Julia Extra Band 0258
wurde mit jeder Minute schlimmer.
Priscilla warf ihren Kopf zurück. „Können wir jetzt vielleicht ein bisschen Privatsphäre haben, Hugh?“
„Wozu in aller Welt sollte das nötig sein?“ Hugh legte einen drohenden Unterton in seine Stimme, der Priscilla unmöglich entgehen konnte.
„Was ist los mit dir? Eine merkwürdige Frage, die du deiner Verlobten stellst.“
„Meiner was?“
Priscillas Lächeln war ziemlich spröde. „Hugh, Liebster.“ Sie hob ihre linke Hand, strich sich das Haar aus der Stirn, und dabei blitzte ein riesiger Saphir- und Diamantring an ihrem Finger.
„Verdammt noch mal, Priscilla! Was für ein Spiel treibst du denn da?“
Sie streckte ihre Hand aus und wedelte mit den Fingern vor seiner Nase, sodass die Saphire und Diamanten nur so funkelten. Dabei zog sie eine Schnute. „Unsere Verlobung ist wohl kaum ein Spiel, Hugh.“
„Unsere Verlobung? Bist du verrückt geworden? Woher kommt dieser Ring?“
„Ich habe ihn bei einer Versteigerung von Sotheby’s gekauft. Gefällt er dir? Er ist genauso, wie wir ihn uns vorgestellt haben.“
„ Von wegen. Wir haben uns nichts dergleichen vorgestellt.“
Neben ihm stellte Jo ihre Tasse ab und trat zur Seite. „Ich verschwinde von hier“, murmelte sie, doch Hugh griff nach ihrem Arm, und bei seiner Berührung erstarrte sie.
„Jetzt sag mir, was du hier willst, Priscilla.“
Sie ignorierte Jo so gut sie konnte und antwortete: „Ich bin sicher, dass du mir meine dumme Reaktion auf die kleine Ivy verzeihst. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Es war ein Missverständnis. Natürlich habe ich das nicht ernst gemeint, als ich sagte, ich würde mich trennen wollen.“
„Es tut mir Leid, Priscilla“, entgegnete Hugh ruhig, während er Jos Arm festhielt. „Es ist zu spät, deine Meinung zu ändern. Du hast mir ein Ultimatum gestellt. Ich sollte mich zwischen meiner Tochter und dir entscheiden, und ich habe meine Wahl getroffen.“
„Aber ich habe vor, dich zu heiraten, Hugh. Das weißt dudoch. Ich habe bereits das Aufgebot bestellt.“
„Bestell es wieder ab.“
Atemlose Stille senkte sich über den Raum. Hugh konnte förmlich spüren, wie sich glühend heiße Wut durch Priscillas Adern stahl.
Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, und sie warf einen mörderischen Blick in Jos Richtung, ehe sie wieder zu Hugh schaute. „Das ist ihre Schuld. Sie hat dir den Kopf verdreht, stimmt’s?“
„Hör sofort auf“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ihm war bewusst gewesen, dass Priscilla ihre Fehler hatte, aber diese Seite an ihr hatte er nie zuvor gesehen. Hatte sie diesen Charakterzug versteckt, oder war er zu blind gewesen? „Natürlich ist es nicht Jos Schuld.“
Er war überrascht, wie groß sein Verlangen war, Jo zu beschützen. Besitzergreifend legte er einen Arm um ihre Schultern.
Die Geste erzielte den gewünschten Effekt. Hass blitzte in Priscillas Augen auf. „Ich verstehe. Sie hat ihre kleinen Klauen schon ausgefahren.“
„Ich rate dir ernstlich, jetzt den Mund zu halten, Priscilla.“
Sieignorierte ihn und richtete ihren Blick direkt auf Jo. „Vielleicht schläfst du mit ihm, aber bild dir bloß nicht ein, dass er dich heiraten wird!“
Hugh spürte, wie ein Zittern Jos Körper durchlief, und er wurde innerlich eiskalt. Er musste sie gegen diesen Angriff verteidigen, selbst wenn er dabei ebenfalls zu schmutzigen Mitteln griff.
„Und genau da liegst du falsch, Priscilla.“ Hugh machte absichtlich eine Pause, um noch größere Wirkung zu erzielen.
Jo keuchte auf.
Und Priscilla schrie los. „Du hast doch nicht vor, sie zu heiraten? Du bist verrückt. Dein Vater wird dich enterben.“
„Unsinn. Er ist überglücklich.“
„Einen Moment“, unterbrach Jo die beiden. Tödlich verlegen riss sie sich von Hugh los. „Das hier geht viel zu weit.“ Eine unglaubliche Wut funkelte in ihren Augen. „Ich habe mir euren Streit jetzt lange genug angehört, und ich habe wichtigere Dinge zu tun. Ich werde nach Ivy sehen.“
Damit stürmte sie aus dem Raum – fest entschlossen, sich einfach nicht weiter in diesem kleinen Spielchen missbrauchenzu lassen.
Priscillas Lippen verzogen sich verächtlich, während sie Jo hinterherblickte. „Sie wird niemals überdauern – weder als Kindermädchen noch als deine Verlobte.“
„Verschwinde jetzt, Priscilla. Du hast bereits mehr als genug gesagt.“
Sie verdrehte die Augen. „Glaub das bloß nicht. Ich habe gerade erst begonnen.“ Und mit
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