Julia Extra 360
Maria und Adriana entgegennahm.
Auch Señora Fernandez stand mit dem schlafenden Baby in den Armen vor der Kutsche, um die Braut zu begrüßen. Ergriffen küsste Maxie ihren Sohn auf seinen weichen Flaum und blinzelte.
„Ihr seid alle so lieb zu mir“, sagte sie und schluckte.
„Halt die Tränen zurück, dein Make-up verwischt sonst!“, ermahnte Holly sie streng. „Ich freue mich ja so für dich! Warte nur, bis Diego dich endlich sieht!“
Maxie musste zugeben, dass sie in den vergangenen Monaten eine Wandlung durchgemacht hatte: vom zerzausten Wildfang am Inselhafen zu einer strahlend schönen Braut und Mutter, die gerade dabei war, mit dem Mann ihrer Träume den Bund fürs Leben zu schließen.
Endlich betrat sie die Kirche, und Diego – der ungeduldig am Altar auf sie gewartet hatte – drehte sich zu ihr um. Sofort vergaß Maxie, wie man atmete oder auch nur einen Fuß vor den anderen setzte, so aufgeregt war sie. Von der Zeremonie selbst bekam sie kaum etwas mit. Später sollte sie sich ausschließlich an die langen Blicke, mit denen Diego und sie sich gegenseitig ihre Hochzeitsschwüre vorgetragen hatten, erinnern.
Unter Jubel und Gelächter verließen sie nach der Trauung die Kapelle als Mann und Frau, und die Glückwünsche wollten kein Ende nehmen. Und dann war da noch ein Brauch, auf den Maxie sich lange gefreut hatte …
„Oh nein“, quiekte Lucia, als sie unter lautem Gejohle den Brautstrauß fing. Dabei hatte sie sich extra ins Getümmel gestürzt und einige Frauen beiseite gedrängt!
„Du kannst ihn mir auch zurückgeben, und ich werfe noch einmal“, schlug Maxie lachend vor.
„Du spinnst wohl!“, empörte sich Lucia und erntete enttäuschtes Gejammer von den anderen Singlefrauen. „Diese Blumen brauchen dringend Wasser“, fügte sie hinzu und stakste davon, just als ein gewisser amerikanischer Polospieler auf der Bildfläche erschien.
Plötzlich war Diego an Maxies Seite und hielt ihren gemeinsamen Sohn in den Armen. „Der Jet wartet schon auf uns“, murmelte er leise. „Wollen wir dann? Ich kann es kaum abwarten, dich endlich für mich allein zu haben.“
„Ich liebe dich“, sagte sie überwältigt. „Ich liebe euch beide so sehr.“
„Du hast mir mehr gegeben, als du ahnst“, versicherte ihr Diego und legte ihr schützend seinen freien Arm um die Schultern. „Und meine Liebe zu dir wächst unaufhörlich von Tag zu Tag.“
– ENDE –
Blitzhochzeit mit Hindernissen
1. KAPITEL
Finn McKenna wollte nur eins.
Die Frau stand etwa fünf Meter von ihm entfernt und konnte nicht ahnen, was er vorhatte und was er sie fragen wollte. Sie war groß und schlank, blond und langbeinig, kurz gesagt: eine Traumfrau. Jeder Mann hätte sie gern zum Essen und Tanzen eingeladen – und noch lieber am Ende des Tages in den Armen gehalten.
Hoffentlich klappt mein Plan, dachte Finn inständig. Sein abergläubischer Großvater hätte jetzt auf Holz geklopft, er selbst hielt mehr von jenem Glück, das aus gründlichen Recherchen und harter Arbeit resultierte.
In sein jetziges Projekt hatte er ausreichend Zeit investiert. Er hatte die Idee von allen Seiten beleuchtet und sämtliche Fakten mindestens zweimal überprüft. Das alles, um sicherzugehen, dass die Dame, mit der er gleich sprechen wollte, nur eins sagen konnte: Ja .
„Du spinnst“, meinte Riley.
„Nein, ich bin nicht verrückt“, erwiderte Finn. „Im Geschäftsleben gehören Risiken zum Job, mein lieber Bruder.“
„Hier!“ Riley drückte ihm ein Glas in die Hand. „Ich habe den Barmann überredet, uns ein anständiges Bier zu zapfen.“
„Danke.“ Finn trank einen Schluck.
Um sie herum standen Leute und unterhielten sich bei Wein, der mehrere Hundert Dollar pro Flasche gekostet hatte, oder man trank Cocktails mit fantasievollen Namen. Als Biertrinker hob man sich hier von der Menge ab wie Löwenzahn im Rosengarten.
Finn war das allerdings egal. Er hatte nie viel auf unsinnige Regeln und auf die Meinung anderer über ihn gegeben. Das war Teil seines Erfolgsgeheimnisses.
Und mit ein Grund, warum er gescheitert war.
Es ist ein vorübergehender Zustand, redete er sich Mut zu. Heute Abend würde er alles ändern, und Eleanor Winston, die stellvertretende Chefin der Firma WW Architektur-Design, würde ihm dabei helfen.
Sie wusste es nur noch nicht.
Erst seit wenigen Wochen stand sie an der Spitze des Unternehmens, das ihrem Vater Henry gehörte. Der hatte sich plötzlich aus dem Geschäft zurückgezogen,
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