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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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Pflegeheim in einem Nonnenkloster in den nördlichen Bergen von Xanos unterhalten haben. Sie nehmen alte und kranke Prostituierte auf und pflegen sie. Ich habe angerufen und mit einer Nonne gesprochen, und ich glaube, ich habe Roula gefunden. Bitte, Charlotte, können Sie jetzt gleich hinfahren und herausfinden, ob sie es ist? Ich möchte Nico nichts sagen, bis ich sicher bin.“
    „Natürlich.“ Charlotte sah auf die Uhr. Wenn sie ein bisschen zu spät zum Abendessen kam, würde Zander eben Verständnis dafür haben müssen.
    Sie willigte nicht nur aus Pflichtgefühl oder Nico zuliebe ein. An diesem Abend wollte sie Zander mit der Wahrheit konfrontieren.
    Als Charlotte durch die Hotelhalle ging, warf sie einen Blick in das Schaufenster des Juweliers. Die Halskette lag nicht mehr an ihrem Platz, und Charlotte verspürte so etwas wie Hoffnung.
    Dass sie das Richtige für Zander tat, davon war sie völlig überzeugt.
    Und sie war fast überzeugt davon, dass er ihr nicht noch einmal das Herz brechen würde.
    Der Taxifahrer war begeistert von der Blondine, die ein wenig Griechisch konnte.
    Charlotte antwortete jedoch kaum auf seine Fragen, während er die schmalen, kurvenreichen Bergstraßen hochfuhr und schließlich vor dem Nonnenkloster hielt.
    Ihr Handy hatte keinen Empfang, deshalb bat sie den Fahrer, zu warten, und würgte seine Proteste ab, indem sie ihm ein paar Geldscheine zusteckte.
    Sie klingelte. Jemand öffnete und führte sie in ein altes Gebäude. Ein paar Minuten redete sie mit zwei freundlichen Nonnen. Das Englisch der einen war ganz gut, was half, da es mit Charlottes Griechisch ja nicht weit her war.
    „Sie spricht ständig von den Zwillingen“, erzählte ihr die Nonne. „Sie umklammert zwei Plastikpuppen, die sie nicht loslassen will. Es ist traurig …“
    „Darf ich sie besuchen?“ Selbst jetzt wagte Charlotte nicht, sich Hoffnungen zu machen. So oft hatte sie schon gedacht, sie gefunden zu haben.
    „Natürlich. Wenn sie ihre Söhne noch einmal sieht oder auch nur weiß, dass es ihnen gut geht, kann sie vielleicht in Frieden sterben.“
    „Aber sie ist noch jung“, meinte Charlotte, denn ihr war gesagt worden, dass Roula Kargas erst um die fünfzig sei.
    „Sie hatte ein schweres Leben.“
    Als Charlotte das karg eingerichtete Zimmer betrat, vergaß sie völlig, dass sie im Auftrag von Constantine hier war und gewissermaßen arbeitete. Weil Charlotte mit dem Herzen bei Zander war.
    Sofort wusste sie, dass sie Roula tatsächlich gefunden hatte. Ihre Söhne hatten die dunklen Augen von ihr geerbt, und den Schmerz in ihnen auch. Gern hätte Charlotte die Frau umarmt, doch sie näherte sich ihr vorsichtig.
    „Das ist Charlotte“, erklärte die Nonne. „Sie arbeitet für Nico …“
    Roula hatte geistesabwesend ins Leere gestarrt, doch jetzt blickte sie Charlotte aufmerksam an.
    „Er hat Sie gesucht“, sagte Charlotte auf Griechisch.
    „Alexandros?“, flehte Roula.
    Und Charlotte konnte sie nicht anlügen.
    Ebenso wenig brachte sie es fertig, ihr die Wahrheit zu verraten.
    Dass der Sohn, nach dem sie sich sehnte, sie hasste.
    „Ich kenne Zander auch“, erwiderte Charlotte nur.
    Mit der Hilfe der englisch sprechenden Nonne, die übersetzte, wo Charlottes dürftiges Griechisch nicht reichte, fügten sie Roulas Geschichte nach und nach zusammen.
    Zwar sollte sich Charlotte mit Zander treffen, aber sie wusste, dass dies wichtiger war. Geduldig hörte sie der Frau zu, von deren Qualen sie jetzt nach und nach erfuhr. Sie zu drängen kam nicht infrage.
    Charlotte hatte nicht den Wunsch, so schnell wie möglich Nico anzurufen. Sie achtete nicht auf das schwächer werdende Licht draußen. An den Taxifahrer, der noch immer wartete, verschwendete sie keinen Gedanken. Selbst an Zander, der an einem Tisch im Restaurant auf sie wartete, dachte sie nicht mehr.
    Zeit spielte keine Rolle, denn das hier musste Zander erfahren.

11. KAPITEL
    Roulas Geschichte
    „Heute Nacht schlafen sie getrennt“, sagte Alexandros. „Jeder in seinem eigenen Zimmer.“
    „Es schadet doch nichts, wenn sie …“, begann Roula und verstummte. Sie hatte gelernt, Alexandros’ Entscheidungen nicht in Zweifel zu ziehen, aber bei dieser musste sie sich gegen ihn behaupten. Die Babys zu trennen wäre grausam, deshalb versuchte sie es anders. „Sie werden dich mit ihrem Weinen wecken.“
    „Sollen sie doch schreien, so kapieren sie, dass du nachts bei mir bist.“ Er schob ihr die Hand zwischen die Schenkel, stellte klar,

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