Julia Extra Band 0258
Angestellten zuwarf und die Villa betrat, legte sich für einen Moment ein dunkler Schatten über sein Gesicht. Den ganzen Tag über hatte er absichtlich nicht an Anna gedacht.
Jetzt fragte er sich, was sie wohl den Tag über gemacht hatte. Ob sie immer noch schmollte?
Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er die Treppe hinaufeilte.
Sie würde nicht mehr lange schmollen. Dafür würde er sorgen.
Und gerade war ihm das perfekte Mittel eingefallen.
Eine Massage, von Anna persönlich ausgeführt, war genau das, was er sich jetzt wünschte.
Und nach der Massage …
Leo hielt Anna in seinen Armen. Sein Körper war warm und träge. Ebenso wie ihrer. Die Erschöpfung, die dem kleinen Tod folgte, hatte beide überwältigt.
Es fühlte sich gut an, sie so zu halten, ihren Rücken an seiner Brust zu spüren.
Als würde sie zu ihm gehören.
Wie kam er nur auf diesen Gedanken? Er wollte nicht, dass sie zu ihm gehörte. Warum sollte er das wollen? Sie war eine Diebin. Eine wunderschöne, begehrenswerte Diebin.
Und auf keinen Fall wollte er eine Beziehung mit ihr.
Andererseits wollte er nie eine Beziehung mit den Frauen, mit denen er schlief, eingehen. Sie führten ihr eigenes Leben, und er seines.
Guter Sex war alles, was er verlangte – und eine Frau, die wusste, wie sie ihm nicht auf die Nerven ging.
Vorsichtig strich er ihr das schwarze Haar aus dem Gesicht. Ihre Augen waren offen, doch sie starrte vollkommen ausdruckslos vor sich hin. Was dachte sie wohl gerade? Was mochte in ihrem Kopf vorgehen?
Überrascht runzelte Leo die Stirn. Denn normalerweise kümmerte es ihn nicht, was im Kopf einer Frau vor sich ging. Das interessierte ihn nicht.
Interessiert mich eigentlich überhaupt ein anderer Mensch, fragte er sich.
Vor sieben Jahren war sein Vater an einem Herzinfarkt gestorben und seine Mutter zu ihren Verwandten nach Melbourne gezogen. Aber er hatte seinen Eltern nie nahegestanden. Als Kind hatte er seinen Vater nur sehr selten gesehen, weil dieser sein Leben dem Wiederaufbau des Familienvermögens gewidmet hatte. Als treu ergebene Ehefrau hatte seine Mutter die Rolle der Gesellschaftsdame gespielt, die eifrig Kontakt zu jedem pflegte, der der Makarios Corporation nützen konnte. Daher war ihr Sohn von einer Schar Kindermädchen und Privatlehrernerzogen worden.
Vielleicht war Markos der Mensch, der ihm am nächsten stand. Zeitweilig waren sie gemeinsam unterrichtet worden. Aber jetzt, als Erwachsene, trafen sie sich nur noch selten. Beide leiteten einen Bereich der Makarios Corporation, was sie die meiste Zeit über in verschiedene Länder der Erde führte.
Selbstverständlich hatte er viele Angestellte, Manager und persönliche Assistenten. Und er hatte Freunde. Natürlich hatte er Freunde. Jeder Mann in seiner Position hatte Freunde. In der Regel viel zu viele.
Aber standen sie ihm nahe?
Interessierte ihn einer dieser Freunde wirklich, abgesehen von dem Nutzen, den sie für die Makarios Corporation hatten? Ihm fiel niemand ein.
Ungeduldig schob er diese Gedanken beiseite. Er führte ein gutes Leben, sogar ein sehr gutes. Er stand in der Blüte seines Lebens, war bei bester Gesundheit und wusste ohne falsche Bescheidenheit, dass er mit einem beneidenswerten Aussehen beschenkt worden war. Zusammen mit seinem Reichtum war er der Mann, den andere Männer beneideten und Frauen begehrten.
Aber Anna nicht. Im Gegenteil: Sie hat mich aus ihrem Schlafzimmer geworfen.
Besitzergreifend streichelte er ihren Arm. Jetzt wies sie ihn nicht zurück – aber die Wahl hatte gelautet: er oder Gefängnis. Kein Wunder, dass sie mich nicht zurückgewiesen hat, dachte er verbittert.
So oder so hätte sich Anna Delane ihm nicht mehr lange verweigert. Dafür hätte er gesorgt. Wenn er sie nicht auf frischer Tat mit dem Armband in der Tasche erwischt hätte, hätte er eben nicht aufgehört, um sie zu werben. Letzten Endes war das Ergebnis dasselbe. Sie lag in seinem Bett, sie würden ein paar aufregende Wochen zusammen verbringen, und dann würde er ihrer überdrüssig werden.
Mit einer Hand streichelte er über die zarte Haut an ihrem Arm.
Er spürte, wie sein Körper sich regte.
Keine Chance, dass er ihrer bereits überdrüssig war.
Mit wachsender Erregung stützte er sich auf einen Ellenbogen, umfasste ihr Kinn und hob ihren Kopf zu einem Kuss.
Es fühlte sich gut an. Erregend.
Ja, definitiv langweilte sie ihn noch nicht.
Sorgfältig cremte Anna ihre Beine mit Sonnencreme ein. Denn obwohl sie so viel Zeit
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