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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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wende ich mich ja an Sie, Ellie.“ Er lehnte sich zurück und trank einen Schluck Kaffee, obwohl der mittlerweile kalt sein musste, und wartete darauf, dass sie den nächsten Zug machte.
    Sie betrachtete Finn McKenna forschend, und ihr wurden zwei Dinge klar. Erstens: Er hielt sie für unfähig, ihre Firma ohne seine Hilfe zu führen, und zweitens: Er machte ihr ein Angebot, von dem er weitaus mehr profitieren würde als sie.
    Sie brauchte nur einen Architekten mit Erfahrung im Krankenhausbau anzuheuern, und ihre Probleme wären gelöst. Vielleicht konnte sie sogar Finn einen seiner Leute abspenstig machen.
    Das würde er verdienen, dachte sie empört. Er war genau wie alle die anderen Männer, vor allem die angeblich so besorgten Kollegen ihres Vaters, die in ihr nichts als Henry Winstons „kleines Mädchen“ sahen, das sich bestenfalls als Galionsfigur der Firma eignete.
    Finn McKenna lauerte offensichtlich nur darauf, sich WW als Beute einzuverleiben. Das Treffen war reine Zeitvergeudung gewesen.
    Ellie stand auf und nahm ihre Handtasche. „Ich weiß Ihr Angebot zu schätzen, Finn, aber es geht uns bei WW bestens, und so wird es auch ohne Allianz mit Ihnen bleiben. Ich lehne Ihr Angebot hiermit dankend ab.“ Sie nahm einige Dollar aus dem Portemonnaie und legte sie auf den Tisch. „Gute Nacht.“
    Während sie hinauseilte, hoffte sie, Finn McKenna nie wiederzusehen.

3. KAPITEL
    Ellie hatte sich geschworen, nicht mehr an Finn McKennas Angebot zu denken, aber sie ertappte sich bei der Besprechung mit ihren Mitarbeitern am folgenden Morgen immer wieder dabei.
    Hatte Finn wirklich gemeint, sie würden beide gleichermaßen von einer Partnerschaft profitieren? Oder wollte er nur einen Fuß in die Tür bekommen und dann WW hinterrücks übernehmen – wie er es mit anderen Konkurrenten ja schon gemacht hatte?
    Sie hatte versuchsweise seinen Namen ganz unverbindlich in Gespräche mit ihren Kollegen einfließen lassen, um festzustellen, was die von ihm hielten. Alle hatten ausnahmslos gemeint, man müsse sich vor ihm in Acht nehmen. Man nannte ihn schließlich nicht von ungefähr „Hawk“.
    Bevor sie sich auf eine Verbindung mit ihm einließ, musste sie also die Argumente dafür und dagegen gut abwägen.
    „Ich mache mir Sorgen, Ellie“, bemerkte Larry, der Dienstälteste im Team, und seufzte. „Wir brauchen einen guten Koordinator für das Piedmont-Projekt. Ohne Ihren Vater oder Farnsworth …“
    „Bleibt uns niemand mit ausreichend Erfahrung im Krankenhausbau“, ergänzte sie den Satz.
    Larry nickte. „Eine Bank, ein Hotel oder ein Einkaufszentrum würden wir mit links schaffen, aber bei einem Krankenhaus sind so viele Auflagen und Vorschriften zu beachten. Das war ja Farnsworths Spezialgebiet. Ohne ihn haben wir anderen doppelt und dreifach zu arbeiten, nur um alles zu checken.“
    „Ich weiß.“ Am liebsten hätte sie auch geseufzt. „Ich werde jemanden finden, der ihn ersetzt.“
    „Bis Ende der Woche?“ Larry klang jetzt beinah panisch. „Die ersten Entwürfe sind am Fünfzehnten des Monats fällig.“
    Also in wenigen Tagen! Ellie wurde flau zumute. Farnsworth hatte behauptet, er habe mit den Vorarbeiten für das Projekt begonnen, aber das war gelogen. Anscheinend hatte seine Abneigung gegen eine Frau als Boss seine Arbeitsmoral völlig untergraben.
    Ihren Vater, der viel Erfahrung mit dem Bau von Krankenhäusern besaß, wollte sie mit dem Problem nicht belasten und konnte ihn somit nicht um Hilfe bitten.
    Es blieb also tatsächlich nur die Möglichkeit, einen Architekten zu finden und anzustellen. Einen, der jahrelange Erfahrung besaß. Einen cleveren, fähigen, systematisch vorgehenden Mann, der noch dazu bereit war, aus dem Stand die Leitung eines Teams zu übernehmen, das für ihn völlig neu war.
    „Ich finde jemanden“, versicherte Ellie nochmals. „Und zwar bald. Versprochen.“
    Sie lächelte ihren Mitarbeitern zu und riss sich zusammen, bis diese den Raum verlassen hatten. Dann erst erlaubte sie sich einen tiefen Seufzer.
    Was soll ich bloß machen? dachte sie bestürzt und kritzelte gedankenverloren auf dem Block vor sich herum. Erst nach ungefähr einer halben Minute entdeckte sie, dass sie keine Kringel oder Blümchen gezeichnet, sondern einen Namen geschrieben hatte.
    War das die Lösung?
    Sollte sie sich an Finn McKenna wenden?
    Allerdings würde er den Nutzen aus einer Partnerschaft ziehen. Er würde Prestige gewinnen und seinen Anteil am Profit einstreichen, während es für

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