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Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
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fühlte.
    “Ja, und bis dahin vertrete ich sie. Du wirst mir helfen müssen und mir sagen, was ich tun soll.”
    Kyle sah sie vorwurfsvoll an und blieb stumm.
    Was geht in dem Jungen vor? fragte sich Zoë.
    “Ich gehe mit Ihnen das Programm durch, wenn Sie sich frisch gemacht und ausgepackt haben”, sagte Callum. “Kommt Kinder, lasst Zoë jetzt allein!”
    Er nahm Kyle an die Hand und ging mit ihm aus dem Zimmer, aber Alice blieb in der Tür stehen.
    “Magst du Barbie?”, fragte sie so, als hinge von der Antwort Zoës Zukunft ab.
    “Ich liebe sie”, antwortete Zoë feierlich.
    Alice lächelte. “Ich auch.”
    Zoë stand auf und fing an auszupacken. In einem der beiden großen Schränke hingen Frauenkleider.
    “Sie gehören Mommy”, sagte Alice. “Der Schrank daneben ist leer.”
    Zoë machte den Schrank schnell wieder zu. Ihr Boss hatte ihr erzählt, dass Callum Witwer war. Wie lange mochte es her sein, dass seine Frau gestorben war?
    Während sie weiter auspackte, nahm sich Alice den Kosmetikkoffer vor. “Was ist das?”, fragte sie.
    “Das ist mein Malkoffer. Ich male gern, wenn ich Zeit dazu habe.”
    “Ich male auch gern”, sagte Alice, und noch bevor Zoë zur Stelle war, hatte sie eine Tube mit zinnoberroter Farbe geöffnet und ihre kleinen Finger damit beschmiert.
    “Ach je!” Alice sah erschrocken zu Zoë auf.
    “Das macht nichts, wir waschen es gleich ab”, beruhigte Zoë das Kind. “Zeig mir, wo das Badezimmer ist!”
    Der Badezimmer war riesig groß und sehr luxuriös. Eine alte weiße Badewanne aus der viktorianischen Zeit stand frei im Raum, die Messingarmaturen blitzten, pfirsichfarbene Handtücher hingen auf Heizstäben, und der Badeteppich war farblich darauf abgestimmt.
    “Wo schläfst du denn, Alice?”, fragte Zoë, als sie wieder auf dem Korridor standen.
    “Mein Schlafzimmer ist hier.” Alice stieß eine Tür auf.
    Das Zimmer wirkte warm und einladend. Auf dem Bett lag eine bunte Patchworkdecke, Bücher und Spielzeug waren in Regalen aufgebaut.
    “Und hier schläft Kyle”, sagte Alice, glücklich, dass sie den Fremdenführer spielen konnte. Sie zeigte Zoë das Zimmer ihres Bruders, das ebenso hübsch eingerichtet war. Auf dem Nachttisch standen gerahmte Fotos. Sie zeigten die Kinder, als sie noch kleiner waren, und eine hübsche Frau mit langen dunklen Haaren.
    “Das ist Mommy”, sagte Alice stolz.
    “Ja, das habe ich mir gedacht. Sie war sehr hübsch.”
    “Jetzt ist sie im Himmel.”
    Zoë wurde ganz traurig beim Anblick der Frau mit den lachenden blauen Augen und dem vom Wind zerzausten Haar. Ihre Arme hatte sie um die Kinder gelegt.
    “Und hier schläft Daddy.”
    Bevor sich Zoë dessen bewusst wurde, führte das Kind sie in ein Zimmer, das ihrem Zimmer direkt gegenüberlag. Ein Stoß Bücher lag auf dem Tisch neben dem Pfostenbett. Ein anderer Tisch mit einer Lampe stand am Fenster. Darauf lagen Papiere, die wie Rechnungen aussahen.
    “Was tun Sie hier?”, fragte Callum, der unbemerkt das Zimmer betreten hatte.
    “Entschuldigen Sie bitte, Alice dachte wohl, sie müsste mich mit der Anordnung der Räume vertraut machen.”
    “Bitte werden Sie nicht zu familiär!”
    Callum hielt ihr mit unmissverständlicher Miene die Tür auf. Ohne Hast, aber mit hochgezogenen Brauen ging Zoë an ihm vorbei auf den Korridor. Der Mann nimmt sich zu wichtig, dachte sie.
Als ob ich an seinem Schlafzimmer interessiert wäre …
    Sobald sie gegangen war, eilte Callum an den Schreibtisch und nahm einen der Briefe an sich. Als er Zoë in seinem Zimmer gesehen hatte, dachte er mit Schrecken daran, dass dieser Brief ihres Vaters offen auf dem Schreibtisch lag. Darin hatte ihm Francis Bernard hocherfreut mitgeteilt, dass Zoës Boss dafür gesorgt hatte, dass sie vorübergehend eine Stelle als Haushälterin annahm und für die Kinder sorgen sollte. Francis hatte das Ankunftsdatum festgelegt und darum gebeten, dass Callum seine Tochter länger als zwei Wochen beschäftigte. “Lassen Sie sich etwas einfallen”, hatte er dazugesetzt.
    Was erwartet der Mann von mir? fragte sich Callum. Sollte er die Frau anbinden? Hätte ich mich nur nicht auf diese lächerliche Scharade eingelassen!
    Er öffnete eine Schublade und steckte den Brief hinein. Zwei Wochen war alles, was er Francis zugestand. Abgesehen von allem anderen, wusste er schon jetzt, dass es mit Zoë Ärger geben würde.

2. KAPITEL
    Es war fast sechs Uhr, als Zoë die Treppe wieder hinunter in die große Küche ging. Callum

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