Julia Extra Band 0258
einem berechnenden Lächeln wandte sie sich um und rauschte aus der Tür.
Wenige Minuten später marschierte Jo zurück ins Zimmer. Das Gesicht angespannt, die Hände in den Hüften, war sie bereit für den Kampf.
„Wie geht es Ivy?“, fragte Hugh schnell.
„Gut – sie isst dich gerade arm. Ich werde mich gleich zu ihr gesellen, nachdem wir unsere kleine Unterhaltung geführt haben.“
„Jo, das Ganze tut mir Leid. Priscilla war unmöglich.“
„Ja, das war sie. Aber was hast du vor, Hugh?“
Er zuckte zusammen.
Für einen Moment fiel ihre entschlossene Miene in sich zusammen. „Warum in aller Welt hast du sie in dem Glauben gelassen, wir würden heiraten?“
Sie sah so verzweifelt aus, dass er einen scharfen Stich in seiner Brust spürte.
Um dich zu verteidigen und mich von Priscilla zu befreien, dachte er.
„Um zu ihr durchzukommen. Um es zu beenden“, erklärte er. „Du wirst doch wohl in der Lage sein, dich aus einer kniffligen Situation mit einer Exfreundin zu retten, ohne mich da mit hineinzuziehen!“
„Ich weiß, dass es rücksichtslos von mir war, aber ich war so wütend auf sie. Es tut mir Leid.“
„Es ist ein bisschen spät für Entschuldigungen. Priscilla ist in der Überzeugung von hier verschwunden, dass wir Sex miteinander haben – was vollkommen falsch ist! Sie glaubt, dass wir heiraten. Wieder falsch! Was also hast du erreicht? Du hast mir sicherlich keinen Gefallen getan!“
Hugh fühlte sich in die Enge getrieben und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Du musst zugeben, dass ihr Gesichtsausdruck es wert war, als sie hörte, wir würden heiraten.“
„Versuch nicht abzulenken, Hugh.“ Sie beobachtete ihn misstrauisch und fügte hinzu: „Sorge dafür, dass Priscilla die Wahrheit erfährt, und zwar bald!“
In diesem Augenblick klingelte das Telefon, was Hugh ignorierte.
Aber Jo eilte in Richtung Tür. „Das könnte meine Mutter sein. Ich konnte sie gestern nicht mehr anrufen wegen der Zeitverschiebung, aber sie wollte wissen, ob ich gut angekommen bin.“
Sie stürmte hinaus, um den Anruf entgegenzunehmen. In weniger als einer Minute war sie wieder zurück. „Es ist dein Vater“, sagte sie und wirkte regelrecht betroffen.
Verdammter Mist.
„Er hat mir gerade zu meiner Verlobung mit seinem einzigen Sohn gratuliert. Er war sehr höflich und charmant, aber irgendwie klang er nicht besonders glücklich.“
Hugh stöhnte. Priscilla musste seinen Vater von ihrem Handy aus angerufen haben, kaum dass sie aus der Tür heraus war.
„Du klärst das besser, Hugh. Ich habe nicht vor, diese Farce weiter mitzuspielen, nur damit du dir Priscilla vom Leib halten kannst.“
„Ja, du hast Recht. Ich werde es klären.“
Das Seltsame ist, dachte er, während er zum Telefon ging, dass es mir für einen wahnsinnigen Moment völlig richtig erschien, Jo zu heiraten.
5. KAPITEL
Was für ein Schlamassel! Was für ein furchtbarer, furchtbarer Fehler, nach England gekommen zu sein – nach Chelsea, in dieses Haus, Hughs Haus. Sie hätte niemals auf ihre Mutter hören dürfen.
Während Hugh das Gespräch mit seinem Vater annahm, ließ sich Jo auf den nächstbesten Stuhl fallen. Sie fühlte sich schrecklich. Sie war nach dem langen Flug bereits müde gewesen, hatte dann aber auch noch eine schlaflose Nacht verbracht, weil sie ständig an Hugh denken musste, und nun – das .
Priscilla war furchtbar.
Natürlich war sie schön. Auf künstliche, übertriebene Art, was Männern leider häufig gefiel – aber wie konnte Hugh nur mit dieser Frau zusammen gewesen sein?
Doch wenn sie ehrlich war, so wusste sie eigentlich nichts über ihn. Absolut nichts . Nun ja, eines. Er musste sehr wohlhabend sein – oder hoch verschuldet. Er besaß eine eigene Fluggesellschaft, und sein fünfstöckiges Haus stand in einem der exklusivsten Viertel Londons.
Aber das war auch schon alles, was sie wusste, und dabei gab es so viele Fragen, die ihr im Kopf herumschwirrten.
Die drängendste war, warum er so mir nichts dir nichts behauptete, sie würden heiraten. Dadurch wirkten ihre tiefer werdenden Gefühle für ihn vollkommen lächerlich.
Mit einem wütenden Seufzer stand sie auf und schaute durch die großen Fenster hinaus. Draußen leuchtete ein glasklarer, blauer Winterhimmel. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße standen ein paar Bäume, die so kahl waren, dass sie durch die Äste hindurchgucken konnte bis zu einem großen, scheinbar sehr alten Gebäude.
„Das ist das Royal
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