JULIA EXTRA BAND 0262
Firmen in ganz Italien besitzt?“
„Nein“, antwortete Sorcha kühl. „Ich erinnere mich nicht. Rupert, würdest du mir bitte mein Handtuch reichen?“
„Bitte lassen Sie mich das tun.“ Cesare hatte ihr Strandtuch ergriffen und reichte es ihr, wobei er sie nicht aus den Augen ließ. Ihre kühle Art reizte ihn, er hatte das noch nie zuvor bei einer Frau erlebt. Es ließ auf einen Stolz und ein Selbstvertrauen schließen, die viel zu selten waren.
„Verzeihen Sie mir“, sagte er. „Ich konnte es mir nicht verkneifen, Sie ein wenig in die Irre zu führen.“ Doch sein Spott war bewusst anzüglich gewesen, und er wusste, er war zu weit gegangen. Er seufzte. Ihr Mund erinnerte ihn an Rosenblätter, und er wünschte sich nichts sehnlicher, als ihn zu küssen. Dabei hatte er sich wie ein Idiot benommen.
Zudem ist sie die Schwester deines Freundes – sie ist tabu, dachte er bei sich.
„Werden Sie mir verzeihen?“, hakte Cesare noch einmal nach.
Es klang so, als wäre es ihm wirklich wichtig, und Sorcha stellte fest, dass sie nicht länger böse sein konnte, da sie echte Reue in seinen Augen zu sehen meinte.
„Vielleicht“, entgegnete sie ein wenig schnippisch. „Aber Sie werden es wieder gutmachen müssen.“
Er lachte leise. „Und wie soll ich das tun? Irgendwelche Ideen?“, fragte er unschuldig. Doch in diesem Moment geschah etwas zwischen ihnen, das er noch nie zuvor erlebt hatte. Ein Blitz schien zwischen ihnen niederzugehen. Es war, als würde seine Welt aus den Angeln gehoben.
„Ich … ich werde mir etwas überlegen“, flüsterte sie atemlos.
„Alles“, murmelte er, und in diesem Augenblick meinte er es auch. „Und es gehört Ihnen.“
Danach folgte eine eigenartige Stille, in der Sorcha sich schließlich in einer fließenden Bewegung aus dem Pool hob. Das Wasser tropfte ihr von den Haaren und rann langsam an ihren langen Beinen herab. Nie zuvor war sie sich ihres Körpers so bewusst gewesen wie in Gegenwart dieses Italieners.
„Cesare ist gekommen, um sein Expertenauge auf den neuen Business-Plan der Robinsons zu werfen“, erklärte Rupert. „Ich hoffe, ihn überreden zu können, dass er sich unseren auch ansieht!“
Die Robinsons waren ihre direkten Nachbarn – unglaublich reich und mit vier Söhnen im heiratsfähigen Alter. Mit einem von ihnen ging Emma, Sorchas große Schwester, seit ihren Schultagen aus.
„Heißt das, dass ich nett zu ihm sein muss?“, fragte Sorcha.
Schwarze Augen funkelten sie spöttisch an. „Sehr.“
Doch als sie das Handtuch um ihre Schultern schlang, wandte Cesare seinen Blick von ihrem Körper ab, der in dem engen, nassen Badeanzug glänzte. Diese kleine Geste reichte, um Sorcha ihr Selbstvertrauen gegenüber diesem Mann wiederzugeben, der die pure Verführung verkörperte.
„Reiten Sie?“, fragte sie unvermittelt.
Cesare lächelte. „Sicher.“ Und so hatte es angefangen.
Er war zu den Robinsons hinübergegangen, und als er um die Mittagszeit zurückkam, wartete Sorcha bereits an den Ställen auf ihn. Er sattelte die Pferde, und anschließend galoppierten sie gemeinsam in die grünen Felder hinaus. Wann immer sie ihn sah, leuchtete ihr Gesicht auf, woraufhin sich sein Herz seltsam zusammenzog.
„Ich wette, in Italien ist es niemals so grün wie hier“, sagte sie eines Nachmittags, als sie einmal mehr gemeinsam ausgeritten waren. Sie waren von den Pferden gestiegen und ruhten sich unter einer schattigen Eiche aus.
„Umbrien ist sehr grün“, widersprach er.
„Lebst du dort?“
„Es ist der Ort, den ich als meine Heimat betrachte“, entgegnete er und konnte seinen Blick kaum von ihren Brüsten wenden, die sich gegen die feine Seide ihrer Bluse deutlich abzeichneten. Auch der Anblick ihrer endlos langen Beine in den engen Reithosen war unglaublich verführerisch. Er unterdrückte mit Mühe ein Stöhnen und verlagerte unbehaglich sein Gewicht, während sie sich unbefangen ins Gras zurücklegte.
„Hast du immer in Umbrien gelebt?“, hakte Sorcha weiter nach, denn sie wollte jedes kleinste Detail über ihn wissen – was er zum Frühstück mochte und welche Musik er hörte oder welches der schönste Ort war, den er je gesehen hatte.
„Nein“, seufzte er. „Ich bin in Rom aufgewachsen.“
Warum nur wollten Frauen mit ihren Fragen immer bis auf den Grund der Seele vorstoßen? Und was hatte Sorcha an sich, dass er ihr tatsächlich von sich erzählte? Allerdings fasste er sich kurz – ein Haus voller Diener und ständig
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