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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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schenkte ihnen Kaffee nach. Jake ließ sich dadurch nicht stören, er schaute sie unablässig an. Das Schweigen lastete schwer auf ihr. Als der junge Mann gegangen war, lehnte Jake sich vor und meinte: „Sie sind sehr ehrlich, Susan.“
    Sie schluckte. Er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Schon als Kind hatte sie gelernt, immer zu sagen, was sie dachte und dieses Verhalten nie abgelegt. „Sie scheinen das gut zu finden“, sagte sie.
    Sein Lächeln ließ in ihren Augen den ganzen Raum erstrahlen – und sie stellte sich dazu prompt Sex mit ihm vor. War das noch normal?
    Von irgendwoher aus dem Haus ertönte eine Art Bellen, dass die Kristallleuchter erklirren ließ. „Was war das?“, fragte Susan erschrocken.
    „Ich schätze, das war mein Vater. Er ruft nach Ihnen“, ließ Jake sie wissen. Amüsiert und neugierig schaute er sie an. Offenbar interessierte es ihn sehr, wie sie wohl darauf reagierte.
    Sie schluckte. Gütiger Himmel! Wo war sie da nur hingeraten! „Ist das Ihr Ernst?“
    Er stützte sich mit den Ellenbogen auf den Tisch und beugte sich vor.
    „Soll ich mir auch meinen Vater vorknöpfen – wegen Belästigung mit Hilfe eines Schachbrettes?“
    „Lassen Sie es mich erst auf meine Weise versuchen.“
    „Wie Sie wollen. Aber darf ich Ihnen einen Rat geben?“
    Sie hob das Kinn und nickte. „Okay, wenn es unbedingt sein muss.“
    „Mein Vater wirft eher nach oben oder nach rechts. Viel Spaß dann beim Schachspielen!“
    Susan haderte mit ihrem Schicksal. Warum war nur alles so perfekt? Die Luft war seidenweich, die Sonne schien, Jake sah fabelhaft aus in seinen Jeans und in dem roten Polohemd. Konnte er nicht ein unleidlicher Morgenmuffel sein? Musste er morgens um sieben Uhr schon so viel Charme versprühen?
    Sie sprachen über die Mine, während sie zum Schürfplatz gingen. Der Weg führte über Felsen, die sich hinter einsamen Stränden erhoben. Susan richtete ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Umgebung. Anzusehen, wie der Wind mit seinem Haar spielte, das war einfach zu verwirrend für sie. Nun gut, einmal hatte sie kurz hingeschaut. Aber den Fehler machte sie nicht noch einmal.
    Sie hatte sich gestern Abend im Bett streng ins Gebet genommen. Im Umgang mit Jake hatte sie bisher wenig Professionalität bewiesen, aber das sollte sich ab sofort drastisch ändern! Das hatte sie sich geschworen.
    Heute Morgen konnte sie mit sich recht zufrieden sein. Sie war bis zu diesem Moment noch keinmal aus der Rolle gefallen. Sie hatte es endlich geschafft, ihn genauso zu behandeln wie andere Kunden auch. Sie sprachen über fachliche Dinge und sonst nichts.
    Jake kickte einen Kieselstein fort. Automatisch blieb ihr Blick erst an seinen festen Stiefeln hängen, dann an seinen eng sitzenden Jeans. Zum Glück wurde sie dann aber abgelenkt. Er deutete nun auf das Schürfgelände, das in einiger Entfernung zu sehen war.
    „Ich bin nicht sicher, ob unsere Bohrer gut genug sind für das Gelände“, meinte er.
    Sie erwiderte: „Eddington in Portland ist der beste Hersteller. Ich habe mich gerade über die neuesten technischen Entwicklungen informiert.“
    Sie fachsimpelten eine Weile, wobei Susan es vermied, ihn direkt anzusehen. So ein peinlicher Satz wie „Sie haben schöne Augen“ sollte ihr nie wieder über die Lippen kommen.
    Dann passierte aber im nächsten Moment etwas, was mindestens genauso schlimm war – sie trat nämlich versehentlich auf einen losen Stein und geriet ins Stolpern. Vor Schreck klammerte sie sich automatisch an Jake. Der half ihr, wieder einen sicheren Stand zu finden.
    „Alles in Ordnung?“, fragte er.
    Kein Wunder. Obwohl sie nun wieder sicher auf ihren Beinen stand, umklammerte sie ihn weiterhin. Sie schaffte es einfach nicht, ihn loszulassen. Statt einer Antwort nickte sie nur.
    Sie nahm seinen Duft wahr. Jake roch himmlisch – und er fühlte sich himmlisch an. Solide und fest wie ein Baum. Und es war wunderbar, seine Wärme zu spüren.
    „Susan?“ Er blickte sie durchdringend an. „Können Sie allein stehen?“
    Sie blinzelte. Jetzt erst begriff sie, dass sie ihn immer noch umarmte. „Ich habe einen Wadenkrampf“, log sie und begann, ihr linkes Bein zu massieren.
    „Haben Sie sich verletzt?“
    „Gleich geht es mir besser“, ließ sie ihn wissen.
    Sie hatte ihre Mappe bei dem Ausrutschen verloren und entdeckte sie nun in einiger Entfernung. Schnell ging sie hin, um sie zu holen. Dann kehrte sie zurück, ohne Jake anzusehen. Dabei strich sie sich verlegen über ihre

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