JULIA EXTRA BAND 0261
Garys Anblick vergeht mir jedes Mal die gute Laune.“
Sie sah Max fragend an. „Warum ich den Kerl nicht leiden kann, weiß ich. Aber was hat er dir getan?“
„Ich wollte mit dir essen, damit wir mal über einiges reden. Ich wollte mich nicht von dir verhören lassen.“
„Aber wir haben nicht miteinander geredet!“, erwiderte Abby ruhig. Sie spürte, wie er sich innerlich zurückzog.
„Das stimmt“, erklärte Max. „Als Gary auftauchte, wurde mir klar, dass ich etwas Wichtiges vergessen habe: Du bist eine TV-Moderatorin, die Gäste für ihre Show braucht. Das habe ich leider einfach verdrängt.“ Er hob Monty vorsichtig von seinen Knien herunter und stand auf.
Seine Bemerkung verletzte Abby ungemein – woran sie wieder mal merkte, dass sie mehr für ihn empfand, als gut für sie war. Tatsächlich hatte sie kein einziges Mal daran gedacht, ihn doch noch für ihre Show zu gewinnen. Die Wahrheit war: Er faszinierte sie so sehr, dass sie überhaupt nicht an ihren Job dachte.
Ihr Stolz erwachte. „Das hast du verdrängt? Das dürfte wohl kaum möglich sein.“
„So ist es aber!“, beharrte er und sah sie stolz an.
Abby fand die Spannung unerträglich, die sich zwischen ihnenaufbaute. Wie zwei Kampfhähne standen sie sich gegenüber und schauten sich in die Augen.
Abby war wild entschlossen, nicht als Erste fortzuschauen. Das tat Max dann. Langsam wanderte sein Blick zu ihren Lippen – und instinktiv fuhr sie sich mit der Zunge darüber. Seine Miene wurde daraufhin noch finsterer.
Sie seufzte leise. „Schau mal, Max, ich weiß gar nicht …“
Weiter kam sie nicht. Max fiel ihr ins Wort. „Oh doch, du weißt ganz genau, worum es geht. So naiv kannst du doch nicht sein!“ Das klang verächtlich.
Was hatte sie ihm nur getan. Sie wusste es nicht!
Oder … Max zog sie auf einmal an sich und küsste sie. Willenlos überließ sie sich seiner leidenschaftlichen Umarmung, seinem drängenden Kuss. Mit Romantik hatte das hier nichts zu tun. Sie brannten beide vor Verlangen.
Abby strich selbstvergessen über seine Brust und schob ihm das Jackett von den Schultern, und Max presste sie jetzt so eng an sich, dass sie seine Erregung spüren konnte.
Sein Kuss wurde immer drängender. Das war es, wonach sich Abby schon seit Stunden sehnte, besser gesagt, seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte …
Seine Nähe tut ihr so gut. Sein männlicher Duft mit der leichten Aftershave-Note. Das war wunderbar. Es elektrisierte alle ihre Sinne ebenso sehr wie sein leidenschaftlicher Kuss.
Seine Hände glitten über ihren Körper. Er strich über ihren Rücken, umfasste dann ihre Brüste, rieb die Brustspitzen mit den Daumen.
Abby seufzte vor Glück. Das war pures Vergnügen. Max’ und ihre Zunge trafen sich wieder, und Abbys Nerven vibrierten. Nichts existierte für sie mehr außer Max, seinen Händen, seinen Lippen …
Aber abrupt hörte das göttliche Vergnügen auf. Irgendwann begriff sie, dass er sie plötzlich auf Armeslänge von sich fort geschoben hatte. Was sollte das? Benommen blinzelte sie ihn an. Seine Wangen waren gerötet. Es hatte ihm doch offenbar genauso sehr gefallen wie ihr? Und sie hatte sich ihrer Lust doch ganz hingegeben? Was störte ihn also?
„Max …“
„Du bekommst Besuch!“ Seine Stimme klang rau. Er drückte ihre Arme kurz und ließ sie dann so abrupt los, dass sie fast aus dem Gleichgewicht geriet. Auf einmal hörte auch sie dieTürklingel.
Das hatte er also gemeint. Komisch, sie war durch ihre Zärtlichkeiten so berauscht gewesen, dass sie das Läuten gar nicht wahrgenommen hatte. Bei ihm war es angekommen. Offenbar war er wohl nicht ganz so beeindruckt gewesen.
„Willst du nicht öffnen?“, fragte er brüsk und steckte die Hände in die Taschen. So wie er sie ansah, schien er sich zu ärgern.
Wollte sie jetzt jemanden sehen? Vor allem aber, wer konnte das sein? Ihre Eltern wohnten weit draußen auf dem Lande, und Dorothy hatte sie heute Morgen schon getroffen. Außerdem war sie viel zu aufgewühlt.
„Ich weiß nicht, wer das sein könnte.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich erwarte niemanden.“
Max sah sie skeptisch an. Wieder wurde energisch geklingelt.
Abby verzog das Gesicht. Sie sollten miteinander sprechen. Ein Dritter störte jetzt. Schließlich hatte der Kuss eben gezeigt, dass Max sie genauso begehrte wie sie ihn.
Da lag vielleicht das ganze Problem für ihn.
„Das war ein Fehler!“, sagte er. Offenbar konnte er ihre Gedanken lesen.
„Geh ruhig. Ich
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