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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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lernen“, rief Hilda Bligh ihm nach und lächelte kokett.
    Jo führte den Mann durch die Tür und in den schäbigen Gang, der das ganze Haus umgab.
    „Sie sind also Mr. Stratland?“, fragte sie, sobald sie den Laden verlassen hatten.
    „Ja, mein Name ist Hugh – Hugh Stratland. Und ich schätze, Sie sind Jo.“
    Sie nickte.
    „Die Kurzform von Josephine?“
    „Joanna.“ Sie streckte ihm die Hand entgegen. „Joanna Berry.“ Irgendwie schien es wichtig, die Hände zu schütteln – so wirkte alles ein wenig geschäftsmäßiger. Dennoch jagten seine warmen Finger ihr einen Schauer über den Rücken.
    „Ich fürchte, Hilda Bligh hat Sie bestens informiert?“
    „In der Tat, und zwar mit einer erstaunlichen Fülle an Details.“
    Jo stöhnte. „Ich will lieber gar nicht wissen, was sie alles erzählt hat.“
    Hugh lächelte. „Nun, sie hat mir nicht Ihre Diktatnote im zweiten Schuljahr verraten, aber davon abgesehen weiß ich, glaube ich, so ziemlich alles.“
    „Es tut mir Leid. Kleinstädte im Outback sind so …“
    „Geschwätzig?“
    Jo nickte und seufzte. Das war wirklich eine verrückte Situation.
    „Ja, nun …“ Sie holte tief Luft. „Wir schauen uns besser die Spielsachen an. Dafür muss ich Sie allerdings in mein Schlafzimmer führen.“
    „Wirklich?“
    Er wirkte nicht schockiert – dafür war er viel zu selbstsicher –, aber Jo wusste, dass er überrascht war. „Ich habe die Sachen dort versteckt und kann sie nicht herausbringen, weil die Kinder sie sonst sehen würden“, erklärte sie. Sie wandte sich ab und führte ihn durch den Gang.
    Trotz ihrer betont nüchternen Erklärung war sie plötzlich nervös. Sie konnte nicht fassen, was sie da tat. Sie, die ganz normale,nicht besonders außergewöhnliche Jo Berry, nahm einen Mann mit in ihr Schlafzimmer, der alle tollen britischen Schauspieler, für die sie je geschwärmt hatte, um Längen übertraf.
    Es war furchtbar. Sie hatte sämtliche Lieblingsstücke mitgenommen, um ihre Wohnung in Brisbane zu dekorieren, und daher war ihr Schlafzimmer jetzt so kahl und hässlich wie eine Gefängniszelle.
    „Vielleicht ist es doch keine so gute Idee“, meinte Hugh plötzlich. „Ich kann Ihnen nicht einfach Geschenke für Ihre Familie wegnehmen.“
    „Aber ist es nicht furchtbar wichtig, dass Sie ein Geschenk für Ivy haben?“
    „Nun ja …“
    Ohneweiter zu zögern, zog Jo ihren Koffer unter dem Bett hervor. „Zum Glück habe ich die Sachen noch nicht eingepackt“, sagte sie und warf Hugh einen Blick über die Schulter zu.
    Und er lächelte schon wieder – dieses gefährliche Lächeln –, während sein Blick auf dem Streifen Haut lag, der sich zwischen Jos T-Shirt und der Jeans abzeichnete.
    Sie hievte den Koffer auf ihr Bett und packte die Sachen auf die Decke. Sie suchte eigentlich nach den kleineren Geschenken, mit denen ihre Mutter die Weihnachtsstrümpfe füllen konnte – kleine Stofftiere, Plastikspinnen, Modeschmuck, Puzzles …
    Doch dazu musste sie mehr oder weniger alles herausnehmen, denn die kleinen Sachen steckten zwischen den großen Geschenken – den Actionfiguren und Videospielen für Bill und Eric, den Büchern und CDs für die älteren Jungs, dem „magischen“ Malbuch und den Haaraccessoires für Grace und der Babypuppe für Tilly.
    Sie schaute zu Hugh auf und verspürte einen Stich, als sie den Ausdruck in seinen Augen bemerkte, mit dem er die Puppe betrachtete.
    Was Babypuppen anging, so war sie perfekt, und Jo war absolut begeistert gewesen, als sie dieses Exemplar entdeckt hatte.
    „Sie haben eine ganz schöne Schatztruhe hier“, äußerte er.
    „Ich muss jedes Mal einen Kredit aufnehmen, um mit Weihnachten fertig zu werden“, scherzte sie.
    „Sechs Brüder und Schwestern …“
    „Das hat Ihnen Mrs. Bligh auch erzählt?“
    Er nickte und lächelte, dann schaute er wieder aufs Bett. „Ich zahle Ihnen jeden Preis für diese Puppe.“
    Jo dachte an Ivy. Sie war so ein süßes kleines Ding, und für einen Moment wurde Jo beinahe schwach. Doch dann kam sie wieder zu sich. „Tut mir Leid. Unmöglich. Die ist für Tilly bestimmt.“ Sie griff nach einem flauschigen, lavendelfarbenen Einhorn. „Was ist hiermit? Einhörner sind der Hit im Vorschulalter.“
    Er hob eine Augenbraue. „Das hätte ich nie gedacht. Ich habe überhaupt keine Ahnung, wenn es um kleine Mädchen geht.“
    „Oder diese hier …“ Sie hob ein paar bunte Plastikarmbänder hoch, hielt jedoch inne, als sie ein Kichern von der anderen Seite

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