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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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besser ging.
    Er schob sie sanft von sich ab, legte einen Finger unter ihr Kinn und hob es leicht an, während er den Kopf vorbeugte und sanft murmelte: “Lass mich dir zeigen, was wirklich perfekt ist.”
    Eigentlich hätte ihr abrupt veränderter Gesichtsausdruck ihn aufhalten müssen, aber er war so in Schwung geraten, dass sie beide Hände gegen seine Brust stützen musste, um ihn auf Abstand zu halten.
    “Das wird nicht mehr nötig sein. Sie ist weg.”
    Er kam sich vor, als hätte man gerade einen Eimer eiskalten Wassers über ihm ausgeschüttet. Und er verstand überhaupt nichts mehr. “Wer ist weg?”
    “Kelly.”
    Sie schien wirklich zu erwarten, dass dieses eine Wort alles erklärte. Tat es aber nicht. Und er war sicher, dass diese Tatsache deutlich auf seinem Gesicht zu lesen war.
    Endlich begriff auch Julia. “Nun, Kelly stand hinter der Gardine, und ich wollte sichergehen, dass es so aussieht, als hätte ich einen wunderbaren Abend verbracht. Dass ich alles das getan habe, von dem vierzehnjährige Teenager eben so glauben, dass Erwachsene es tun, wenn sie eine Verabredung haben. Ich wollte Kelly zeigen, dass ich mich … amüsiere.” Sie zögerte einen Moment. “Deshalb bin ich mit Ihnen ausgegangen”, gab sie zu und sah ihn unter gesenkten Wimpern hervor betreten an.
    Ein kleines Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. “Ich kriege langsam den Eindruck, als sei ich nicht der Einzige, der mit Hintergedanken an diesen Abend herangegangen ist.”
    Julia wollte das Gesicht abwenden, aber er griff sie sanft am Kinn. “Stimmt das?”
    Sie fuhr sich verlegen mit der Zungenspitze über die vollen Lippen, und ihm wurde mit Bedauern klar, dass sie ihr “perfekt” nicht etwa auf den Kuss bezogen hatte.
    “Sehen Sie”, begann sie stockend, “Kelly und ich hatten da ein paar Probleme …” Sie versuchte Zeit zu gewinnen. “Kelly ist meine Tochter.”
    “Ja, ich weiß, ich habe sie kennengelernt.”
    Julia wand sich, und er musste gestehen, dass er es genoss. Immerhin hatte sie ihn sich schrecklich schuldig fühlen lassen, weil er sie als Schutzschild gegen Cherry vorgeschoben hatte. Jetzt war sie an der Reihe, ein schlechtes Gewissen zu haben. “Aber was hat Ihre Tochter mit unserer Verabredung zu tun?”
    Julia lachte leise, ein zittriges, nervöses Lachen. “Wenn ich Ihnen das sage, lachen Sie mich aus.”
    Ryan schwieg und überlegte. Dann sagte er: “Wahrscheinlich. Falls Sie es mir sagen.”
    Julia seufzte und trat von einem Fuß auf den anderen, dann offensichtlich hatte sie einen Entschluss gefasst. “Normalerweise gehe ich nicht mit Männern aus”, sagte sie ernst. “Das hat nichts mit Ihnen persönlich zu tun oder gar an einer Aversion gegen Männer, nein. Es ist nur … ich muss mich einfach schützen.” Sie presste die Lippen zusammen, so als hätte sie schon zu viel preisgegeben, trotzdem fuhr sie fort. “Meine Tochter und ich hatten Streit. Sie rebelliert, sie will sich nicht an die Spielregeln halten.”
    Ryan merkte, wie schwer es Julia fiel, darüber zu sprechen. “Welchem Heranwachsenden gefallen schon Regeln?”, meinte er beipflichtend.
    “Ja. Sie behauptet, mein Leben bestehe nur aus Arbeit, dass ich nicht genug, wie sie es nennt, Spaß habe. Und deshalb will sie die Regeln, die ich für sie aufstelle, nicht akzeptieren, weil ich angeblich …” Sie sprach den Satz nicht zu Ende. “Nun, ich wollte ihr zeigen, dass ich durchaus Spaß haben kann.” Sie sah ihn zweifelnd an. “Verstehen Sie das?”
    Er musterte sie eine ganze Weile schweigend, dann ergriff er ihre Hand und drückte sie fest. “Wir zwei sind schon ein Paar, was? Ich benutze Sie, und Sie benutzen mich.”
    “Es tut mir leid, Ryan, wirklich.”
    “Es muss Ihnen nicht leidtun. Ich brauchte Sie, und Sie waren für mich da.”
    Sie lächelte plötzlich, und die Nacht schien heller zu werden. “Und ich würde es wieder tun. Natürlich nur, wenn die Umstände es erfordern …”
    Ryan sah ihr lächelnd nach, wie sie ins Haus trat. Bevor sie die Tür schloss, rief er noch: “Vielen Dank nochmals für Ihre Hilfe.”
    Sie nickte. “Ihnen auch. Sie ahnen nicht, was diese Verabredung heute Abend für die Beziehung zwischen Kelly und mir getan hat.”
    “Freut mich zu hören.”
    Als Ryan sich umdrehte und zum Wagen zurückging, überkam ihn ein seltsames Gefühl. So, als hätte er gerade einen Teil von sich zurückgelassen. Absolut lächerlich. Trotzdem kam er sich plötzlich einsam und verlassen vor

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