie die auf sie zukommenden Aufgaben nicht erfolgreich würde bewältigen können. Sie hätte ihn gern gefragt, wie er solche Projekte früher ganz allein geschafft hatte, aber sie ließ es bleiben.
    Die Antwort kannte sie ja. In dem Artikel über ihn in der Architekturzeitschrift hatte es geheißen, er würde zwanzig Stunden Arbeit in zwölf Stunden erledigen.
    Womöglich arbeitet er jetzt auch, überlegte Ellie leicht misstrauisch. Vielleicht wollte er auf etwas Bestimmtes hinaus, wovon seine Firma profitieren würde.
    In dem Moment klingelte sein Handy. Nach einem Blick aufs Display lächelte er entschuldigend. „Tut mir leid, aber den Anruf muss ich annehmen. Mein Kunde ist gerade in Kalifornien, während wir hier seine neuen Büros bauen. Wahrscheinlich hat er nicht an den Zeitunterschied gedacht. Das Gespräch dauert bestimmt nicht lang. Ich kümmere mich gleich wieder um Sie, Miss Winston.“
    „Kein Problem“, beruhigte sie ihn.
    Während sie ihn beobachtete, wurde ihr klar, dass Finn McKenna sein Leben seinem Beruf geopfert hatte. Genau das hatte sie nie gewollt, aber wie es jetzt aussah, lag dieser Weg vor ihr.
    Ihrem Vater wäre das, wie sie wusste, überhaupt nicht recht. Erst vormittags hatten sie sich darüber unterhalten. Er hatte ihr dringend geraten, es nicht wie er zu machen und dem Erfolg im Beruf alles unterzuordnen.
    „Heirate, gründe eine Familie und lebe, statt nur zu arbeiten“, hatte er eindringlich gesagt. Und hinzugefügt, sie solle es tun, bevor …
    Er hatte den Satz nicht zu beenden brauchen. Sie

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