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JULIA EXTRA BAND 0261

JULIA EXTRA BAND 0261

Titel: JULIA EXTRA BAND 0261 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Carole Mortimer , Helen Bianchin , Rebecca Winters
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gepresst. Sie wich Nells Blick aus.
    Nell sah zu Marianna hinüber, die fest schlief. „Liebling, es …“
    „Was?“ Molly funkelte sie nun zornig an. „Es tut dir leid? Du lügst.“
    „Wir wussten von Anfang an, dass wir nicht für immer in Venedig bleiben würden.“
    „Ich meine nicht Venedig!“
    „Was dann?“
    Doch Molly hatte sich wieder abgewandt. Nell seufzte. Sie hatte ihre Tochter vor Enttäuschungen schützen wollen, aber genau das, was sie hatte vermeiden wollen, war eingetreten.
    „Molly, bitte. Können wir nicht darüber sprechen?“ Sie legte eine Hand auf den Arm ihrer Tochter, doch Molly entzog sich ihr. Nell brauchte ihr Gesicht nicht zu sehen, um zu wissen, dass ihre Tochter weinte.

14. KAPITEL
    Der Palazzo wirkte düster und trostlos. Alle Fröhlichkeit war verschwunden. Selbst seine Neffen und Nichten waren stiller als gewöhnlich, und seine Mutter redete nicht mehr mit ihm, seit sie ihm beim Frühstück eine Standpauke gehalten hatte. Das Schlimmste war, dass sie mit ihren Anschuldigungen recht hatte. Er hatte unsensibel reagiert. Es war seine Schuld,dass Nell ohne Vorwarnung abgereist war. Lediglich mit einer kleinen Notiz hatte sie sich von seiner Mutter und ihm verabschiedet.
    Aber er hatte richtig gehandelt. Kein Mann konnte mit dem Geist seines Vorgängers leben.
    Als Nell die Tür zu ihrer Wohnung aufschloss, kam es ihr kalt und ungastlich darin vor. Molly eilte sofort auf ihr Zimmer und warf sich aufs Bett.
    „Ich gehe zu ihr“, erbot sich Marianna.
    „Nein, lassen Sie sie zu sich kommen. Sie wird ein wenig schlafen und dann darüber hinwegkommen.“
    Mariannas hochgezogene Augenbrauen übersah sie geflissentlich. „Ich mache Kaffee. Möchten Sie auch einen?“
    „Nein danke. Ich folge lieber Mollys Beispiel und lege mich hin.“
    Vielleicht hatte Marianna recht, aber Nell würde sowieso kein Auge zutun können. Rastlos sah sie sich in der Küche um. War es hier immer schon so einsam gewesen?
    Nach einem besonders harten Training kam Luca erschöpft nach Hause. Da klingelte das Telefon, und er wurde aus heiterem Himmel an einen offenen Wettkampf eines Computerspiels namens Doom Merchant Sieben erinnert.
    „Du kneifst also?“
    Mollys Stimme klang feindselig. Einen Moment wusste er gar nicht, wovon sie sprach.
    „Molly?“
    „Hey, du weißt ja doch noch, wer ich bin?“
    „Natürlich.“ Er sah auf die Uhr. Es war sieben Uhr. „Seid ihr gut angekommen?“
    „Sei nicht albern. Wenn nicht, dann wäre ich ja jetzt nicht am Telefon.“
    „Wie geht es deiner Mutter?“ Die Worte waren heraus, bevor er sich auf die Zunge beißen konnte.
    „Als ob dich das wirklich interessiert.“
    Das tat weh.
    „Letztes Mal hast du mich gewinnen lassen.“
    Sie hatte ihn durchschaut. Luca lächelte.
    „Und jetzt traust du dich nicht, richtig gegen mich anzutreten und das Spiel zu Ende zu bringen.“
    „Nein, das stimmt nicht.“
    „Sondern?“
    „Du bist in London, ich in Venedig.“
    Molly lachte auf. „Und wessen Schuld ist das?“
    Darauf wusste er keine Antwort.
    „Ich dachte, du magst uns …“
    Langes Schweigen folgte, und Luca konnte Mollys unterdrückte Tränen erahnen. Vor sich selbst hatten seine Ausreden gegolten. Dabei war er ebenso schuldig wie Nell. Beide hatten geglaubt, ihre Gefühle vor dem Kind verbergen zu können. Er mochte Molly, er mochte sie mehr, als er sich eingestehen wollte.
    Sie schniefte.
    „Ziehst du das Spiel jetzt durch oder nicht?“
    Er lächelte. Molly war genauso hartnäckig wie ihre Mutter.
    Wozu zierte er sich eigentlich? Was hatte er denn zu verlieren? Seinen Stolz? Er konnte sich ihr kleines Gesicht vorstellen, mit dem energischen Mund und dem schonungslosen Blick.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass du mich hängen lässt.“
    Luca lachte. „Du hast es nicht anders gewollt. Also rechne mit mir.“
    „Es ist lieb, dass du dir so viel Mühe machst, Molly.“
    Lieb? Nell war erleichtert, als sie den gedeckten Mittagstisch sah. Molly war so viele Tage unansprechbar gewesen, dass ihr plötzlicher Stimmungsumschwung wie ein Wunder war. Sie hatte im Garten frische Blumen gepflückt und in einer Vase auf dem Tisch arrangiert.
    Nell gab sich mit der Zubereitung des Essens ganz besondere Mühe, und sie wendete gerade den Salat, als sie ein unterdrücktes Kichern im Flur hörte.
    „Molly? Marianna? Das Essen ist fast fertig.“
    „Wir würden ja so gerne bleiben, Mum, aber wir haben etwas zu erledigen …“
    Nell stemmte die Hände in die

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