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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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gewonnen haben. Und das in so jungen Jahren. Wie alt sind Sie eigentlich?“
    „Achtundzwanzig.“
    Er stellte ein Bein vor das andere, und sie konnte seinen atemberaubenden Anblick kaum ertragen. „Außerdem sind Sie die einzige mir bekannte Person, die meinen Vater beim Schachspielen geschlagen hat. Und nun haben Sie auch noch einen gestandenen Minenarbeiter zu Boden geschickt …“ Er hielt inne und fragte irritiert. „Wohin schauen Sie eigentlich die ganze Zeit?“
    Um ihm nicht in die Augen schauen zu müssen, hatte sie sich einen Punkt irgendwo an seinem Hals ausgesucht. „Entschuldigung“,sagte sie. „Es ist nichts.“
    „Um es kurz zu machen, Susan: Sie sind eine ziemlich einschüchternde Frau.“
    Sprachlos starrte sie ihn an. Meinte er das ernst? Oder wollte er sich nur revanchieren, weil sie das ja von ihm dachte?
    „Jetzt haben Sie mir schon zum zweiten Mal das Gefühl gegeben, dass ich überflüssig bin“, meinte Jake.
    Der Wind zerrte an seinem Haar, das irritierte sie, deshalb schaute sie ihn genau an. Ein echter Fehler, wie sie gleich wieder feststellte. An diesem Mann war absolut nichts überflüssig. Sie kam nicht umhin, das nochmals festzustellen.
    Entdeckte sie da Achtung in seinem Blick? Erstmals kam sie sich in seiner Nähe nicht mehr wie ein Schulmädchen vor, sondern wie eine gestandene Frau. „Machen Sie sich nicht kleiner, als Sie sind“, sagte sie zum ihm und ging zu dem Platz, wo sie ihr Sandwich gegessen hatte. „Sie können zum Beispiel meine Picknicktasche tragen.“
    „Oh, danke!“
    Sie lachte. Er war einfach zu süß. Sein jungenhafter Charme war unwiderstehlich. Am liebsten hätte sie ihm das Haar gestreichelt. Für den Anfang …
    Ihre Blicke trafen sich, verfingen sich ineinander. Nur mühsam riss Susan sich davon los und sagte dann betont munter: „Also Jake, lass uns zurückgehen! Sonst passiert vielleicht etwas, was wir beide hinterher bereuen!“

3. KAPITEL
    Susan fühlte sich erheblich besser, seit sie wusste, dass sie Jake imponiert hatte. Dennoch fühlte sie sich immer noch eingeschüchtert, wenn sie mit ihm alleine war.
    Am dritten Tag tauchten Probleme auf. An der Bohranlage brach ein Teil und musste aus Oklahoma angefordert werden. Mindestens drei Tage würde es dauern, bis das Ersatzteil ankommen würde. Drei Tage ohne Arbeit als Ablenkung. Die Vorstellung machte sie ganz nervös.
    Andererseits fand sie die Aussicht auch verlockend, mit Jakenoch etwas mehr Freizeit verbringen zu können. Er war so offen, er konnte sich so gut auf andere Menschen einstellen. Er schien immer zu wissen, was nötig war, um jemanden aufzuheitern oder ihm etwas Selbstbewusstsein zu vermitteln. Big Billy hatte von ihm im Übrigen einen scharfen Verweis bekommen.
    Wahrscheinlich hatte Jake seine diplomatischen Qualitäten einfach im Umgang mit seinem schwierigen Vater entwickeln müssen, überlegte Susan. Oder hatte er die nette umgängliche Art von seiner Mutter geerbt? Jedenfalls war er als Chef erheblich wohlwollender als sein Vater. Er regierte nicht mit eiserner Faust, solange das nicht unbedingt sein musste. Er war ein fairer Arbeitgeber, außerdem ein guter Zuhörer.
    Sie traf George abends immer beim Dinner. Ihre Schachspiele erwähnte er nie. Er tat einfach so, als ob sie nie stattgefunden hätten. Aber Susan spürte, dass er sie, trotz seiner schroffen Art, nicht nur respektierte, sondern auch ein bisschen mochte.
    An diesem Abend entschuldigte sie sich noch vor dem Dessert und ging in den Garten. Bei einem kleinen Spaziergang wollte sie wieder einen klaren Kopf bekommen.
    „Verdammt, Jake!“
    Susan blieb vor Schreck stehen. Sie begriff, dass sie in der Nähe des Esszimmers war und die Stimmen durch das offene Fenster in den Garten drangen. Was war nur los? Während des Essens war George so umgänglich gewesen. Worüber regte er sich jetzt auf?
    „Nicht jetzt, Dad“, sagte Jake. „ich bin nicht in Stimmung dafür.“
    „Wenn nicht jetzt, wann dann! Ist dir klar, dass du morgen fünfunddreißig Jahre alt wirst? Als ich so alt war, warst du bereits sechs Jahre alt!“
    „Das hast du mir so oft in diesem Raum gesagt, das haben hier inzwischen alle Tassen und Teller verstanden.“
    „Sei nicht so frech! Irgendwann solltest du mal deine tote Verlobte vergessen und dich wieder dem Leben zuwenden. Ich werde auch nicht jünger und hätte gern Enkelkinder, bevor ich zu alt bin, um Freude an ihnen zu haben. Als mein Ältester hast du außerdem Pflichten.“
    „Du bist

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