Julia Extra Band 0213
hatte. Ich hatte vor meinem Geburtstag Angst, bis Lucy mich zu dem Urlaub in Telema’an überredete.”
Claudia sah auf den Sandhaufen neben sich. Dann blickte sie zu David hinüber. “Ich dachte, das sorglose Leben ist mit dreißig zu Ende. Und dann bin ich mit dir aufgewacht.”
Es blieb atemlos still, während sich beide an den Kuss nach der ersten gemeinsam verbrachten Nacht erinnerten. David blickte zuerst weg. “Ich war leider nicht der Einfühlsamste”, meinte er schließlich.
“Du warst genau das, was ich brauchte. Ich hatte so eine Wut auf dich. Ich wollte auf keinen Fall, dass du Mitleid mit mir hast.”
David musste lächeln. “Ich habe die letzten beiden Wochen die unterschiedlichsten Gefühle für dich entwickelt, Claudia. Aber bemitleidet habe ich dich mit Sicherheit nicht.”
“Ich habe mich selbst bemitleidet, als der Motor ausfiel”, gestand Claudia. Sie erwiderte scheu sein Lächeln. “Ich hielt es für ein Zeichen und wünschte, ich wäre zu Hause geblieben, obwohl ich dort unglücklich gewesen war. Aber jetzt …” Sie lehnte sich zurück, um zum Himmel aufzusehen. Sie nahm den Raum, das Licht und die Stille der Wüste in sich auf.
“Und jetzt?”, fragte David nach. Sie sah ihm wieder in die Augen.
“Jetzt bin ich froh über die Reise”, sagte sie einfach.
Er ergriff selbstvergessen ihre Hand. “Ich bin auch froh darüber”, sagte er.
Claudia blieb die Luft weg. “Wirklich?”, flüsterte sie.
“Wirklich”, bestätigte er. “Bist du ehrlich nicht an Justin Darke interessiert?”
“Ehrlich”, versprach sie aufgeregt.
David drückte ihr einen Kuss auf die Handfläche. Claudia spürte einen kleinen Schauer ihren Arm hochlaufen. Sie bebte insgeheim vor Erwartung.
“Ehrlich?”, neckte er sie, während er ihr Handgelenk küsste.
Claudia streichelte seine Wange. “Ja”, hauchte sie. Sie fühlte seine männlich rauen Wangen und fuhr liebevoll die Linie seines Kinns entlang.
Ohne Hast hob sie den Blick und sah David in die Augen. Einen langen Moment sahen sie sich einfach an. Sie sprachen ohne Worte miteinander, bis sie exakt zur gleichen Zeit lächeln mussten. Sie mussten nichts sagen oder erkläären.
Claudia verging fast vor Begehren. Die herrliche Gewissheit erfüllte sie, dass alles sich zum Guten wenden würde. Sie schwebte in einer anderen Welt, wo es nichts gab außer ihnen beiden und dem Glücksgefühl, das sie überschwemmte. Alles geschah mit einer traumartigen Langsamkeit. Sie konnte nicht sagen, ob David sie an sich zog oder ob sie sich selbst an ihn lehnte. Irgendwann lag sie jedenfalls in seinen Armen.
Sie küssten sich nicht mit der unterdrückten Leidenschaft wie zuvor, sondern es war wie eine Heimkehr. Claudia hatte das Gefühl, mit einer Schaukel ins helle Sonnenlicht hinauszufliegen. Freude und Wärme überströmten sie. Sie schlang die Arme übermütig um Davids Hals und erwiderte seinen Kuss so hingebungsvoll, als ob sie sich schon lange danach gesehnt hätte.
David zog sie auf die Matratze nieder. Sie presste sich innig an ihn. Er konnte sie nicht fest genug halten, während er hungrig ihren Mund küsste. Fordernd streichelte er ihren schlanken Körper. Claudia zog ihm das Hemd aus der Hose, um seinen muskulösen Rücken streicheln zu können. Sie spürte, wie sich die Muskeln bei der Berührung zusammenzogen.
Die lange glimmende Leidenschaft zwischen ihnen explodierte wie eine galaktische Supernova. Beide verloren die Kontrolle über ihre Gefühle, als die Küsse intensiver und drängender wurden.
“Claudia …” David umfasste ihr Gesicht zärtlich. Claudia hätte sich nicht träumen lassen, dass seine Augen einen so warmen Ausdruck bekommen konnten. Sie lächelte ihn an. “Ich möchte dich jede Nacht so küssen”, sagte er mit leidenschaftlicher Stimme. Das Verlangen nahm ihm den Atem.
“Das glaube ich nicht”, stieß Claudia atemlos hervor. Sie musste an die langen Nächte denken, wo sie nur wenige Zentimeter von ihm entfernt gelegen hatte und sie doch ein Abgrund getrennt hatte.
“Es ist wahr.” Er küsste sie auf den Hals und vergrub sein Gesicht an ihrer Schulter, wo er den Duft ihrer Haut einsog, der ihn seit Tagen verführerisch quälte. “Ich wollte dich küssen, seit du im Flugzeug neben mir gesessen hast und ich dein Parfüm gerochen habe. Dein Haar sah im Sonnenlicht wie gesponnenes Gold aus. Ich wollte es berühren und wollte fühlen, ob deine Haut so weich ist, wie sie aussieht.”
Claudia räkelte sich
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