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Julia Extra Band 0213

Julia Extra Band 0213

Titel: Julia Extra Band 0213 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Leiber Jessica Hart Leigh Michaels Elizabeth Power
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Forster zu begleiten.”
    “Essen gehen, während mein Kind verschwunden ist!” Kendal sah ihn entgeistert an. “Das ist ja wohl ein Unding!”
    Jarrad ließ die Arme hängen und machte ein ganz unglückliches Gesicht.
    “So glaub mir, ich würde doch unter den gegebenen Umständen auch nicht solch einen Termin wahrnehmen, wenn es nicht absolut unumgänglich wäre.” Er seufzte laut hörbar. “Aber mal davon abgesehen – ich könnte mir auch vorstellen, dass es dir gut tun könnte, mal einen Abend aus dem Haus zu kommen, eine kleine Ablenkung zu erfahren – statt nur hier zu sitzen und zu grübeln.” Er sah sie inständig an. “Also … bitte, Kendal, tu mir den Gefallen, bitte.”
    Nun ja, vielleicht hat er ja auch recht mit seinem Argument, dachte Kendal. Vielleicht fühlte sie sich tatsächlich hinterher etwas besser, wenn sie einmal für ein paar Stunden außer Haus und auf andere Gedanken kam.
    Doch letzten Endes bezweifelte sie dies.
    “Was soll ich denn anziehen?”
    War da der Anflug eines warmen Lächelns … oder Erleichterung? Kendal vermochte es nicht genau zu sagen.
    “Ach, etwas Schlichtes”, sagte er ganz lässig, wohl, um sie nicht mehr unter Druck zu setzen als nötig.
    Lustlos wählte sie ein Kostüm aus einem leichten Seidenstoff, in einem satten Königsblau, mit einer taillenkurzen Jacke und einem kurzen, gerade und eng geschnittenen Rock. Kombiniert mit einer silberfarbenen Bluse wirkte das Ensemble elegant, doch nicht zu formell.
    Um das Ganze abzurunden, steckte Kendal sich Ohrclips und eine zierliche Silberbrosche in der Form eines exotischen Vogels an. Jarrad hatte sie ihr während ihrer Hochzeitsreise auf den Bermudas geschenkt.
    Aus dem angrenzenden Badezimmer ertönte romantische Musik vom CD-Spieler. Als Kendal das Bad betrat, band Jarrad sich gerade vor dem Spiegel über dem Waschbecken aus champagnerfarbenem Marmor eine Krawatte um.
    “Geht das so?”
    Er drehte sich um und schaute sie an. Sie hatte lediglich ein wenig Rouge aufgelegt und die Lippen dezent mit einem pastellfarbenen Lippenstift nachgezogen. Ihr feurig glänzendes Haar trug sie jetzt offen.
    “Du siehst … einfach umwerfend aus”, sagte er leise.
    Er macht auch keine schlechte Figur, dachte Kendal – dieser Kontrast von schwarzem Haar zu dem strahlend weißen Hemd, das er gerade in die Hose seines dunklen Anzugs steckte, wodurch Kendals Aufmerksamkeit auf Jarrads enge Taille und seine schmalen Hüften gelenkt wurde.
    Der Anblick machte Kendal ganz nervös – noch dazu in Kombination mit der verführerischen Musik … und dem berauschenden Duft, den er verströmte; diesen so unverwechselbaren Duft aus früheren Tagen erkannte Kendal sofort wieder.
    So wie auch Jarrad sich noch an den Duft ihres Parfüms erinnerte – Ysatis, das Parfüm, das er ihr zum ersten gemeinsamen Weihnachtsfest schenkte und das sie seither benutzte. Nun merkte sie, dass auch Jarrad unruhiger wurde, als er den ihm so wohlbekannten Duft einsog.
    “Musst du ausgerechnet diese Musik spielen?”, fragte sie, um ihn und sich von den irritierenden Düften abzulenken.
    “Gefällt sie dir etwa nicht mehr?”, fragte er in sanftem Ton – eine Spur zu sanft für ihr Empfinden. “Es gab Zeiten, da hast du Pachelbel doch ausgesprochen gern gehört, oder …?”
    Und deshalb quälst du mich jetzt damit, dachte sie, indem du mich mit Macht an frühere Zeiten erinnerst …
    Denn diese Musik hatte in der Tat eine zentrale Bedeutung für Kendal. Sie und Jarrad hatten das Stück erstmals in einem Restaurant gehört, an dem Abend, als er ihr mit einer weißen Orchidee in der Hand seine ewige Liebe versprach. Danach hatte Kendal genau dieses Musikstück ausgewählt für ihre Hochzeitszeremonie in der Kirche …
    “Ja, damals …” Benommen drehte sie sich von Jarrad weg. “Ich glaube, es wird höchste Zeit loszufahren”, sagte sie rasch und lief in Richtung Tür, damit er nicht sehen konnte, wie ihr gerade, in Erinnerung an ihre glückliche gemeinsame Zeit, schmerzlich die Tränen kamen.

5. KAPITEL
    Jarrad hatte seinen amerikanischen Verhandlungspartner in ein Hotel geladen, in ein umgebautes ehemaliges herrschaftliches Anwesen im typisch englischen Landhausstil, eingebettet in einen weitläufigen Park. Das stattliche Gebäude wurde zum Teil noch von den Erben der adeligen Besitzer bewohnt. Eine passende Lokalität, um einen wichtigen Gast aus Amerika zu bewirten, dachte Kendal.
    Dwight Forster, ein grauhaariger, doch drahtiger Mann etwa

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