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Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
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Lehrstück für Piper. Daher war sie froh über Martha Cummings’ verfrühtes Erscheinen zu dem Arzttermin ihrer Katze Gypsy.
    „Ich habe Kyles Wagen eben nach hinten auf den Parkplatz fahren sehen“, sagte Martha Cummings jetzt.
    Seit ihrer Ankunft vor zehn Minuten hatte Martha für Piper nur misstrauische Blicke übriggehabt.
    Als Kyle in den Raum trat, fühlte sich Piper erleichtert. Er lächelte freundlich, schien aber dennoch etwas bedrückt zu sein.
    „Daddy, da bist du ja wieder!“ April sprang auf und rannte zu ihrem Vater hinüber. „Geht es Onkel Frank gut?“
    „Hallo, mein Schatz! Ich kann dir leider nicht sagen, wie es Onkel Frank geht. Nana wird uns sicher bald anrufen und es uns genau mitteilen. Bist du brav gewesen?“
    April nickte. „Wann kommt Nana zurück?“
    „Ich hole sie später wieder ab. Jetzt muss ich mich erst einmal um die Dinge hier kümmern.“ Er wandte sich zu der kleinen Ansammlung von Menschen, die mit ihren Haustieren das Wartezimmer füllten. „Es tut mir leid, dass ich Sie alle habe warten lassen. Bitte noch ein paar Minuten Geduld, dann geht es los.“
    Kyle ging zu Piper hinüber. Sie reichte ihm eine Karteikarte. „Mrs Cummings und Gypsy waren zuerst da.“
    „Danke. Wie war April? Hoffentlich hat sie keinen Ärger gemacht.“
    „Überhaupt nicht“, erwiderte Piper.
    „Du hast dich also schon in das Karteisystem eingearbeitet“, sagte er lächelnd, während er ihr mit der Karteikarte von Gypsy einen Wink gab. Dieses Mal strahlten auch seine Augen. Pipers Herz schlug schneller.
    „Teils, teils“, gab sie zur Antwort. Dem ersten Anschein nach war eine größere Neuorganisation der Papiere auf dem Schreibtisch und der Karteikarten unvermeidlich.
    „Danke“, sagte er, bevor er sich wieder den Patienten zuwandte. „Mrs Cummings, kommen Sie bitte mit Gypsy in das Untersuchungszimmer eins.“
    „Daddy, darf ich mitkommen?“, fragte April.
    „Aber klar“, erwiderte Kyle fröhlich. Eine Stunde lang waren Kyle und seine Tochter mit ihrem kleinen vierbeinigen Patienten beschäftigt.
    Piper wandte sich erleichtert ihrer Aufgabe zu, die Post zu sortieren. Außerdem suchte sie die benötigten Karteikarten heraus.
    Das veraltete, computerlose System war für die Buch- und Karteikartenführung alles andere als zeitgemäß. Zudem schien Kyles vorige Sprechstundenhilfe ein ganz spezielles Ordnungssystem für die Karten entwickelt zu haben, das nur für sie selbst durchschaubar gewesen sein musste.
    Für die Buchhaltung hatte ihre Vorgängerin ein altmodisches Hauptbuch verwendet. In den Schreibtischschubladen fanden sich zudem mehrere Jahre alte Rechnungen und eine Kasse aus Metall, an deren Unterseite ein Schlüssel befestigt war.
    Jedes Mal, wenn Kyle aus dem Untersuchungszimmer zurückkehrte, ließ er die nicht mehr benötigte Patientenkarte in den Metallkorb auf Pipers Schreibtisch fallen. Ein Blatt mit kurzen Notizen über Anlass des Besuchs und zu den Kosten war daran geheftet.
    „Okay, Mrs Baxter“, sagte Kyle etwas später, als er eine Frau mittleren Alters zur Tür führte, die ihre Katze auf dem Arm trug. „Mischen Sie Whisker die nächsten fünf Tage jeweils eine Pille unter das Futter. Dann dürfte sich das Problem erledigen. Kommen Sie zur Nachsorge nächste Woche mit ihm noch einmal vorbei.“
    „Danke, Dr. Masters. Wie viel schulde ich Ihnen?“, fragte Mrs Baxter.
    Kyle schüttelte den Kopf. „Das ist kostenlos.“
    „Herzlichen Dank, das ist sehr nett von Ihnen.“
    Piper konnte von ihrem Schreibtisch aus die Erleichterung im Gesicht von Marion Baxter bemerken. Sie konnte sich an diese Familie noch dunkel erinnern. Der Sohn Ricky war eine Klasse unter ihr in der Highschool gewesen. Er war das älteste von sechs Kindern, und in der Schule war das Gerücht umgegangen, dass Rickys Vater seinen Lohn regelmäßig vertrank, sodass seine Frau kein Essen für die Familie mehr kaufen konnte.
    „Daddy, ich habe Hunger!“, rief April, als sich die Tür hinter Mrs Baxter schloss.
    „Ich auch“, sagte Kyle. Er sah auf die Armbanduhr. „Es ist schon fast Zeit für das Mittagessen. Was sollen wir essen?“
    „Hotdogs!“
    Piper hörte Kyle aufseufzen. Sie musste ein Lächeln unterdrücken. Sein Umgang mit April war so entspannt und liebevoll, dass sie ihn fast darum beneidete.
    „Dann gibt es also Hotdogs“, sagte Kyle. „Aber nur, wenn du mir versprichst, dass du deine Milch ganz austrinkst.“
    „Ich verspreche es!“ April lief zu Piper hinüber und

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