Julia Extra Band 0258
gesehen habe, wenn ich nach Hause komme.“
Hugh unterdrückte ein Seufzen.
Als sie bei den Eliots ankamen, war die Szenerie perfekt – das wunderschöne Haus mit den hellen Lichtern in jedem Fenster, der Schneefall draußen und das Versprechen auf Wärme und Fröhlichkeit drinnen.
Die Tür wurde geöffnet, und die beschwingte Musik einer Tanzband begrüßte sie. Rupert, der seinem Butler zuvorgekommen war, stand breit lächelnd im Türrahmen und drängte sie, aus der Kälte hinein ins Warme zu kommen.
Drinnen tauchten sie sofort in die festliche Atmosphäre der Party ein – Tapeten in warmen Farben, funkelnde Kerzenleuchter, schimmernde Spiegel und Silbergefäße, wunderschöne Blumenarrangements und speziell für die Tänzer auf Hochglanz poliertes Parkett boten einen wahren Augenschmaus.
Unter viel Gelächter und heiterem Plaudern wurden die Vorstellungen vorgenommen und Küsse und Umarmungen ausgetauscht. Der Butler der Eliots eilte herbei, um Jo und Ivy aus ihren Mänteln zu helfen. Jo dankte ihm mit einem Lächeln und wandte sich dann um. Sie wirkte ein wenig überwältigt, als sie ihre Umgebung in sich aufnahm. Und Hugh hatte das Gefühl, zu Stein zu erstarren.
Er stand da wie angewurzelt, während er Jos Anblick in dem atemberaubenden roten Kleid auf sich wirken ließ.
Sie war unglaublich schön.
Das tiefe Rot stand ihr perfekt. Die Farbe brachte ihr dunkles Haar und die braunen Augen zum Leuchten und betonte den rosigen Schimmer ihrer Haut und ihre wunderbar roten Lippen. Der Stoff des Kleids umschmeichelte ihre Figur, ohne zu eng anzuliegen. Der Schnitt war gewagt, denn er sorgte für einen tiefen Rückenausschnitt und ein äußerst attraktives Dekolletee.
Hugh spürte, wie er von Verlangen und Sehnsucht erfasst wurde.
„Stimmt etwas nicht, Hugh?“ Jo errötete. „Gefällt dir das Kleid nicht?“
Er versuchte zu antworten, brachte jedoch keinen Ton heraus.
„Was ist mit meinem Kleid, Daddy?“, fragte Ivy, die sich nicht ausstechen lassen wollte. „Magst du es?“
Er riss seinen Blick von Jo los und betrachtete seine kleine Tochter in ihrem neuen Winterkleid aus dunkelgrünem Samt. „Es ist wunderschön, Poppet. Ihr beide seht aus wie …“ Er musste tief Luft holen. „Ihr seht beide wie Prinzessinnen aus.“ Er wandte sich an seinen besten Freund. „Habe ich Recht, Rupert?“
„Einfach fantastisch.“ Rupert warf ihm einen wissenden Blick zu. „So fantastisch, dass ich euch beide um einen Tanz bitten muss.“
Ivy war plötzlich schüchtern und flüsterte Jo etwas zu, die sie daraufhin beruhigend tätschelte.
„Ivy hat Angst, weil sie nicht weiß, wie man tanzt“, erklärte sie Rupert.
„Dann werde ich es dir beibringen müssen“, meinte er mit charmantem Lächeln und streckte ihr die Hand entgegen. „Komm, versuchen wir’s.“
Damit blieben Hugh und Jo allein zurück.
Ein Kellner kam mit einem Getränketablett vorbei, woraufhin sie ihre Auswahl trafen – Champagner für Jo und Scotch für Hugh. Eine Weile standen sie nebeneinander, ohne zu reden, während sie beobachteten, wie Rupert Ivy bei der Hand nahm und wild herumwirbelte. Innerhalb von Sekunden strahlte die Kleine und quietschte vergnügt.
„Oh, da seid ihr“, hörten sie eine Stimme. Es war Anne Eliot, und schon gab es eine neue Vorstellungsrunde und heiteres Geplauder.„Ich dachte, wir lassen die Kinder eine Stunde mit uns feiern, und dann bringt unser Kindermädchen sie nach oben“, erklärte Anne. „Macht euch keine Sorgen um Ivy. Hier sind so viele Kinder, mit denen sie spielen kann, und wir haben genug Betten, wenn die Racker müde werden.“
Sie zog die beiden mit sich, sodass Jo anderen Gästen vorgestellt werden konnte, und wie Hugh von den Freunden der Eliots erwarten konnte, erwähnte keiner die Zeitungskolumne. Alles verlief äußerst angenehm – bis Jack Soames Jo zum Tanzen aufforderte.
Sie zögerte nur ganz unmerklich und begleitete Jack dann zur Tanzfläche. Hugh spielte mit dem Gedanken, eine der anderen Frauen aufzufordern, aber er stand vollkommen in Jos Bann. Gegen eine Marmorsäule gelehnt, umklammerte er seinen Whisky, beobachtete, wie sie tanzte und lächelte – und er litt.
Ein- oder zweimal warf sie einen kurzen, besorgten Blick in seine Richtung, aber alles in allem schien sie Jack große Aufmerksamkeit entgegenzubringen, und sie wirkte, als amüsiere sie sich gut. Sehr gut sogar. Fast so gut wie ihr Partner.
„Deine Jo ist äußerst charmant.“
Hugh zuckte zusammen, als
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