JULIA EXTRA BAND 0262
Augenbrauen – ein bisschen zu elegant für Rupert!
Das Haus war offensichtlich leer, also ging sie in ihr Zimmer hinauf, von wo aus sie den Pool sehen konnte. Zu ihrer Überraschung war er gereinigt worden. Es schwammen nicht länger schmutzige Blätter in trüber Brühe, sondern das Wasser schimmerte leuchtend blau.
Kurz entschlossen öffnete Sorcha eine Schublade und fand einen Badeanzug, in den sie sich hineinzwängte – seit dem vergangenen Jahr musste sie ganz schön gewachsen sein. Es schien, als habe sie sich seit dem letzten Sommer von einem dünnen Teenager zu einer erwachsenen Frau mit Kurven entwickelt.
Das Wasser fühlte sich wunderbar an, als sie hineinsprang und zu schwimmen begann. Sie legte Bahn um Bahn zurück und versank dabei immer tiefer in Tagträume. Sie war so gedankenverloren, dass sie den Mann, der am Beckenrand stand, erst entdeckte, als sie erschöpft auftauchte, um die warme Sommerluft tief in ihre Lungen einströmen zu lassen.
Sorcha zuckte zusammen. Im ersten Moment nahm sie nur nachtschwarzes Haar und tiefbraune Haut wahr, doch dann erkannte sie, dass es ein Fremder war – ein unglaublich attraktiver Fremder, um genau zu sein. Seine dunklen Augen funkelten, und plötzlich fühlte Sorcha sich ungewöhnlich schüchtern.
„Wer … sind Sie?“, fragte sie.
Sie sah aus wie eine Wassernymphe, und Cesare erstarrte. Sein Mund wurde trocken, als er seinen Blick über die sanfte Haut, die grünen Augen und die perfekte Rundung ihrer festen Brüste schweifen ließ. Madre di Dio – sie war wunderschön.
„Mein Name ist Cesare di Arcangelo“, murmelte er in einem samtweichen Akzent, der zu seinem südländischen Aussehen passte.
„Sie sind Italiener?“
„Ja.“
„Und … nun …“ Sie wollte nicht unhöflich klingen, aber er hätte ja schließlich auch ein Eindringling sein können! Zudem war er so umwerfend, dass sie sich … sehr merkwürdig vorkam. „Was machen Sie hier?“
„Raten Sie, Signorina .“
„Sie sind gekommen, um den Pool zu reinigen?“
Er war noch niemals zuvor für einen Arbeiter gehalten worden! Cesare lächelte leicht.
Er konnte sich denken, wer sie war. Ihr Haar war zu nass, um die Farbe festzustellen, aber ihre Augen schimmerten grün mit goldenen Punkten – noch größer, noch strahlender als die Augen ihres Bruders. Cesare kannte die unumstößliche Regel, dass man die Schwestern seiner Freunde nicht anfasste, aber in diesem Moment wollte er nichts lieber, als diese Regel brechen.
„Wenn Sie möchten, dass ich das tue …“, antwortete er. „Für meinen Geschmack sieht er allerdings ziemlich sauber aus. Wie auch immer, ich will Sie nicht beim Schwimmen stören.“
Es entstand eine ziemlich lange Pause. Gebannt schauten sie einander in die Augen, bis eine nahezu greifbare Spannung zwischen ihnen herrschte.
Sorcha spürte, wie sich Verlangen in ihr ausbreitete. Nur allzu deutlich war sie sich der nie gekannten Sehnsüchte ihres Körpers bewusst – die zarten Spitzen ihrer Brüste drängten sich schmerzhaft gegen ihren Badeanzug.
„Haben Sie etwas dagegen, wenn ich hereinkomme und mich zu Ihnen geselle?“ Seine Stimme klang dunkel und verführerisch, während er bereits eine Hand auf den ersten Knopf seiner Jeans legte und ihr einen fragenden Blick zuwarf. Doch als er die verlegene Verwirrung in ihren Augen erkannte, ließ er davon ab. Genau in diesem Moment kam Rupert um die Ecke.
„Cesare! Da bist du ja! Oh, wie ich sehe, hast du Sorcha bereits kennengelernt. Hallo, kleine Schwester – wie geht es dir?“
„Sehr gut“, entgegnete sie, biss sich auf die Lippe und tauchte tiefer ins Wasser, in der Hoffnung, dass das ihre erhitzten Sinne abkühlen würde. „Vor allem, wenn man bedenkt, dass niemand am Bahnhof war, um mich abzuholen.“ Doch sie war wütend auf sich selbst und auf den verführerischen Italiener, der dafür gesorgt hatte, dass sie … was … fühlte?
Verlangen?
Sehnsucht?
Sorcha warf ihm einen eisigen Blick zu – was an diesem schwülheißen Tag gar nicht so einfach war, vor allem nicht, weil ihr Herz so wild pochte, als wolle es ihr aus der Brust springen. „Cesare?“, murmelte sie beißend und fragte sich, warum ihr der Name so vertraut war.
„Cesare di Arcangelo“, erwiderte er. „Rupert und ich waren gemeinsam auf der Universität.“
„Erinnerst du dich daran, dass ich dir von einem Italiener erzählt habe, der die Frauen der Reihe nach um den Finger wickelt?“, lachte Rupert. „Der Banken und
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