JULIA EXTRA BAND 0261
auch immer. Wer konnte da Nein sagen! Und das hatte nun gar nichts damit zu tun, dass sie ihn gern in ihrer Show hätte. Nein, es ging jetzt einfach darum, dass allein sein Anblick ihre Hormone durcheinanderbrachte!
Er stand auf und mein ungeduldig: „Okay, du schweigst, du willst also nicht.“
„Ja“, sagte Abby verwirrt.
„Also, nein.“ Er sah jetzt sehr gefasst aus. Eins war klar:Noch einmal würde er sie nicht einladen.
„Ja heißt, ich will“, erklärte Abby, nahm hastig ihre Jacke von der Sessellehne – wohin sie sie vorhin geworfen hatte – und zog sie an.
„Ein Essen umsonst ist ein Essen umsonst!“, fügte sie hinzu. Bloß nicht übereifrig wirken!
Max schmunzelte. „Weißt du das noch nicht, Abby? Nichts ist umsonst.“
Da mochte er recht haben! Aber was konnte sein Preis für dieses Essen schon sein? Immerhin war sie doch nicht sein Typ. Selbst wenn – der Preis war dann ja wohl etwas zu hoch für ein Essen …
„Kannst du dich etwas beeilen?“, fragte er. „Ich werde immer so ungemütlich, wenn ich hungrig bin.“
Abby schob sich den Riemen ihrer Handtasche über die Schulter.
„Nur dann?“, staunte sie.
„Lass dich überraschen. Ich bin ein sanftes Kätzchen, wenn ich etwas gegessen habe.“
Ein Löwe oder Tiger vielleicht … Da fiel ihr etwas ein. Schnell ging sie in die Küche, um nachzuschauen, ob da genug frisches Wasser für Monty stand.
Als sie wieder in den Flur zurückkehrte, stellte sie fest, dass Monty dort bei Max kuschelte und sich gnädig von ihm kraulen ließ.
„Darf ich vorstellen: mein Kater Monty.“
Dieser Verräter! Ausgerechnet von Max ließ er sich kraulen!
„Was heißt hier Kater, Abby! Das ist doch ein edler Perser.“ Er sah Monty bewundernd an.
„Muss das sein! Der ist auch so schon eingebildet genug.“
„Stimmt“, gab Max ihr recht. „Was ist? Können wir gehen?“
„Na ja, im Grunde müsste ich schnell noch mal Staub wischen und das Schlafzimmer aufräumen … Na gut, gehen wir“, sagte sie heiter.
Ihre Stimmung stieg gewaltig, als sie feststellte, dass Max den silbernen Mercedes direkt zu ihrem Lieblingsrestaurant lenkte. Sie liebte die italienische Küche, vor allem die von „Luigi“.
„Dorothy hat mir verraten, dass du gern hierher gehst. Ich habe sie gefragt“, verriet Max. Aha, dieses gemeinsame Essen hatte er dann wohl schon seit längerem geplant. Interessant …
Noch etwas fiel Abby ein. Dorothy wusste also von diesemTreffen. Dann wusste ihre Mutter auch davon.
Die beiden Frauen unterhielten sich nämlich mehrmals in der Woche am Telefon. Und dass sie sich mit Max Harding traf, war für die beiden doch bestimmt ein grandioses Thema, das ausführlich diskutiert werden musste.
Wahrscheinlich machten sie sich schon Gedanken über das Hochzeitskleid und wie ihre Kinder wohl heißen würden.
„Was ist so amüsant?“, wollte Max wissen, als er ihr galant aus dem Wagen half.
„Das verstehst du nicht.“
„Wer weiß?“
Eins stand fest: Er war nicht gerade der Typ, den man seiner Mutter vorstellte.
Soweit Abby wusste, hatte er sich nach dem Scheitern seiner Ehe nie wieder ernsthaft gebunden. Und er war jetzt immerhin neununddreißig. Damals musste er ein Bräutigam von Anfang zwanzig gewesen sein.
Wieso ist er eigentlich allein geblieben?, überlegte Abby. Er sieht gut aus. Er hat etwas Anziehendes. Und er ist sicher wohlhabend genug. An den Frauen hat es bestimmt nicht gelegen …
„Worüber denkst du gerade nach?“, wollte Max wissen. Er fasste leicht nach ihrem Ellbogen, um sie sicher über den Parkplatz zum Restaurant zu geleiten.
Abby sah ihn schief von unten an. „Willst du die Wahrheit hören?“
„Auf jeden Fall.“
Sie atmete tief ein und sagte: „Ich habe überlegt, ob du gar nicht mehr am weiblichen Geschlecht interessiert bist.“
„Wie bitte? Wie kommst du denn darauf?“ Er schaute sie verwirrt an und schüttelte den Kopf.
„Es war nur so ein Gedanke.“ Abby hob die Schultern.
Max öffnete die Restauranttür. „Behalte deine Gedanken zukünftig doch lieber für dich.“
„Wieso, du hast doch gefragt. Außerdem hast du gesagt, dass ich sowieso nicht dein Typ bin.“
„Na, das ist ein komisches Argument.“ Er schüttelte den Kopf. „Das heißt doch nicht, dass ich mich nicht mehr für Frauen interessiere.“
„Aha. Also hast du bloß kein gesteigertes Interesse an mir.“
Er sah sie eingehend von Kopf bis zu den Stiefelspitzen an. „Ich kann noch kein endgültiges Urteil
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