JULIA EXTRA BAND 0261
selbst!“
„Von mir aus.“ Er richtete sich auf und wich zur Seite, als sie an ihm vorbeistürmte. „Rechne damit, dass ich sie wieder holen werde.“
Das trug ihm einen wütenden Blick ein. „Dann sind wir ja eine Weile beschäftigt.“
„Scheint mir auch so.“
Diktator, Tyrann, selbstherrlicher Mistkerl … Tina schäumte, als sie sein Schlafzimmer erreichte.
Abrupt blieb sie stehen. Nics breites Bett war zur Seite gerückt worden, um für ein zweites, schmaleres Platz zu machen.
Das eindeutig für sie bestimmt war!
Aufgebracht marschierte sie zum nächsten Schrankraum, fluchte leise, als sie sah, dass es Nics war, und trat zu dem anderen. Sie raffte zusammen, was sie tragen konnte, und brachte es schnurstracks in ihren Flügel.
Drei Mal musste sie hin- und herlaufen, bis sie die Kleidung wieder in ihrem Zimmer verstaut hatte. Ihr Zorn hatte sich nicht gelegt. Im Gegenteil: Sie war drauf und dran, das Abendessen mit Nic und Steve zu verweigern. Andererseits hatte sie Hunger, und darüber hinaus widerstrebte es ihr, einer Laune nachzugeben. Es war einfach nicht ihr Stil.
Steve stand am Grill draußen auf der Terrasse. Die Steaks auf dem Rost verbreiteten einen Duft, bei dem Tina das Wasser im Mund zusammenlief. Verschiedene Salate und ein Korb mit knusprigem Brot ergänzten das abendliche Barbecue.
Tina nahm ein kleines Steak, häufte von jedem Salat einen Löffel voll auf ihren Teller und trat zu Nic mit dem guten Vorsatz, die freundliche Ehefrau zu spielen.
„Wie war es in Melbourne?“
„Paul hatte mich gebeten, kurzfristig nach dem Rechten zu schauen.“ Er lächelte. „Du hast noch geschlafen, als ich losgefahren bin.“
„Ich hoffe, es gab keine Probleme?“ Als wenn es sie interessieren würde …
„Ein paar Unstimmigkeiten, die wir in vertraulichen Gesprächen ausräumen konnten.“Ein gasbetriebener Standheizstrahler milderte die abendliche Kühle. Der rötliche Schein beleuchtete Nics markante Gesichtszüge.
„Von morgen an nimmst du bitte den Geländewagen.“
„Danke, aber ich habe bereits einen fahrbaren Untersatz.“ Sie liebte ihr sonnengelbes Cabrio, das leicht zu handhaben war und bei der Parkplatzsuche keine Probleme bereitete.
„Nimm ihn trotzdem.“ Nic ließ sich nicht beirren. Der Cayenne verfügte über ein ausgezeichnetes Beschleunigungspotenzial und ein hohes Maß an Sicherheit und Schutz. Wenn sie damit unterwegs war, konnte er beruhigt sein.
„Und wenn ich es nicht tue?“
Mein Gott, sie konnte so stur sein! „Willst du mit mir streiten?“
„Willst du demütigen Gehorsam?“
Er wusste nicht, ob er lachen oder sie schütteln sollte. Nic rettete sich in Zynismus. „Der Himmel möge es verhüten.“
„Gut, dann ist das ja geklärt.“
Nach dem Essen trug Tina Teller, Schüsseln und Besteck in die Küche.
„Ich kümmere mich darum.“ Steve war ihr gefolgt.
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, lassen Sie mich das machen. Sie haben gekocht, ich räume auf. Nutzen Sie die Zeit für ein Männergespräch mit Nic.“
„Er telefoniert.“
„Gönnen Sie sich eine Pause. Aufräumen und den Geschirrspüler beladen schaffe ich schon.“
Steve hob beide Hände und ging rückwärts zur Tür. „Okay, okay. Aber wenn Sie fertig sind, mache ich Sie mit dem Hund bekannt.“
Dem Hund? Schwer vorstellbar, dass er ein niedliches, kuscheliges Tier angeschafft hatte, das sie herzen und an sich schmiegen könnte.
„Welche Rasse?“ Dalmatiner, Rottweiler …
„Ein Schäferhund.“
Tina schenkte ihm ein spöttisches Lächeln. „Natürlich.“ Augenblicklich bereute sie die Geste. Steve hatte sie nicht verdient. „Hat er einen Namen?“
„Czar.“
Noch ein Mann. Sie war von Männern umzingelt. „In fünf Minuten bin ich so weit.“Es war ein prachtvolles Tier. Stark, gehorsam, klug. Tina verliebte sich auf Anhieb und war entzückt, als der Hund sofort Zutrauen zu ihr fasste.
„Wollen wir einen Spaziergang machen?“, schlug Steve vor.
Czar befolgte jeden Befehl ohne Verzögerung. Er blickte sie aus dunklen Augen treu an, wenn sie ihn lobte. Streckte sie die Hand aus, leckte er sie ab und hob eine Vorderpfote. Tina lachte begeistert und kraulte ihn hinter den Ohren. „Du bist herrlich!“
„Er gehört Ihnen.“
Sie wurde wieder ernst und bedachte Steve mit einem eindringlichen Blick. „Eine weitere Sicherheitsmaßnahme?“
„Stört es Sie?“
Vielleicht. Noch vor ein paar Wochen hatte sich ihr Leben um Arbeit, Freizeit und Sport gedreht. Es
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