Julia Extra Band 0258
Besucherinnen zu fotografieren. Aber jetzt dachte er nicht mehr an Archie – alles, was er wollte, war ein Bild von Emilias Lächeln.
Bevor sie ihn daran hindern konnte, hob er die Digitalkamera und knipste.
Sie machte eine Bewegung, und er dachte an ihre Angst vor Fotografen. „Das hätte ich nicht tun sollen“, sagte er beschämt. „Entschuldige bitte.“
„Bei dir macht es mir nichts aus“, erwiderte sie sanft.
Der Blick, mit dem sie ihn dabei ansah, wurde ihm beinahe zum Verhängnis. Es fehlte nicht viel, und er hätte sie an sich gerissen.
„Du … Du gehst besser. Ich habe noch zu tun.“
„Ich auch.“
Jace seufzte. Was sollte er nur machen? Er konnte sie schließlich nicht aus dem Auto schubsen.
„Warum bist du gekommen?“
„Um dir eine Frage zu stellen. Das habe ich getan, und du hast geantwortet. Jetzt weiß ich, woran ich bin.“
Sie schwieg einen Moment, dann fuhr sie fort: „Bald bin ich keine Prinzessin mehr, und dann können wir Zeit miteinander verbringen. Vielleicht schaffe ich es noch am Wochenende.“
Er starrte sie an. „Was soll das heißen?“
Wieder lächelte sie, und das Verlangen, sie zu küssen, wurde übermächtig. Er lehnte sich zurück, um der Versuchung zu widerstehen.
„Dass ich auf meinen Titel verzichten kann, ich habe mich erkundigt. Dir zuliebe höre ich auf, eine Prinzessin zu sein, und dann können wir ausgehen. Ich weiß, dass meine Eltern mich verstehen werden, denn letztendlich ist ihnen mein Glück wichtiger als alles andere.“
Emilia machte eine Pause, um Luft zu holen.
„Als Erstes gehen wir ins Kino, in einen Liebesfilm, das bist du mir schuldig. Und ich bekomme eine extragroße Portion Popcorn, mit viel Butter.“
„Das kannst du nicht“, rief er. Sie konnte doch nicht einfach seinetwegen ihre Familie verlassen und ihre Herkunft verleugnen!
„Warum nicht? Meine repräsentativen Pflichten habe ich noch nie gemocht. Die einzig lohnenden waren ein paar Benefizveranstaltungen, aber da lasse ich mir eben etwas einfallen. Es gibt noch andere Wege, um zu helfen. Und die Paparazzi werde ich bestimmt nicht vermissen. Da gehe ich viel lieber mit dir ins Kino und esse Popcorn. Nicht vergessen: eine extragroße Portion mit viel Butter. Die teilen wir uns.“
„Das ist unmöglich.“
„Dann eben nur eine kleine Portion.“
„Ich spreche nicht von Popcorn, sondern von deinem Vorhaben.Ich erlaube es nicht.“
Emilia lachte. „Um mir zu sagen, was ich tun darf und was nicht, ist es vielleicht noch ein wenig zu früh. Ich bezweifle auch, dass es jemals dazu kommen wird, selbst wenn alles so läuft, wie ich es erhoffe. Aber …“, fuhr sie fort, „… meinen Titel kann ich ablegen, ich habe mich genau erkundigt. Unser Gesetz gestattet es. Natürlich verzichte ich gleichzeitig auf jeden Anspruch auf den Thron. Heute Abend spreche ich mit meinem Vater und bitte ihn, das Notwendige zu veranlassen. Er wird untröstlich sein, aber das lässt sich eben nicht ändern. Das Wichtigste ist, dass es zwischen dir und mir keine Unterschiede mehr gibt. In ein paar Tagen bin ich nur noch Emilia Dillon, und meine Kinder kommen als Bürgerliche zur Welt, ohne Titel, ohne Thronanspruch. Damit wird Michael alleiniger Nachfolger, was bedeutet, dass er heiraten und für Erben sorgen muss. Das lässt sich leider nicht ändern, aber er wird schon darüber hinwegkommen.“
Sie schwieg und sah ihn erwartungsvoll an.
„Du hast den Verstand verloren“, sagte Jace langsam. „Du kannst doch nicht einfach auf alles verzichten. Denk an deine Kinder. Sie haben ein Anrecht auf ihr Erbe.“
„Ich kann es, und ich werde es. Verstehst du denn nicht?“ Ihre Stimme wurde eindringlich. „Um bei dir zu bleiben, würde ich auf viel mehr als nur eine Krone verzichten. Ich weiß, es klingt verrückt, und wir kennen uns auch erst so kurze Zeit. Aber du bedeutest mir so viel, Jace. Du bist … Alles, um was ich dich bitte, ist, dass du es versuchst.“
Versuchen? Du liebe Güte, er sollte versuchen, bei dieser unglaublichen, dieser wundervollen Frau zu bleiben, die ihm zuliebe auf alles verzichten wollte? Worte fehlten ihm, um zu beschreiben, was in ihm vorging.
„Hast du gesagt, dass ich dir etwas bedeute?“
„Mehr als das, ich …“
„Liebst du mich?“, flüsterte er. „Hör mich an, bevor du antwortest. Für mich kann es nichts anderes geben. Und ich brauche nichts zu versuchen. Ich weiß, was ich für dich empfinde.“
„Aber du warst es doch, der Schluss gemacht
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