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JULIA EXTRA BAND 0262

JULIA EXTRA BAND 0262

Titel: JULIA EXTRA BAND 0262 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Maggie Cox , Barbara Hannay , Fiona Hood-Stewart
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unschuldig.
    „Das weißt du nur zu gut – da mein Bruder mir gesagt hat, dass du ihn um Geheimhaltung gebeten hast!“ Sorcha warf ihm einen fragenden Blick zu und rief sich in Erinnerung, dass dies ihr Territorium war und er sich widerrechtlich Zutritt verschafft hatte. „Also, wozu diese Geheimniskrämerei? Wolltest du schon immer Spion werden, wenn du groß bist, Cesare?“
    Er lachte kurz und befriedigt – Gegenwehr gefiel ihm. Sorcha hatte in den vergangenen Jahren so viel mehr Kampfgeist bekommen, und er würde es genießen, dieses innere Feuer zu zähmen. „Warum? Glaubst du, dass ich ein guter Spion geworden wäre?“
    „Nein. Du würdest in jeder Menge auffallen“, erwiderte sie spitz und bemerkte im gleichen Moment, dass sie dies nicht hätte sagen sollen – es klang wie ein Kompliment, und das war das Letzte, was sie beabsichtigte. „Warum hast du mich nicht vorgewarnt?“
    „Vielleicht wusste ich, wie sehr du es ablehnen würdest, dass ich hierherkomme.“
    „Das stimmt allerdings.“
    „Und vielleicht wollte ich dein Gesicht sehen, wenn du mich erblickst. Deine erste wahrhaftige Reaktion. Erinnerst du dich an das letzte Mal, als wir uns gesehen haben, meine Liebe ?“
    Trotz seines sarkastischen Tonfalls ließ das kleine Kosewort ihr Herz erzittern. Doch sogleich erinnerte sie sich daran, wie wenig das Wort in ihrer Beziehung bedeutet hatte.
    Sie schaute ihn ausdruckslos an. „Nein, ich glaube nicht.“
    „Lügnerin“, sagte er heiser, während sein Blick über das leuchtend blaue Mieder ihres Kleides und den Ansatz ihrer Brüste glitt. Er bemerkte die festen Knospen, die sich unter dem Stoff abzeichneten und die er am liebsten sofort mit seiner Zunge liebkost hätte. „Erinnerst du dich daran, wie es sich angefühlt hat, in meinen Armen zu liegen und meine Küsse zu schmecken? Bedauerst du nicht inzwischen auch, dass wir niemals wirklich miteinander geschlafen haben?“
    Sorcha zuckte unter dieser direkten und unverblümten Frage zusammen. Sie riskierte, sich lächerlich zu machen. Die Leute um sie herum begannen bereits, sich nach ihnen umzudrehen – so als wäre die beinahe greifbare Spannung zwischen ihnen auch nach außen hin deutlich spürbar.
    Cesare bemerkte ihren Blick. „Meinst du, sie denken gerade, was für ein attraktives Paar wir abgeben?“, murmelte er. „Glaubst du, sie stellen sich vor, wie dein heller Teint mit meiner dunklen Haut harmoniert? Stellst du es dir nicht auch vor, cara mia , genauso wie ich es tue? Meinst du, sie wären enttäuscht, wenn sie wüssten, dass wir uns nie geliebt haben?“
    Ihr Atem stockte. „Cesare – hör auf. Geh einfach. Bitte! Warum tust du das?“
    Ihre Lippen zitterten, ihre Augen verdunkelten sich bei seinen erotischen Worten. Mit grausamer Freude, die ihn erregte, spielte er mit ihr Katz und Maus. „Was ist das für eine Begrüßung für einen Mann, von dem du einmal behauptet hast, dass du ihn anbetest?“
    Sorcha spürte, wie das Blut in ihren Ohren rauschte. „Damals war ich jung und unerfahren“, entgegnete sie rau.
    „Und jetzt?“
    „Jetzt bin ich alt genug, um zu erkennen, dass ich damals Glück hatte und noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen bin.“
    „Nun, dann stimmen wir zumindest in einer Sache überein“, gab er ruhig zurück.
    Sorcha zögerte. Vielleicht hatte sie die Situation falsch verstanden. Vielleicht wollte er Frieden schließen. Vielleicht … sie spähte über seine Schulter, wo die Frau in dem gewagten Kleid stand und ihn noch immer anstarrte. „Ist das … deine Freundin?“
    Er hörte den geringschätzigen Ton in ihrer Stimme, obwohl sie versucht hatte, ihn zu verbergen. Langsam warf er einen Blick hinüber zu der Frau, die ihm sofort zuwinkte. „Cindy?“ Er lächelte langsam. „Eifersüchtig, Sorcha?“
    „Nicht im Geringsten.“ Doch das war eine Lüge, und Sorcha fragte sich insgeheim, ob Cesare das spürte. Am liebsten hätte sie wie eine Katze die Krallen ausgefahren und der anderen Frau die Augen ausgekratzt. Eigentlich durfte sie nicht so fühlen. Nicht mehr.
    „Hast du mit meiner Mutter gesprochen?“
    „Noch nicht. Ich werde beim Empfang mit ihr reden.“
    Sorcha erstarrte. „Du kommst zum Empfang?“, flüsterte sie.
    Cesare lächelte. Das war besser, als er es sich jemals auszumalen gewagt hätte! „Du meinst, ich bin extra aus Rom hergeflogen, nur um ein Eheversprechen zu hören, das vermutlich noch vor Ablauf des Jahres gebrochen wird?“, entgegnete er zynisch.

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