Julia Extra Band 0198
für das wir beide noch nicht bereit sind, lass uns reden!”, sagte sie mit fester Stimme und rückte ein Stück zur Seite.
„Ich möchte nicht über Tyler sprechen”, erklärte Hunter und rutschte wieder etwas zu ihr heran.
Ich möchte reden, aber nicht über Tyler, antwortete sie im Stillen. Ich will mich bloß auf keinen Kuss einlassen, solange ich nicht weiß, ob meine Entscheidung wirklich endgültig feststeht. Nur wenn ich ständig so tue, als wäre es falsch, wenn wir uns küssen, woher soll Hunter dann ein Gefühl von Sicherheit bekommen? Er soll sehen, dass ich ihn liebe und dass er mir vertrauen kann, und dafür darf ich nicht dauernd vor ihm zurückweichen.
Mit diesem Gedanken drehte sie sich unvermittelt zur Seite, nahm sein Gesicht in beide Hände und presste ihre Lippen auf seinen Mund. Hunter war vollkommen überrumpelt, und augenblicklich schien jeder rationale Gedanke aus seinem Gehirn wie weggewischt zu sein. Er legte seine Hände um Abbys Taille und genoss das Gefühl ihrer Rundungen unter seinen Handflächen. Sämtliche Pläne, die er für diesen Abend geschmiedet hatte, waren vergessen.
Da Abby so leidenschaftlich über ihn hergefallen war, wurde auch er ein wenig mutiger und schob seine Hände nach oben, bis er die Seiten ihrer Brüste streichelte. Sie erzitterte unter seiner Berührung, hielt ihn aber nicht davon ab. Das erweckte in Hunter den Eindruck, dass auch Abby eingesehen hatte, ein gemeinsamer Sohn und eine starke körperliche Anziehungskraft reichten für eine Ehe aus.
Erfreut über diese Wendung in Abbys Empfinden drückte er sie sanft zurück auf das Sofa, bis er über ihr lag. Es war ein wunderschönes Gefühl, und es fiel ihm unglaublich schwer, nicht sofort bis zum Äußersten zu gehen, denn eigentlich wollte er Abby keine Möglichkeit mehr zum Rückzug lassen.
Als er unter ihrem Hemd eine Brust umfasste, wirkte das auf Abby, als hätte sie einen Eimer mit Eiswasser über den Kopf geschüttet bekommen. Sie wusste nicht, wie es so schnell so weit gekommen war. Aber sie wusste ganz genau, dass sie nicht so weit gehen wollte, ohne das klärende Gespräch gehabt zu haben, das zwischen ihnen dringend nötig war. Nur leider waren sie momentan beide nicht mehr in der Lage, eine Diskussion zu führen.
Sachte schob sie Hunter von sich, und er sah sie verwundert an. „Ich glaube, ich bin noch nicht bereit dazu.” Sie benutzte diese vorsichtige Phrase absichtlich, weil sie ihn nicht beleidigen oder verschrecken wollte.
Umständlich rappelte sie sich auf und ging zur Tür. Es war klar, dass sie Hunter eine Erklärung geben musste, damit er sie nicht für vollkommen verrückt hielt.
„Im Grunde bin ich nicht die Einzige, die dafür noch nicht bereit ist. Wir sind es als Paar einfach nicht. Vorher müssen wir uns noch einmal ernsthaft zusammensetzen, und das ist heute Abend leider nicht mehr möglich.” Zögernd atmete sie durch und lächelte ihn dann etwas unsicher an. „Gute Nacht.”
Mit diesen Worten verließ sie eilig den Raum. Obwohl Hunter eigentlich bedauerte, dass sie ihn allein im Wohnzimmer sitzen ließ, war er froh über ihre Entscheidung. Sie hatte ein Zugeständnis gemacht – und nur das zählte für ihn. Aber zu viel Zeit wollte er Abby nicht lassen, damit sie ihre Meinung nicht änderte.
Deshalb nahm er sich für den nächsten Tag ein paar Sachen vor. Zuerst nahm er sich den Nachmittag frei. Morgens hatte Abby ihm und Tyler erzählt, dass sie für eine kranke Kollegin die Nachmittagsschicht im Restaurant übernehmen würde. Und diese Gelegenheit nutzte Hunter, um seinerseits ein hervorragendes Essen vorzubereiten und Tyler für den Abend zu Kristen und Grant zu bringen.
Als Abby schließlich vollkommen abgekämpft nach Hause kam, schickte er sie direkt nach oben, bevor sie den liebevoll gedeckten Tisch im Esszimmer sehen konnte. Er riet ihr, ein heißes Bad zu nehmen, da sein Essen noch ein wenig dauern würde.
Nach einer ganzen Weile kam sie frisch und relativ ausgeruht wieder nach unten. Doch als er sie in das Esszimmer führte, erstarrte sie. „Jetzt weiß ich mit Sicherheit, dass wir beide uns unterhalten müssen.”
„Nein, müssen wir nicht”, wisperte er hinter ihr und blies dabei seinen Atem in ihren Nacken. Höflich zog er einen Stuhl zurück und wartete, bis sie sich hingesetzt hatte.
„Doch, das müssen wir allerdings”, bestätigte sie mit fester Stimme, die er bisher nur gehört hatte, wenn sie mit Tyler schimpfte.
Hunter lachte. „Du
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