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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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gelogen in Bezug auf das, was zwischen ihnen vorgefallen war. „Ich habe ihm Tyler nicht weggenommen. Er selbst hat sich dazu entschlossen, zu gehen. Er kann seinen Sohn besuchen, wann immer er will”, fügte sie kühl hinzu. „Und das weiß er auch.” Ohne ein weiteres Wort ließ sie Grant Brewster stehen.
    Wie konnte ich nur so blind und naiv sein? dachte sie wütend.
Hunter will nur seinen Sohn nicht verlieren. Kein einziges Wort über mich. Nicht einmal zu seinem Freund Grant. So schön das auch ist, dass er so sehr in seiner Vaterrolle aufgeht, soll mir das eine Lehre sein!
    Es war schon nach sieben, als Hunter schließlich in die Pension kam, um sein Gepäck abzuholen. Abby war das nur recht. Jetzt konnte Hunter seinem Sohn seine volle Aufmerksamkeit schenken, und sie würde es ihm von Herzen gern erlauben.
    Es würde keinem etwas nützen, wenn sie Hunter ignorierte oder ewig wütend auf ihn war. Also ließ sie ihn lächelnd herein, nachdem er an die Hintertür geklopft hatte. „Es tut mir leid, dass wir uns gestern Abend gestritten haben.”
    Verständnislos sah er sie an. Es war deutlich, dass es ihm nicht gerade leichtfiel, mit seinen Gefühlen umzugehen. Das war verständlich, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte er hart daran gearbeitet, sein Leben sauber und übersichtlich zu halten. Bei den unangenehmen Erfahrungen, die Hunter in seinem Leben hatte machen müssen, war diese Haltung nicht verwunderlich.
    Wenn man seine Vorgeschichte betrachtete, war Abbys Wunsch nach einer leidenschaftlichen Beziehung beinahe brutal für ihn. Sie verlangte von ihm, alle seine Schutzbarrieren aufzugeben, die ihn vor seiner eigenen Vergangenheit bewahren sollten. Er hatte diesen Weg bewusst gewählt und Abby damit für immer aus seinem Leben ausgeschlossen. Sie konnte eine oberflächliche Bindung akzeptieren oder ihren eigenen Weg weitergehen.
    Tyler kam in die Küche gerannt. „Hunter!”, rief er begeistert. „Du hast das Abendbrot verpasst.”
    Hunter hockte sich neben seinen Sohn. „Ich habe bei Grant und Kristen gegessen. Und da werde ich auch erst einmal eine Zeit lang wohnen”, fügte er vorsichtig hinzu.
    Verblüfft starrte Tyler ihn an. „Was? Wieso?”
    „Von nun an wohne ich bei ihnen, weil Grant und ich ganz viel zusammen arbeiten müssen. Das können wir so besser schaffen.”
    „Ach so”, murmelte Tyler enttäuscht.
    „Komm doch mit nach oben und hilf mir, meine Sachen zusammenzupacken!”
    „Ist gut”, stimmte Tyler zögernd zu.
    Schuldgefühle stiegen in Abby auf. Hunters Gesichtsausdruck wirkte ebenso hilflos und verloren wie der seines Sohnes. Und irgendwie konnte sie sich nicht gegen das Gefühl wehren, dass sie dafür verantwortlich war.
    Ich müsste mich nur bei Hunter entschuldigen und ihn bitten, den Krach von gestern zu vergessen, überlegte sie.
Er zieht wieder hier ein, und beide wären auf einen Schlag glücklich. Ich würde ihm ohnehin überall begegnen.
    Unsicher und verwirrt machte sich Abby auf den Weg nach oben, um noch einmal mit Hunter zu sprechen. Sie wollte es ein letztes Mal mit dem Zusammenleben versuchen. Ihretwegen konnten sie auch zur Beruhigung beider Seiten einen Rechtsanwalt bemühen, um die Rechte und Pflichten für jeden von ihnen festzulegen.
    Als sie sein Zimmer erreichte, blieb sie stehen und lauschte einen Moment lang dem Gespräch zwischen Vater und Sohn. Sie lachten miteinander, und Hunter erklärte dem Kleinen mit ruhigen Worten, dass alles in Ordnung kommen würde.
    Abbys Augen füllten sich mit Tränen. Diese Situation machte es ihr deutlich, wie gering ihre Rolle in diesem Verhältnis zwischen den beiden war. Es würde ihr jedes Mal schwerfallen, zurückzutreten und still zuzusehen, wie Hunter seine Liebe mit seinem Kind teilte, ihr aber verwehrte.
    Er hatte keine Probleme, dem Kleinen gegenüber sein Herz zu öffnen und sich von ihm emotional anstecken zu lassen. Er zeigte sich verletzlich und litt darunter, wenn ihm Zeit mit seinem Sohn unmöglich gemacht wurde.
    Also kann er doch ohne einen Gedanken an die Konsequenzen lieben, ging es ihr durch den Kopf.
Er kann es nur nicht mit mir.
    Mit einer Hand erstickte sie ihr Schluchzen und wandte sich ab, damit die beiden ihre Ruhe hatten. Bald würde Hunter sich ein Zuhause schaffen, welches zu Tylers zweitem Zuhause werden würde. Und sie wäre in dieser Atmosphäre nicht willkommen.
    Völlig am Boden zerstört, ging sie zurück in die Küche und lenkte sich damit ab, einen Kuchen für den nächsten Tag zu

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