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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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ein Fremder.
    Ein schwarzer Wagen mit getönten Scheiben bog plötzlich in die Einfahrt.
    „Sie kommen mit mir“, sagte der Unbekannte.
    Anna trat zurück. Panisch. Was war hier los? Warum war keiner von den Angestellten zu sehen? Hastig drehte sie sich um, um ins Haus zu laufen und Hilfe zu holen.
    Blitzartig umschloss eine Faust ihren Arm – mit einem Griff wie ein Schraubstock.
    Automatisch holte sie mit dem anderen Arm aus und zielte auf die ungeschützte Seite des Angreifers. Doch der hatte sie bereits umrundet und schlug nun seinerseits zu. Bevor sie sich von dem Schlag erholen konnte, wurde sie mit dem Kopf voran in den Wagen gestoßen. Im Auto presste der Angreifer ihr Gesicht so hart auf den Boden, dass sie kaum noch atmen konnte. Sie hörte eine barsche Stimme, dann heulte der Motor auf, und der Wagen schoss nach vorn. Verzweifelt versuchte sie, sich aufzurichten, wurde aber sofort wieder auf den Boden gestoßen, und ein Fuß stemmte sich schmerzhaft auf ihren Nacken.
    Wütend starrte Leo aufs Meer hinaus.
    Natürlich empfand er Wut. Was sollte es sonst sein?
    Wut auf Anna.
    Die Diebin. Die Heuchlerin.
    Die es gewagt hatte, ihn einen Verbrecher zu nennen. Die es gewagt hatte, ihn als Erpresser zu bezeichnen.
    Und alles nur, weil er sie so sehr begehrte, sie so sehr brauchte …
    Sie hat es ebenso sehr gewollt wie ich. Thee mou, als ob ich nicht wüsste, wann sie erregt ist und wie sehr und …
    Sein Handy klingelte. Ungeduldig zog er es aus der Tasche.
    „Ja?“, schnauzte er in den Hörer.
    Doch als der Anrufer zu sprechen begann, wurde er ganz ruhig.
    Im Licht glitzerte die Klinge des Messers. Der Mann sah erst die Klinge, dann Anna an.
    „Miss Delane, Sie wären gut beraten, uns keine Informationen vorzuenthalten.“ Wieder drehte er das Messer, sodass die Klinge im Licht, das durch ein Fenster in die kleine Kabine drang, aufblitzte. „Sie sind sehr schön“, sagte er. „Es wäre eine Schande, diese Schönheit zu zerstören. Also, denken Sie gut über Ihre Antwort nach. Wo ist Ihre Freundin – Jennifer Carson?“
    „Ich weiß es nicht.“
    Vor Furcht war Annas Stimme ganz dünn.
    Während es Kurs auf das offene Meer hielt, hob und senkte sich das Boot mit den Wellen. Der Mann, der hinter ihr stand und sie festhielt, verlagerte sein Gewicht, um die Balance zu halten. Bei dieser Bewegung schoss ein heftiger Schmerz durch ihre Arme und Schultern.
    Mit vollkommen ausdruckslosen Augen sah der Mann mit dem Messer sie an.
    „Ich … ich habe Ihnen alles gesagt“, flüsterte sie. „Sie ist zurück nach London geflogen, und ich habe Österreich zusammen mit Leo Makarios verlassen. Ich weiß nicht, wo sie jetzt ist.“
    „Ich bin sicher, Miss Delane, dass Sie diese Antwort noch einmal überdenken sollten.“
    Er presste die Klinge flach gegen ihre Wange. „Alles, was ich tun muss“, teilte er ihr leise mit, „ist, das Messer zu drehen.“
    Flaue Übelkeit brannte in ihrem Magen. Sie war krank vor Angst. Konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    Jetzt sagte der Mann, der sie festhielt, etwas zu dem Mann mit dem Messer in einer fremden Sprache. Der lachte heiser und zog das Messer zurück.
    „Sie zu verletzten, würde Ihren Preis mindern. Aber es gibt andere Mittel, Sie zum Reden zu bringen.“
    „Ich weiß nichts“, wisperte sie.
    Dann hörte sie etwas. Ein Motorengeräusch in weiter Ferne.
    Und es wurde lauter.
    Fluchend verließ der Mann mit dem Messer die Kabine.
    Plötzlich hörte sie auch das Rotorengeräusch eines näher kommenden Helikopters.
    Auf dem Achterdeck legte der bewaffnete Kidnapper den Kopf in den Nacken, um die Quelle des Lärms zu lokalisieren. Dann blickte er hinaus aufs Meer.
    Immer lauter dröhnte das Geräusch eines Schnellboots, ebenso der Lärm des Helikopters. Als der Hubschrauber noch näher an das Boot heranflog, spürte Anna, wie das kleine Motorboot immer heftiger auf den Wellen tanzte.
    „Mach dir keine Hoffnungen, du Hure“, schrie der Mann mit dem Messer höhnisch zu ihr hinüber. „Niemand kann uns etwas anhaben. Nicht, wenn sie dich lebend zurückhaben wollen.“ Auf einmal verzerrte sich sein Gesichtsausdruck zu einer Maske des Hasses. „Wir stecken dich in ein Bordell, wo du hingehörst!“ Er ging auf sie zu, streckte die Hand aus und zerriss mit einer einzigen Bewegung ihr Kleid. Als sie bis zur Hüfte nackt vor ihm stand, stieß er ein hässliches Lachen aus.
    Plötzlich hörte sie eine Stimme, verstärkt durch ein Megaphon. Doch die verschiedenen

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