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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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betäubt. Sie bekam nicht einmal mehr mit, wie Hunter ihre Stirn küsste, bevor er das Restaurant wieder verließ.
    Mit Claire und Lily an ihrer Seite sprach sie mit der Polizei. Dann saß sie wie gelähmt in der Ecke und wartete. Die einzigen Gäste im Restaurant waren Suchhelfer, die eine Pause brauchten oder sich absprachen. Hunter ließ sich erst kurz nach zwei Uhr wieder blicken, und dieses Mal ließ Abby sich nicht mehr davon abhalten, ihn auf der weiteren Suche zu begleiten.
    „Das ist mein Sohn”, drängte sie und krallte sich buchstäblich in Hunters Hemd fest. „Ich kenne ihn besser als irgendjemand sonst. Ich kann ihn finden.”
    „Abby, erfahrene Jäger und Holzfäller durchstreifen gerade den Wald, und keiner von uns hat irgendeinen Hinweis gefunden.”
    „Hat jemand mit Jimmy Parker gesprochen?”, fragte Abby mit schriller Stimme. „Vielleicht kennt er ein Baumhaus oder eine Höhle, die sie entdeckt haben.”
    „Ja, Abby”, erwiderte Hunter. „All diesen Spuren sind wir schon gefolgt.”
    „Wo ist er?”, murmelte Abby mit geballten Fäusten. „Verflucht, wo ist er?”
    „Wir werden ihn finden, Abby”, versicherte ihr Hunter erneut.
    Sie schüttelte wild den Kopf. „
Ich
werde ihn finden.” Dicht von Hunter gefolgt, stürmte sie aus dem Restaurant. „Ich lasse ihn keine weitere Sekunde dort draußen allein.”
    „Ist ja gut”, beruhigte er sie und griff nach ihrem Arm. „Du kommst mit, aber wir nehmen mein Auto.”
    Sie fuhren zu dem Waldstück, wo Tyler sich am wahrscheinlichsten aufhalten könnte. Auf beiden Seiten der Straße parkten Fahrzeuge der Suchhelfer.
    Während Abby ausstieg und sich umsah, fragte sie Hunter: „Hast du ihm genau diesen Weg erklärt, um zu Grants Haus zu gelangen?”
    Hunter schüttelte den Kopf. „Nein, aber es ist die einzige Straße, die von der Stadt zu Grants Haus führt. Deshalb bin ich davon ausgegangen, dass er hier langgehen würde.”
    „Vielleicht ist er einfach quer durch die Wälder gegangen”, überlegte Abby. „Vor seinem Tod hat mein Vater Tyler oft zu kurzen Spaziergängen in den Wald hinter unserer Pension mitgenommen. Einmal hatten wir auch ein Picknick an einem kleinen Fluss, und mein Vater erzählte damals, dass das Haus des alten Brewster fast am Ende dieses Flusses liegt.”
    Entgeistert starrte Hunter sie an. „Ich habe Tyler erzählt, dass Grants Haus am Ende der Wälder liegt, und dachte natürlich, er hätte heute die Straße genommen. Ich wäre nie darauf gekommen, dass er quer durch den ganzen Wald gehen würde.”
    „Lass uns nachsehen! Die anderen sollen weiter nach ihrem System den Wald durchkämmen. Aber nur für den Fall, dass Tyler sich an das erinnert, was mein Vater damals erzählt hat, sollten wir in dem Waldstück hinter der Pension suchen.”
    Sie rasten zurück durch die Stadt und zu Abbys Haus. Hunter kannte sogar noch eine unbefestigte Straße, die weit in den Wald hineinführte. Am Ende dieses Weges stiegen sie aus und gingen zu Fuß weiter.
    Abby führte Hunter zu dem Fluss, an dem sie damals ihr Picknick gehabt hatten, und plötzlich begann sie zu lachen.
    „Was ist so lustig?”
    Ihm war dieses angespannte Lachen unheimlich.
    „Als er noch ganz klein war, konnte Tyler nicht
orange
sagen. Er sagte immer
oranscha
.” Sie schüttelte heftig den Kopf. „Ich weiß nicht warum, aber ich musste gerade daran denken.”
    „Das ist eine süße Erinnerung”, bemerkte Hunter, und seine Augen füllten sich mit Tränen. Nach sechs Jahren hatte er seinen Sohn gefunden und ihn jetzt möglicherweise verloren, weil er nicht in der Lage war, sich mit dessen Mutter zu verstehen. „Woran erinnerst du dich noch?”, flüsterte er und nahm Abby in seine Arme.
    Ihr liefen die Tränen schon über das Gesicht. „Er hat bis ungefähr drei Tage vor deiner Ankunft noch mit seiner uralten, zerrissenen Kuscheldecke geschlafen. In einer Nacht ist er dann in mein Zimmer gekommen und hat mir erklärt, dass er sie jetzt nicht mehr brauchen würde und ich sie wegwerfen könne.”
    „Er liebt dich sehr”, sagte Hunter und wünschte sich von ganzem Herzen, dass er sie genauso lieben könnte. Er hegte viele Gefühle für sie: Dankbarkeit, Anerkennung, Respekt, Bewunderung, Verlangen. Alles außer bedingungsloser Liebe, denn das war ja etwas für hirnlose Idioten, und ein hirnloser Idiot wollte er nie wieder sein.
    Plötzlich bemerkte Abby die kleinen Fußabdrücke in dem weichen Boden am Flussufer. „Er war hier”, wisperte sie

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