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JULIA EXTRA BAND 0262

JULIA EXTRA BAND 0262

Titel: JULIA EXTRA BAND 0262 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Maggie Cox , Barbara Hannay , Fiona Hood-Stewart
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ihr auf, wie viel wohlhabender Luke inzwischen war.
    Als sie noch verheiratet waren, hatte es kein Flugzeug und keine regelmäßigen Abstecher in die Stadt gegeben. Damals verbrachte Erin ihre Tage ganz allein in der Wildnis, während Luke auf der Weide das Vieh zusammengetrieben, Zäune repariert oder sonst eine der vielen Arbeiten verrichtet hatte, die ihn davon abhielten, bei seiner Frau zu sein.
    „Ich habe ein Gästebett, das ich dir anbieten kann.“
    „Ich … nein, das halte ich für keine gute Idee“, brachte sie mühsam hervor.
    Er blieb stehen und sah sie amüsiert an. „Warum nicht?“
    „Weil … na ja, wegen unserer Situation.“
    Die Hände auf die Hüften gestützt, sagte er anklagend: „Du hast Angst vor mir.“
    Ja, sie hatte Angst – Angst vor der Wirkung, die Luke auf sie ausübte. Davor, dass er Erin alles vergessen ließ, wenn er sie in den Armen hielt. Angst vor der Reaktion ihres Körpers.
    Plötzlich musste sie wieder an Angies Worte denken. Oh ja, sie hatte Schmetterlinge im Bauch, und zwar nicht zu knapp.
    Aber es wäre ein großer Fehler, sich dem hinzugeben.
    „Natürlich habe ich keine Angst“, erwiderte Erin daher schnell. „Es ist nur, dass … nun, ich möchte deine Gastfreundschaft nicht überstrapazieren. Irgendwo werde ich schon ein Zimmer finden.“
    „Nun sei doch vernünftig, Erin. Warum willst du nicht bei mir übernachten? Weißt du überhaupt, wie spät es ist? Um diese Zeit bekommst du wahrscheinlich gar kein Zimmer in einem Motel mehr.“
    Natürlich hatte er recht, aber seine spöttische Überlegenheit ärgerte sie. Warum machte es ihm nichts aus, mit ihr die Nacht in seiner Wohnung zu verbringen? Nur sie beide, ganz allein, hinter verschlossenen Türen?
    Im Vergleich zu seiner Gelassenheit kam Erin ihre Nervosität plötzlich kindisch vor. Daher gab sie nach. „Also gut. Wahrscheinlich ist es das Beste.“
    Sie fuhren mit einem Taxi über den Ross River ins Zentrum der Stadt. Erin wurde unglaublich unruhig. Lukes Nähe brachte ihre Haut zum Prickeln.
    Was war nur mit ihr los? Neben ihr saß ihr Exmann, der einzige Mann, mit dem sie versucht hatte zusammenzuleben. Leider hatte es nicht funktioniert. Trotzdem kam sie sich vor wie ein aufgeregter Teenager beim ersten Date.
    Gelegentlich sah Erin aus dem Fenster und beobachtete den Verkehr, betrachtete die Lichter in den Häusern; zumeist waren es Holzhäuser, umgeben von Gärten mit Bäumen. Erin erinnerte sich an eine Zeit in ihrer Ehe, als Luke versprochen hatte, sie nach Townsville zu bringen.
    „Irgendwann werden wir dort Ferien machen“, hatte er gesagt. „Das wird dir gefallen. Wir werden ein Cottage auf Magnetic Island oder ein Apartment in der Stadt mieten. Dann engagieren wir einen Babysitter und gehen ins Theater.“
    Auf diesen kleinen Abstecher hatte sich Erin wahnsinnig gefreut. Doch im letzten Moment war dann etwas dazwischengekommen. Rancher in der Nachbarschaft hatten ein Problem, und Luke behauptete, ihnen einen Gefallen zu schulden.
    Erin war am Boden zerstört gewesen. Schuldete Luke ihr nicht auch einen Gefallen?
    Schließlich hatte die Regenzeit früher als gewöhnlich eingesetzt. Reißende Flüsse schnitten sie von der Küste ab. Da sie kein Flugzeug zur Verfügung hatten, waren sie ihrem Schicksal überlassen.
    Und nachdem der Regen vorbei gewesen war, hatte Luke die Zäune reparieren und das Vieh auf neue Weiden treiben müssen.
    Erin wurde aus ihren Gedanken gerissen, als das Taxi vor einem hohen Apartmentkomplex mitten im Herzen der City hielt. Ihr fiel eine sehr schicke Sushi Bar im Erdgeschoss auf. Ein Friseurladen und ein Kosmetiksalon lagen auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Lukes Apartment befand sich im obersten Stockwerk. Es war hell, geräumig und sehr modern eingerichtet. Von verschiedenen Fenstern aus konnte Erin die Lichter im Süden der Stadt sehen und sogar die silbrig schimmernde Bucht.
    Erstaunt schaute sie sich um. Sie freute sich für Luke, dass es ihm finanziell so gut ging. Trotzdem konnte sie das Gefühl nicht niederkämpfen, um etwas betrogen worden zu sein.
    Auch das Gästezimmer machte auf Erin einen modernen und komfortablen Eindruck. Ein großer, offener Wohnbereich trennte es von Lukes Schlafzimmer.
    „Ich werde uns etwas zu essen bestellen“, sagte er. „Magst du thailändisch immer noch am liebsten? Gegenüber gibt es ein tolles Restaurant.“
    „Das klingt prima.“
    „Ich würde mich vorher gern umziehen.“ Bis jetzt hatte Luke keine Zeit,

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