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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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mitten im Sand neben einer kleinen Bar. Auf der Toilette schlüpfte Anna in einen ihrer beiden neuen Badeanzüge. Leo hatte seine Badehose schon an. Als sie aus der Bar kam, stand er bereits am Strand, mit zwei kurzen bunten Surfbrettern unter dem Arm.
    „Auf geht’s!“, rief er Anna lachend zu und gab ihr eines der Bretter. Dann rannte er mit einem seltsam humpelnden Gang in die Brandung und sprang über eine hereinrollende Welle. Unerklärlich ausgelassen folgte Anna ihm.
    Schäumendes Wasser schlug über ihrem Kopf zusammen, in der ersten Sekunde kalt, dann warm. Sie schrie auf und warf Leo ein heiteres Lächeln zu.
    „Pass auf“, rief er, als eine weitere Welle sich näherte. „Dreh dich um, halte das Brett vor deinen Bauch – warte, warte …. Jetzt!“ Leo hechtete nach vorn, erwischte die Welle und ließ sich von ihr auf den Strand treiben.
    Anna hatte nicht ganz so viel Glück und verpasste die Welle. Aber sie bekam die nächste. Nie hätte sie gedacht, dass ihr Wellenreiten so viel Spaß machen würde. In dem Moment, in dem sie den Strand erreichte, war sie auch schon auf den Füßen und schwamm mit dem Brett zurück aufs offene Meer, um sich wieder und wieder auf einer Woge an Land treiben zu lassen. Neben ihr tat Leo dasselbe. Immer wieder strahlten sie einander an.
    Endlich, nach ungefähr einer Million Wellen, ließ Anna sich im seichten Küstenwasser auf ihrem Brett treiben.
    „Ich kann nicht mehr“, keuchte sie, als Leo zu ihr paddelte.
    Leichtfüßig sprang er auf und streckte die Hand nach ihr aus.
    „Zeit für einen kühlen Drink“, sagte er.
    Ohne nachzudenken, nahm Anna seine Hand und stand auf. Hand in Hand, die Surfbretter unter den Armen, gingen sie denStrand entlang zu der kleinen Bar. Dort sank Anna ermattet auf einen Stuhl im Schatten.
    „Hat es dir Spaß gemacht?“, fragte Leo und setzte sich zu ihr.
    Sie lachte. „Das war fantastisch.“
    Für einen Moment funkelte in ihren Augen nur gute Laune. Aus der Bar kam eine Kellnerin mit dem typischen eleganten Gang der Inselbewohner und fragte nach ihren Wünschen.
    „Eisgekühlten Fruchtsaft, bitte“, bat Anna lächelnd.
    „Für mich dasselbe“, nickte Leo.
    Die Frau lächelte ebenfalls und schlenderte zurück zur Bar. Fasziniert schaute Anna ihr nach.
    „Die Insulaner bewegen sich so anmutig und mit so viel Grazie. Selbst wenn sie nicht mehr jung und schlank sind. Ich habe noch nicht herausgefunden, wie sie es machen.“
    Leo lehnte sich zurück. „Es liegt daran, dass sie nie in Eile sind. Dazu ist es viel zu heiß. Also geht jeder das Leben langsam an.“
    „Weise Menschen“, kommentierte sie. „Die wissen, was wirklich wichtig ist. Aber zu einem temperamentvollen Tycoon passt dieser Lebensstil einfach nicht.“
    „So siehst du mich? Als temperamentvollen Tycoon?“
    „So siehst du dich selbst“, erwiderte sie und erwartete, dass sich seine Miene verdunkelte, doch stattdessen erschien nur ein seltsamer Ausdruck in seinen Augen.
    „Das wird von mir erwartet“, erklärte er langsam. „Du bist deinem Milieu entkommen, Anna. Ich nicht.“
    Verwirrt runzelte sie die Stirn. „Warum solltest du das auch wollen?“
    „Ich bin umgeben von materiellem Reichtum aufgewachsen – aber viel mehr gab es nicht.“
    „Armer kleiner reicher Junge?“, spottete sie.
    „Wie nahe stehst du deiner Großmutter?“, fragte er und ignorierte ihren Einwurf.
    Für einen Moment wandte sie den Blick ab. „Sehr nah. Sie ist alles, was ich habe. Meine Mutter ist gestorben, als ich fünf war. Und mein Vater … nun, selbst das Jugendamt konnte ihn nicht ausfindig machen. Also gab es nur uns beide. Das ist mehr, als viele andere Kinder in ihrem Leben haben, also bin ich nicht undankbar. Aber manchmal war und ist es …“ Sie hielt inne.
    „Einsam?“, fragte er.
    „Ja“, gab sie zu.
    „Das war ich auch“, fuhr er fort. Weil er sah, dass sie ihm nicht glaubte, sprach er rasch weiter. „Es gab viele Angestellte und Bedienstete im Haus, aber meine Eltern habe ich nur sehr selten gesehen. Mein Vater war ein Workaholic und meine Mutter spielte die große Gesellschaftsdame. Für sie wurde ich erst interessant, als ich alt genug war, um in einem Büro zu arbeiten und mit jungen Mädchen anzubändeln, deren Väter geschäftlichen oder politischen Einfluss hatten.“
    Um den Zynismus in seiner Stimme zu überhören, hätte Anna schon taub sein müssen. Doch da war noch etwas anderes. Etwas, das sie nicht in einer Million Jahren mit jemandem

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