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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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Ironischerweise hatte sie solch einen Verlustschmerz noch nicht einmal verspürt, als Paul ihr eröffnet hatte, sie nicht heiraten zu können.
    Josh nickte nur. “Also, wo ist denn nun das besagte Zimmer?”
    “Sie wollen also immer noch die Malerarbeit ausführen?”
    “Wenn auch Sie das noch wollen …?”
    Ihn eine Weile lang um sich zu ertragen, das würde eine Tortur der ganz besonderen Art werden. Ich muss wohl eine masochistische Neigung haben, dachte Flora; wie ferngesteuert nickte sie. “Ja. Ich habe Claire bereits mitgeteilt, dass ich Sie gefunden habe, und sie klang begeistert.” Flora blickte über seine linke Schulter hinweg in weite Ferne.
    “Na, dann zeigen Sie mir mal, um welchen Raum es sich handelt.”
    Flora verwies auf die Tür, hinter der sich eine schmale Treppe verbarg. “Wenn Sie vielleicht schon einmal allein vorausgehen wollen, um sich ein Bild zu machen … dort hinauf, es gibt da oben nur zwei Zimmer; zu renovieren ist das hintere von den beiden.”
    Sie wartete, bis er an der Treppe angelangt war, erst dann ließ sie dem Tränenfluss, den sie jetzt schon eine Weile unterdrückt hatte, freien Lauf. Stumm ließ Flora die Tränen über die Wangen kullern, bevor sie sich angeschlagen mit einer Hand über die glühend heiße Wange wischte. Dann lief sie zum Waschbecken und hielt das Gesicht unter den kühlenden Wasserstrahl.
    Als sie den Kopf wieder hob, merkte sie gar nicht, dass Josh nur ein Stückchen von ihr entfernt stand und sie beobachtete. Seine stille, stumme Anwesenheit sandte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Sein Gesichtsausdruck war jetzt betrübt.
    “Was ist passiert? Ich muss Sie wohl irgendwie aus der Fassung gebracht haben.”
    “So könnte man es nennen”, gab Flora zaghaft zu und tupfte sich das Gesicht mit einem Handtuch ab. “Aber nun schauen Sie mich nicht so entgeistert an. Eine kleine Enttäuschung kann der Mensch schon verkraften”, gab sie ihm bemüht munter und energisch zu verstehen. “Und Sie wissen ja gewiss selbst ziemlich genau, was hier gerade in mir vorgeht.” Zu verstehen gegeben hatte er ihr vorhin, dass er nichts Ernsteres von ihr wissen wollte, und eben das ging in ihr vor. Und deswegen verspürte sie ein Gefühl der Demütigung, aber auch noch viel mehr. Sie fühlte sich aller Hoffnung beraubt, allein und orientierungslos, und sie wunderte sich über sich selbst, dass dem so war: Wieso spielen meine Gefühle neuerdings bloß so verrückt …?
    “Na ja, bestimmt werden Sie sonst nie enttäuscht, wo Sie doch eine so ausgesprochen attraktive und begehrenswerte Frau sind”, entgegnete er darauf in rauem, doch zugleich bemüht sachlichem Ton.
    Nun, so attraktiv und begehrenswert, dass ich
ihn
ziemlich kalt lasse, dachte Flora ernüchtert. “Ich meine, Sie haben die richtige Entscheidung getroffen”, sagte sie zu ihm im Ton heiterer Gemütsruhe, der jedoch überhaupt nicht ihrer momentanen inneren Verfassung entsprach. “Sie haben da offensichtlich eine überaus schwere emotionale Bürde loszuwerden, bevor Sie sich wieder ins volle Leben stürzen können, mal so gesprochen …”
    Er bemerkte darauf eine Weile lang nichts und blickte nachdenklich drein. “Unter anderen Umständen hätten wir zumindest eine solide Freundschaft aufbauen können, denke ich …” meinte er schließlich. Er klang so, als habe er eine erstaunliche Entdeckung gemacht. “Und vielleicht sogar mehr”, fügte er in einem leicht abwesend klingenden Ton hinzu. Dann wurde sein Gesichtsausdruck wieder ernst. “Aber wie erwähnt, die Umstände …” Mit einem frustrierten Stöhnen drehte er den Kopf zur Seite und gab Flora den Blick frei auf sein markantes Profil.
    “Sie müssen es nicht noch genauer erklären, Josh.”
    Diese Bemerkung kam ihm sehr gelegen, denn er hätte alles auch nicht noch genauer erklären können. “Glauben Sie mir, Flora, Sie sind besser dran ohne mich.”
    Flora hätte dies gern in einer längeren Debatte mit ihm bestritten, aber das würde womöglich in einer heftigen Auseinandersetzung enden, und dies hatte sie bis jetzt mühsam vermeiden können und wollte es auch jetzt nicht riskieren. Sie wollte die Atmosphäre, so wie sie jetzt war, bewahren und den momentanen Schwebezustand noch weiter erhalten. Noch nie in ihrem Leben war sie einem Mann hinterhergelaufen. Woran lag es bloß, fragte sie sich, als er fest die Tür hinter sich schloss, dass sie bei diesem Mann so ganz anders reagierte, als sie sich bisher kannte? Und wenn er

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