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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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unwillkommenen Stich in ihrem Herzen. Sie erschauerte und rieb sich über die Arme, um die Gänsehaut zu vertreiben. Welchen Sinn hatte es, immer und immer wieder an Hugh zu denken? Vielleicht hatte sie einfach nur Sehnsucht nach einem Mann? Schließlich lag es jetzt sechs Monate zurück, dass sie sich von Damien getrennt hatte.
    Sie zog die Jalousien herunter und löschte das Licht im Laden. Doch bevor sie sich ausruhen konnte, musste sie in ihr Zimmer schleichen und die Geschenke verpacken. Sobald die Kinder im Bett waren, würde sie die bunten Päckchen unter den Tannenbaum legen.
    Die Berrys machten kein großes Tamtam um den Weihnachtsabend. Zusammen mit ihrer Mutter würde sie eine Tasse Tee trinken und die Füße hochlegen. Die älteren Jungs würden mit ihrem Vater auf der Veranda sitzen, über Vieh reden und ihrerstes, eisgekühltes Weihnachtsbier trinken, während sie und Mum über die letzten Vorbereitungen für das Festessen am nächsten Tag sprachen.
    Sie war noch nicht ganz fertig mit dem Einpacken, als es an ihrer Zimmertür klopfte. „Wer ist da?“, rief sie leise, denn sie wollte ihre Schwestern nebenan nicht wecken.
    „Ich bin’s – Mum.“
    „Einen Moment.“ Jo war gerade dabei, die Geschenke für ihre Mutter zu verpacken – französisches Parfum und eine CD mit ihrer Lieblingsmusik aus den Sechzigern und Siebzigern. Rasch schob sie die Sachen unter ihr Kopfkissen. „Ich bin fast fertig.“
    Als sie die Tür öffnete, wirkte ihre Mutter seltsam aufgeregt. „Du hast Besuch.“
    „Wirklich? Wer ist es denn?“
    „Ein Engländer. Er sagt, sein Name ist Hugh Stratland.“
    Ein Pfeil schien Jo zu durchbohren. „Bist du sicher?“
    „Natürlich bin ich sicher.“ Margie Berry runzelte besorgt die Stirn. „Wer ist er, Liebes? Er macht einen sehr netten und höflichen Eindruck, aber willst du vielleicht lieber, dass ich ihn wegschicke?“
    „Oh, nein“, antwortete Jo rasch. „Er ist nur ein Kunde. Er – er war heute Nachmittag im Laden.“
    „Ja, das hat er mir gesagt. Er meinte auch, du wärst sehr hilfsbereit gewesen.“ Margie schaute sie erwartungsvoll an, aber Jo wollte lieber nicht ins Detail gehen.
    Ihre Gedanken überschlugen sich. Warum war Hugh hier? Er sollte doch in Agate Downs sein. „W-wo ist er?“
    „Ich bin ihm auf der hinteren Veranda begegnet, wo er sich mit Dad und den Jungs unterhalten hat, aber du bist diejenige, mit der er sprechen will. Er hat so höflich nach dir gefragt, dass ich ihn gebeten habe, in der Küche zu warten.“
    „In der Küche?“ Ihr Schlafzimmer war schon schlimm genug gewesen, aber Jo seufzte, als sie sich vorstellte, wie Hugh in ihrer großen, altmodischen Küche stand, in der sich heute Abend das Geschirr von der Weihnachtsbackaktion ihrer Mutter stapelte.
    Jo umklammerte den Türgriff so fest, dass ihre Hand wehtat, als sie losließ. Das ergab alles keinen Sinn. „Hast du ihn gefragt,warum er mich sprechen will?“
    Margie schüttelte verwirrt den Kopf. „Nein, das habe ich nicht.“
    Jo wünschte, sie hätte die Möglichkeit, ihr Aussehen im Spiegel zu überprüfen, doch ihre Mutter wartete bereits ungeduldig, und ein wissendes Funkeln schimmerte in ihren Augen. Außerdem, was sollte das Ganze? Hugh Stratland hatte sie heute bereits gesehen, und sie sah wohl nicht anders aus als zuvor. Ihr glattes braunes Haar, das sie auf Kinnlänge trug, war nie besonders unordentlich. Sie war ungeschminkt und konnte auch nichts an dem einfachen weißen T-Shirt und den Bluejeans ändern.
    Dennoch war sie nervös, als sie hinunterging und sich dabei fragte, was in aller Welt Hugh Stratland wohl von ihr wollte?
    Er stand mitten in der Küche neben dem großen Pinientisch, und in dem Moment, als sie ihn sah, bekam sie weiche Knie und wurde ganz atemlos.
    Und das geschah, bevor er lächelte.
    Oh Gott, er sieht wirklich umwerfend aus. Sie hatte sich nämlich schon gefragt, ob ihre Einbildung ihr vielleicht nur einen Streich gespielt hatte.
    Doch hinter seinem charmanten Lächeln ahnte sie unterdrückte Emotionen, die er krampfhaft unter Kontrolle zu halten schien. Was war es? Wut? Ungeduld? Verzweiflung?
    Sie fragte sich, ob sie ihn bitten sollte, Platz zu nehmen, doch seine Anspannung deutete darauf hin, dass er lieber stand. Warum war er so schnell zurückgekommen?
    Die Frage beantwortete er sofort, indem er ihr die Plastiktüte zurückgab, in die sie das Einhorn gelegt hatte. „Ich bin gekommen, um Ihnen das zurückzubringen.“
    Jo runzelte zwar die

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